Eine besondere Stadtführung, kurzweilig und informativ
von WurschtC Deutschland > Bayern > Aichach-Friedberg
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Beschreibung
1264 wurde Friedberg gegründet, um das Herzogtum Bayern an seiner Grenze zu Schwaben und der freien Reichsstadt Augsburg zu überwachen. Des Weiteren diente die Stadt mit ihrer Burg zur Sicherung der Zölle. Aufgrund der Grenzlage kam es zu Konflikten mit den benachbarten Gebieten, weshalb Friedberg des Öfteren angegriffen und mehrfach zerstört, aber immer wieder neu errichtet wurde. Auch um das 17. Jahrhundert hatte die Stadt zu leiden: Zunächst durch die Pest 1599, die mehr als ein Drittel der Einwohner das Leben kostete, und später als sie im Dreißigjährigen Krieg durch die Schweden bis auf die Grundmauern niedergebrannt wurde. Friedberg erholte sich nur sehr langsam von den Folgen, doch das Uhrmacher- und Fayencengeschäft verhalfen ihm zu einer neuen Blüte, sodass es sich wirtschaftlich erholen konnte. Einige dieser Fabrikate aus der Geschichte Friedbergs können sogar noch heute im Stadtmuseum des Schlosses betrachtet werden.
(Das Schloss ist nun nach Renovierungsarbeiten wieder begehbar; das Museum wird zur Zeit allerdings noch eingerichtet.)
Cache:
Parkplatz: Marienplatz (N 48° 21.318 / E 10° 58.792)
Station 1: Rathaus (N 48° 21.311 / E 10° 58.723)
Das Friedberger Rathaus wurde erstmals 1264 mit der Gründung der Stadt errichtet, jedoch im Dreißigjährigen Krieg zerstört. Anschließend baute man es 1670-80 im Spätrenaissancestil in seiner heutigen Form wieder auf. An der Fassade des Rathauses seht ihr das Stadtwappen Friedbergs. Dieses existiert seit dem 15. Jahrhundert. Auffallend sind die grünen Hügel, die auf die erhöhte Lage der Stadt hinweisen, welche ihr den Namen „Friedberg“ einbrachte. Der Marienbrunnen, neben dem ihr steht, wurde der heiligen Maria als Tribut für die überstandene Pest erbaut.
Aufgabe: Zählt die Hügel im Stadtwappen. A=___
Station 2: Pfarrkirche (N 48° 21.30(A+2) / E 10° 58.(A+1)93)
Ihr steht nun vor der Pfarrkirche Friedbergs. Ins Auge fällt der heute 56,6 Meter hohe Kirchturm. Ursprünglich war dieser etwa 75 Meter hoch, jedoch stürzte er 1868 aufgrund von Materialschwäche auf das Kirchenschiff, was große Beschädigungen zufolge hatte. Die Kirche wurde daraufhin 1871/73 wieder aufgebaut.
Aufgabe: Schaut euch das Relief über der Tür an: Was hält die zweite Person von links in der Hand? Dieser Person ist übrigens die Kirche geweiht.
B=11 Ein Schwert, welches ein Zeichen für den Hl. Pankratius ist.
B=20 Eine Muschel, sie verweist auf den Hl. Jakobus.
B=17 Einen Hirtenstab, der für den Hl. Wendelin steht.
Station 3: Kriegerdenkmal (N 48° 21.(B)6 / E 10° 58.(A+2)(B-6))
Vor euch befindet sich das Kriegerdenkmal. Es wurde 1923 eingeweiht, um den Friedberger Opfern des Ersten Weltkriegs zu gedenken. Für diesen Zweck wurden im Inneren Tafeln mit den Namen der Gefallenen angebracht. Später wurden auch die Verluste des Zweiten Weltkriegs miteinbezogen. Seitdem findet einmal jährlich am Volkstrauertag eine Gedenkveranstaltung vor dem Kriegerdenkmal statt.
Aufgabe: Seht nun die Straße runter. Wie heißt die Straße, die nach rechts verläuft?
C=5 Stadtgraben. Hier verlief der alte Stadtgraben.
C=7 Stadtmauer. Hier verlief die Stadtmauer.
C=3 Stadtmarkt. Hier fand früher der Markt statt.
Station 4: Stadtmauer (N 48° 21.19(C) / E 10° 58.(63+C)0)
Hier seht ihr einen rekonstruierten Teil der Stadtmauer. Der Wehrgang, vor dem ihr euch befindet, sieht in etwa so aus wie um 1409, als die Stadt mit einer Mauer aus Stein befestigt wurde. Die Stadtmauer ist zwar an einigen Stellen – besonders auf der Westseite der Altstadt – erhalten geblieben, doch sie wurde zu großen Teilen in Häuser integriert. Dennoch kann man ihren Verlauf noch gut nachvollziehen (wenn ihr euch umdreht, könnt ihr erkennen, wo die Mauer einmal verlief). Früher bestanden die Stadtmauer und ihre Befestigung aus einem Stadtgraben, drei Toren und etwa 20 Wehrtürmen, von denen auch heute noch einige vorhanden sind.
