Frankfurt-Harheim
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Wappen | Karte | ||
Basisdaten | |||
Fläche: | 4,841 km² | ||
Einwohner: | 3.939 | ||
Bevölkerungsdichte: | 814 Einwohner/km² | ||
Postleitzahlen: | 60437 | ||
Vorwahlen: | 06101 (Ortsnetz Bad Vilbel) | ||
Gliederung | |||
Ortsbezirk: | 14 – Harheim | ||
Stadtbezirke: |
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Website |
Harheim ist ein Stadtteil von Frankfurt am Main. Er ist im Norden der Stadt gelegen und hat etwa 4.000 Einwohner (2004). Er bildet damit den bevölkerungsärmsten Ortsbezirk der Stadt.
Harheim grenzt im Norden an Nieder-Eschbach und Nieder-Erlenbach sowie im Süden an Bonames und Berkersheim; im Osten grenzt es an die Stadt Bad Vilbel.
Durch Harheim fließt der Eschbach, ein kleines Gewässer, das in der Nähe der Ortschaft in die Nidda mündet, der man von hier bis zur Mündung in den Main bei Höchst auf gepflegten Fahrradwegen folgen kann.
Harheim hatte als landwirtschaftlich geprägtes Dorf im Norden Frankfurts seine Selbständigkeit bis 1972 erhalten können, wurde dann aber gemeinsam mit Kalbach, Nieder-Eschbach und Nieder-Erlenbach eingemeindet.
Trotz einer Reihe von Neubaugebieten hat sich Harheim seinen dörflichen Charme erhalten. Man findet urige Apfelweinkneipen mit großem Garten – beliebt bei Fahrradausflüglern an der Nidda – und ein ausgeprägtes Vereinsleben.
[Geschichte
Harheim wurde als „Horeheim“ im Güterverzeichnis des Klosters Lorsch (Lorscher Codex) im Jahre 786 erstmals urkundlich erwähnt, also sieben Jahre vor der ersten Erwähnung Frankfurts. Die Äbtissin Aba schenkte am 25. Februar 786 ihr Frauenkloster Neuenhof an das Kloster Lorsch. Das Kloster Neuenhof, gelegen in Ober-Roden südlich von Offenbach am Main, hatte Besitzungen in 13 Gemeinden, darunter in Horeheim. Der Wortbestandteil „hore“ im Gemeindenamen deutet auf Feuchtland hin.
Die karolingische Siedlung wird auch in einer Tauschurkunde von 817 genannt: Kaiser Ludwig der Fromme (814 bis 840 n. Chr.), Sohn Karls des Großen, erhielt vom Kloster Fulda für Bingenheim in der Wetterau einige Besitztümer in und zwischen Harheim und Steden (nach der neuesten Urkundeninterpretation handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um das heutige Kilianstädten). Interessant ist, dass sowohl die - allerdings defekte - Originalurkunde wie auch die erst im 12. Jahrhundert erfolgte vollständige Abschrift erhalten geblieben sind [1].
Es ist unbekannt, wie lange Harheim im Besitz der Karolinger blieb. Im Hochmittelalter gehörte es zunächst den Herren von Münzenberg und nach dem Aussterben dieser Familie seit 1255 den Falkensteinern; Falkenstein ist heute Stadtteil von Königstein im Taunus. Im 15. Jahrhundert stand Harheim unter der Herrschaft der Eppsteiner, fiel aber dann an Frankfurt und zahlte damals bereits Steuern an die Stadt (44 Gulden und 22 Schilling im Jahr 1499 sind verbürgt). Im Jahre 1511 wurde es schließlich von den Eppsteinern für 3.400 Gulden zurückgekauft.
Ruhe kehrt auch in der Folgezeit nicht ein. Die Grafen zu Stolberg erbten das Gebiet 1535, nachdem Graf Botho zu Stolberg im Jahre 1500 Anna von Eppstein, Gräfin von Königstein, geheiratet hatte. Nach dem Aussterben der Linie Stolberg-Königstein fiel Harheim dann 1581 für über 200 Jahre an Kurmainz, den Staat der Kurfürsten und Erzbischöfe von Mainz. In dieser Zeit traf der Dreißigjährige Krieg auch die Gemeinde Harheim, die damals vollständig zerstört wurde.
Bei der Auflösung des Kurstaates Mainz 1806 fiel Harheim an das Herzogtum Nassau-Usingen. Preußen eroberte das Herzogtum Nassau im Jahre 1866 und löste es seinerseits 60 Jahre nach seiner Gründung wieder auf. Harheim gehörte fortan zum Großherzogtum Hessen (ab 1918: Volksstaat Hessen).
Gegen energischen Widerstand der Einheimischen – der bis zum ausgekippten Misthaufen vor der Rathaustür reichte – erfolgte im Jahre 1972 die zwangsweise Eingemeindung nach Frankfurt durch Gesetz des Hessischen Landtages vom 1. August 1972 gemeinsam mit den drei anderen Nord-Stadtteilen Kalbach, Nieder-Eschbach und Nieder-Erlenbach; den Abschluss eines Eingemeindungsvertrages hatten die Gemeinden Harheim und Nieder-Eschbach - anders als die Gemeinden Kalbach und Nieder-Erlenbach - bis zuletzt verweigert. Ihr Widerstand gereichte den Einwohnern des Ortes sogar zu Filmruhm, als er in einem Fernseh-Vierteiler („Die Wilsheimer”) auch mit Laienschauspielern aus dem Ort nachgezeichnet wurde. Bis heute wird deshalb den Harheimern auf der offiziellen Webseite der Stadt Frankfurt eine „gewisse Eigenwilligkeit” nachgesagt.
[Sehenswertes
- Die kleine Marienkapelle mit einer Statue der Mutter Jesu befindet sich in der Eschbachaue. Sie stammt von 1763. Dahinter befindet sich seit 1986 der Grenzsteingarten, der ausgegrabene Grenzsteine aus dem Harheimer Gebiet aus verschiedenen Jahrhunderten zeigt