Achtung! Dieser Geocache ist „archiviert“! Es befindet sich kein Behälter an den angegebenen (oder zu ermittelnden) Koordinaten. Im Interesse des Ortes sollte von einer Suche unbedingt abgesehen werden!
N 50° 25.129'E 010° 00.496'(WGS84)
andere Koordinatensysteme
Größe: normal
Status: archiviert
Zeitaufwand: 1:00 h
Strecke: 1.0 km Versteckt am: 16. Juli 2010
Gelistet seit: 16. Juli 2010
Letzte Änderung: 01. März 2011
Listing: https://opencaching.de/OCAAC3
Auch gelistet auf: geocaching.com
Als Stengerts wird ein Gebiet nördlich von Bischofsheim (am südlichen Holzberg) bezeichnet, dazu gehört der alte Steinbruch mit der ehemaligen Arbeiterwohnsiedlung mit 5 Häusern. Diese liegt etwas oberhalb der angrenzenden Ruine des Basaltwerkes.
Viele abenteuerliche Sagen und Erzählungen gibt es rund um dieses “verlorene Paradies”, hier haben wir für Euch, traditionell aus der “Böschemer Chronik”, eine stark gekürzte Fassung der wahren Geschichte zusammengestellt.
Der Basaltstein wurde schon vor dem 20 Jahrhundert am Stengerts abgebaut, damals als die Loren noch im Steinbruch in mühseliger Handarbeit mit den schweren Basaltblöcken befüllt und mit der Seilbahn über die steilen Hänge zu den Brechern, Siebanlagen und Silos unten im Basaltwerk geschickt wurden, um von dort abermals über eine 3 Kilometer lange Seilbahn als Schotter und Splitt zur Verladerampe an der Bahnlinie in Bischofsheim transportiert wurde, damals- wurden vom ehemaligen Besitzer bereits 2 Doppelhäuser, eine Kantine mit Wohnung und ein Verwaltergebäude als Unterkunft für die Arbeiter gebaut. In den dreißiger Jahren wurde vom neuen Besitzer ein villenähnliches neues Verwalterhaus dazu gebaut, es standen schließlich dreizehn kleine Wohnungen zur Verfügung. In den späteren Jahren wurde von einer am Betonrohrlager ansässigen Baufirma noch eine eingeschossige Baracke errichtet, die als Lager und zeitweilige Unterkunft diente.
So währte das Leben am Stengerts bis zur Schließung des Steinbruchs Mitte der 70er Jahre. Die Wohnung wurde von den Arbeitern verlassen, zumal der Zahn der Zeit an den Häusern nagte und das Leben am Stengerts zu unbequem wurde. Die letzten “alteingesessenen” verließen 1975 den Stengerts. Zu dieser Zeit entdeckten die Bischofsheimer Holzschnitzer die “Geister-Stadt”, es wurde ein Mietvertrag mit dem Eigentümer abgeschlossen, so kam es 1976 zur Neubesiedelung. Von den zu dieser Zeit 7 Bewohnern wurde ein “loser Künstlerverein” gegründet, der die Häuser verwaltete. Neben den festen Anwohnern, kam es zu ständigen Wechsel von Aussteigern aller Art, Naturfreaks, Baghwan-Leuten und Künstlern. Das tägliche Brot verdiente man mit einer Bronzegießerei die in ein ehemaliges Silogebäude untergebracht war und mit einer komplett eingerichteten Schreinerei.
Im Sommer 1978 wurden die Gebäude im Steinbruch von einen Hamburger Aussteigerpärchen bezogen. Wasser und Strom gab es zwar nicht, genauso wenig wie sanitäre Anlagen, doch es war das ideale Gelände für richtige Aussteiger. Mit viel Energie und Erfindergeist wurden einige Gebäude, das Transformatorenhäuschen und eine kleiner Lagerhalle wieder hergerichtet. Bis zu 15 Personen wohnten zu dieser Zeit am Steinbruch. Die Leute unten in der Stengertssiedlung und oben im Steinbruch führten fern der Zivilisation ein recht freies, einfaches Leben nach ihren eigenen Vorstellungen, die dem Trend der “Hippie-Generation” entsprach. Diese befremdliche Lebensweise wurde von den Bischofsheimern mit Misstrauen und Unbehagen verfolgt. Der Kontakt zur einheimischem Bevölkerung war spärlich, was den wildesten Gerüchten Tür und Tor öffnete.
Jedenfalls beschloss man im Jahre 1980 den wilden Treiben, mit einer einstweiligen Verfügung zur sofort vollziehbaren Räumung für den Steinbruch und die fünf Wohnhäuser ein Ende zu setzen. Durch eine “Listigkeit” konnte die Räumung zu diesem Zeitpunkt verhindert werden, allerdings wurde zur Voraussetzung gemacht das, dass Leben am Stengerts in geregelte Bahnen gelenkt würde. Die neu aufgestellten Regeln, vor allem der Verzicht von Haschisch missfiel den jungen Leuten und man suchte sich ein neues Domizil.
Es wurde der Vereins “Stengerts e.V” gegründet, der sich der Hilfe ehemals Drogenabhängiger oder sonst in Not Geratener verschrieb. Es wurden Kühe angeschafft und mit biologischer Landwirtschaft begonnen, diverse landwirtschaftlicher Geräte wurden ebenfalls angeschafft. Neben der Landwirtschaft wurde die Schlosserei und Schreinerei des Basaltwerks wieder in Betrieb genommen. In diesen Jahren beherbergten die fünf Häuser bis zu 50 Personen, wobei der Kinderanteil mit bis zu 30 Kindern sehr hoch war. Einige Kinder wurden sogar am Stengerts geboren. Durch Eigenleistung wurden die Gebäude einer gründlichen Renovierung unterzogen. Natürlich wurde am Stengerts auch gefeiert und so traf man sich in der warmen Jahreszeit oft am Lagerfeuer zwischen den Häusern. Zum legendären Sommerfest kamen stets viele Gäste aus nah und fern angereist, im Sommer 1987 fand am Basaltwerk sogar ein Popfestivel statt.