Aufgabe: Neben euch seht ihr den alten Wasserturm Friedbergs. An ihm ist eine Tafel mit einigen Daten angebracht. Subtrahiert nun die beiden Zahlen vor den Bindestrichen (die größere minus die kleinere) und bildet dann die Quersumme. D=___
Station 5: Uhrmacher (N 48° 21.(D+8)0 / E 10° 58.68(D-13))
Das Haus, vor dem ihr steht, war einmal ein altes Uhrmacherhaus. Davon gibt es mehrere in Friedberg. Erkennen kann man sie an den kleinen runden Täfelchen, die an den Fassaden angebracht sind und ein Ziffernblatt darstellen. Friedberg war und ist auch heute noch als Uhrmacherstadt bekannt, da sich sehr viele dieser Handwerker hier niedergelassen haben. Bis heute sind etwa 350 Uhrmacher Friedberg namentlich bekannt. Ihnen hat Friedberg auch eine wirtschaftliche Blütezeit zu verdanken, die etwa von 1680-1790 anhielt. Als dann die Nachfrage an Friedberger Uhren nachließ, dachten sich die Uhrmacher einen Trick aus: Sie fingen an, ihre Namen rückwärts auf ihre Uhren zu schreiben, damit sie ausländisch klangen und sich somit – da sich Ware aus dem Ausland höchster Beliebtheit erfreute – wieder leichter verkaufen ließen.
Aufgabe: Auch am Haus, bei dem ihr steht, befindet sich eine Tafel, die den Namen des früheren Uhrmacher-Besitzers angibt. Wie lautet sein Nachname rückwärts gelesen?
E=15 RENXIRTS
E=12 RENDNURG
E=11 LEGEIPS
Station 6: Aussichtspunkt (N 48° 21.(E+B-1)8 / E 10° 58.6(E+9))
Von hier aus hat man vor allem bei gutem Wetter einen schönen Ausblick auf die Friedberger Nachbarstadt Augsburg, die ebenfalls auf eine lange Geschichte zurückblicken kann. Zwischen diesen beiden Städten verlief früher die Grenze zwischen dem Herzogtum Bayern und Schwaben. Deshalb kam es hier häufiger zu Spannungen. Aber Friedberg geriet auch immer wieder mit Augsburg in Konflikt, weshalb es des Öfteren Angriffe auf Friedberg gab. Dies war auch der Grund, warum die Stadtmauer, an der ihr auch jetzt steht, ausgebaut wurde. Aber auch in der näheren Vergangenheit ist dieser Ort von Bedeutung: 1945 – am Ende des Zweiten Weltkriegs – befanden sich hier, am Friedberger Berg, Panzersperren, die den Einmarsch feindlicher Truppen verhindern sollten. Als nun die Amerikaner die Stadt erreichten, war die Gefahr groß, unter Beschuss zu geraten, da eine friedliche Besetzung Friedbergs wegen der Panzersperren nicht möglich war. Weil sich einige in der Stadt befindliche SS-Leute nicht ergeben wollten, riskierten die Frauen Friedbergs ihr Leben, indem sie die Panzersperren öffneten, um Kampfhandlungen zu verhindern. Daraufhin wurde Friedberg kampflos an die Amerikaner übergeben und somit vor großflächigen Zerstörungen bewahrt.
Aufgabe: Blickt nun auf das beige Haus gegenüber von euch. An dessen Fassade befindet sich ein Bild, das Friedberg und seine Stadtmauer zeigt. Wie viele Wehrtürme (Türme an der abgebildeten Stadtmauer) befinden sich auf dieser Darstellung? F=___
Station 7: Einblick in die Stadtgeschichte (N 48° 21.3(F+1)7 / E 10° 58.6(12-A)1)
An dieser Stelle der Stadtmauer wurden Klappen installiert, hinter denen ihr interessante Ausschnitte aus der Geschichte Friedbergs entdecken könnt. Wenn ihr wollt, habt ihr nun die Gelegenheit, euch einen Einblick zu verschaffen.
Aufgabe: Seht euch nun die Klappen mit den Jahreszahlen 1604, 1761/63 und 1801 an. Was ist jeweils der erste Buchstabe des sechsten Wortes (Zahlen nicht mitgezählt)?
G=21 a, g, i
G=23 g, b, a
G=27 i, k, g
Anmerkung: Um zur nächsten Station zu gelangen, nehmt die Treppe, die ein paar Meter weiter links vom Weg nach unten führt.
Station 8: Schlossweiher (N 48° 21.(G+B)8 / E 10° 58.6(G-D)0)
Bei Bedarf könnt ihr hier am Schlossweiher eine kleine Pause einlegen. Falls ihr mit Kindern unterwegs seid, habt ihr die Möglichkeit, den Weg links vom Weiher zu nehmen (er führt etwas bergab). Am Ende befindet sich ein Spielplatz, auf dem die Kinder sich austoben können.
Station 9: Schlosstor (N 48° 21.4(D+1) / E 10° 58.7(79+E))
An der Stelle, wo ihr jetzt steht, befand sich einmal das ehemalige Schlosstor der Stadtmauer, welches aber vor einiger Zeit entfernt wurde. Von hier aus habt ihr aber auch einen guten Blick auf das Schloss, welches etwas erhöht über der Stadt steht. Das Friedberger Schloss war zunächst eigentlich weniger als solches gedacht, sondern eher als Burg, welche die Überwachung des bayerischen Grenzgebiets gewährleisten sollte. Der Baustart erfolgte zwischen 1257 und 1260 durch den bayerischen Herzog Ludwig II. – auch der Strenge genannt. Neben der Sicherung der Grenze übernahm das Schloss ab der Stadtgründung 1264 auch die Aufgabe, diese zu schützen.
Aufgabe: Wie viele Dachfenster könnt ihr auf dem ehemaligen Bergfried (Schlossturm) sehen? H=___
Station 10: Jesuiten (N 48° 21.(H+2)63 / E 10° 58.(H+A)14)
Ihr befindet euch nun in der Jesuitengasse. Ihren Namen hat sie bekommen, weil in diesem Viertel einst viele Jesuiten – Angehörige des katholischen Jesuitenordens – ansässig waren. Grund dafür ist, dass die Jesuiten, die zur Zeit der Reformation in Augsburg lebten, ihre Stadt verlassen mussten. Der bayerische Herzog gewährte ihnen Zuflucht in Friedberg, wo sie sich bereitwillig niederließen. Daraufhin erwarben sie einige Anwesen und errichteten eine kleine Kirche sowie ein Spital, welches auch heute noch Senioren mit geringen Bezügen günstiges Wohnen ermöglicht.
Aufgabe: Seit wann besteht das Spital?
I=17 1637
I=13 1785
I=16 1843
Station 11: Final (N 48° 21.(G+E)(D-E) / E 10° 58.(H+A)(B-I)(E-F))
Nun ist unser kleiner Rundgang durch Friedberg mit seinen Sehenswürdigkeiten schon zu Ende. Jetzt müsst ihr nur noch schnell das Final finden und euch ins Logbuch eintragen! Vielen Dank fürs Mitmachen!
Deine Lösung für die Koordinaten dieses Rätsels kannst du auf geochecker.com überprüfen. GeoChecker.com.
P-Seminar Geschichte, Gymnasium Friedberg 17/18. Ein Geocache von erdbeerfee1 und WurschtC
Zusätzliche Wegpunkte andere Koordinatensysteme
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N 48° 21.125' E 010° 58.851' |
Bahnhof; kostenfrei | ||
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N 48° 21.321' E 010° 58.693' |
Marienplatz; kostenpflichtig | ||
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N 48° 21.538' E 010° 59.232' |
Volksfestplatz; kostenfrei |
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Logeinträge für Friedberg - eine etwas andere Stadtführung
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13. September 2024, 22:08 Lakritzschnäuzchen hat den Geocache gefunden
Eine richtig schöne Stadtführung!
Zu dritt haben wir heute diese Führung absolviert.
Wirklich tolles kleines Städtchen, hat uns sehr gefallen.
Die Daten/Fragen stimmen genau, alles perfekt zu beantworten.
Danke für das Pushen unseres Hobbys und für`s hierher locken, ist doch schön wo uns die Dosen hinführen.
Dem Doserl geht's gut, ist trocken und reichlich Platz zum loggen ist auch noch. Ich logge im Logbuch auf einem freien Platz, dies kann auch mal "dazwischen" sein, wenn es kurz sein muss, dann nur mit mit "Lakritz".
In/-
Out/-
Vielen Dank an den Owner!
TFTC
Lakritzschnäuzchen mit Plutoschnäuzchen aus Augsburg
13. September 2024, 11:43 AugsburgsKönigin hat den Geocache gefunden
Heute mit Freunden eine kleine Stadtführung gemacht und nochmal viel erlebt. Danke
01. September 2023, 21:45 Savela hat den Geocache gefunden
Heute gings nach Friedberg und wie schon so oft, konnte ich hier mit dem Multi so einige nette Ecken entdecken und interessantes aus der Stadtgeschichte lernen.
Gut, daß es einen Checker gab, denn bei einer Frage hatte ich ein anderes Ergebnis, aber nach zwei Versuchen zeigte der Checker grün.
Das Finaldösle war bald darauf gefunden.
Vielen Dank für die schöne und informative Stadtführung!
TFTC
04. Dezember 2021 y4nl1 hat den Geocache gefunden
TFTC
06. September 2020 wolle1964 hat den Geocache gefunden
Diese Stadtführung als Multi fand ich sehr gelungen.
Ich kenne schon Einiges von Friedberg und doch hat mir dieser Cache auch neue Aspekte vermittelt.
Schöne Stellen wurde geziegt, Lehrreiches vermittelt und Alles war gut und eindeutig zu lösen.
Schade ich nur, dass es am Finale keine größere Dose gibt.
Vielen Dank
wolle1964