1991 war es dann leider soweit, die Räumung des Steinbruchs war nicht mehr aufzuhalten. Nachdem die letzten Bewohner umquartiert oder weggezogen waren, zerstörten Stadtarbeiter mit schwerem Gerät sämtliche Gebäude am Steinbruch, um eine Wiederbesiedlung ein für allemal unmöglich zu machen. Bis zum Jahr 2001 hatten schließlich alle Familien, die dem Stengertsverein angehörten, ihr langjähriges Domizil verlassen, daraufhin wurde der “Stengerts e.V” aufgelöst. Die Stengertssiedlung ist heute noch bewohnt.
Durch die Jahre hat der Stengerts zwar sein Gesicht immer wieder verändert, aber bis heute versprüht er durch seine wild-romatische Ausstrahlung ein Flair der Freiheit und Abenteuer.Alle, die diese außergewöhnlichen und abenteuerlichen Zeiten am Stengerts miterlebt haben, werden sie wohl ewig in Erinnerung bleiben.
Da hier im Gebiet “Stengerts” schon einige schöne Caches liegen, wollten wir uns daran auch beteiligen und auch ein bisschen was über die Geschichte dieses tollen Gebietes erzählen. Der Cache liegt am LP “Basaltwerk”, die Gebäude müssen und sollen NICHT betreten werden.
ACHTUNG: EINSTURZGEFAHR!!!!
An den einzelnen Stages sucht ihr keine Dosen. Diese wartet nach sechs Stages am Final auf euch!
Stage 1:
Hier findest ihr Koordinaten.
Wer seinem Cachemobil die „Straße“ nicht zumuten will, sollte hier parken!
Stage 2:
Anzahl der Wörter auf dem Schild * 165 = X
Anzahl der Buchstaben * 17 = Y
Nord: 50°25.X
Ost: 10°00.Y
Stage 3:
Wie viele gleichgroße Silos sind hier zu sehen?
Anzahl * 222 = X
Anzahl * 182 = Y
Nord: 50°25.X
Ost: 10°00.Y
Spätestens hier müsst ihr euer Auto stehen lassen! Der Pfad zum nächsten Stage führt euch über "Stufen" nach oben!
Um es nochmal zu erwähnen: Bitte keine Gebäude betreten! Hier herrscht erhöhte Einsturzgefahr!!!
Stage 4:
Sucht hier die Hausnummer mit Straßenangabe!
"Am Stengerts 27" = 50°25.431 / 10°00.368
"Alte Schreinerei 18" = 50°25.458 / 10°00.370
"Brückenstraße 5" = 50°25.461 / 10°00.342
Stage 5:
Wie viele große, runde Löcher siehst du an der Hauswand?
Anzahl * 81 + 2 = X
Anzahl * 51 = Y
Nord: 50°25.X
Ost: 10°00.Y
Stage 6:
Hier findet ihr drei dreistellige Zahlen!
Die obere + 370 = X
Die untere + 158 = Y
Die in der Mitte wird nicht benötigt!
Nord: 50°25.X
Ost: 10°00.Y
Wer sich nicht sicher ist, kann am „stillen Örtchen“ nach den Finalkoordinaten suchen!
Dann mal viel Spaß dabei!
Hilfreiches
Dieser Geocache liegt vermutlich in den folgenden Schutzgebieten (Info):
Biosphärenreservat
Rhön (Info), Landschaftsschutzgebiet
LSG Bayerische Rhön (Info), Naturpark
Bayerische Rhön (Info)
Es ist doch immer wieder schön auf dem Stengerts zu sein. Schade, dass die Gebäude so heruntergekommen sind und sich nicht mehr zum Betreten eignen.
Auch auch so hat das Ganze seinen Cachrme.
Die Stationen sind alle gut zu finden. Vor allem, wenn man dazu noch eine solche Begleitung hat.
Danke für den Cache.
In: Coin
Das Listing las sich wie einer, den ich lieben würde, da musste ich asap hin. Und so war es auch! Die Location war uns aus diversen Fehlversuchen an anderen Caches schon wohlbekannt, wo wir sie zum Trost ausgiebig erkundet hatten und bereits total fasziniert waren. Absolut begeistert bin ich daher über die ausführlichen Infos zur Location im Listing, dafür schon mal einen Extradank!
Ganz so verlassen und einsturzgefährdet, wie die Ownerinnen uns glauben machen wollen, sind manche Teile jedoch nicht - wir trafen jedesmal auf andere Menschen, heute auf die "Überlebenden" von so etwas wie einem transzendentalen Buddhafest des gestrigen Abends. Sehr interessante Festdeko . Für solche, und wie man uns bereitwillig mitteilte, auch handwerkliche Hobbyzwecke werden zumindest einige der Überbleibsel wohl noch relativ regelmässig genutzt.
Wie dem auch sei, zwischen verkaterten BuddhajüngerInnen und Ruinen suchten und fanden wir zügig alle Stages, nur die sechste erforderte mehrmalige Anläufe, bis der Blick auf die richtige Stelle und damit der Groschen fiel. Auch das Final offenbarte sich schnell, nachdem wir beschlossen hatten, uns nicht länger ans Gerät zu klammern sondern die Adleraugentechnik anzuwenden. Und sogar für den FTF hat's noch gereicht, das war das Sahnehäubchen
Der hat richtig, richtig Spaß gemacht, und wenn das euer erster Multi war, kann ich nur betteln: Bitte, bitte mehr davon...