Attention ! Cette géocache est "archivé"! Il n'y a pas une conteneur physique aux coordonnées spécifiées (ou déterminées). Dans l'intérêt de l'endroit il ne devrait pas être nécessairement à la recherche !
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Description Deutsch (Allemand)
Eine Liste aller "Kieler Stolpersteine"-Caches
Wichtig für alle Cacher, die sich durch das zugegebenermaßen recht lange Listing abgeschreckt fühlen: es ist NICHT notwendig, das komplette Listing zu lesen. Es soll nur Hintergrundinformationen zu den einzelnen Stolpersteinen geben. Die Fragen zu den Stationen findet ihr auch unten bei den zusätzlichen Wegpunkten.
Die „Stolpersteine"
sind ein Projekt des Kölner Künstlers Gunter Demnig (*1947). Die in
Fußwege eingebetteten Gedenksteine halten die Erinnerung an die
Opfer des Nationalsozialismus - jüdische Bürger, Sinti und Roma,
politisch Verfolgte, Homosexuelle, Zeugen Jehovas und
„Euthanasie"-Opfer - wach. Jeder Stolperstein ist einem
Menschen gewidmet, der durch nationalsozialistische Gewalt zu Tode
kam. Seit 2003 hat Gunter Demnig in über 500 Städten und Gemeinden
in Deutschland und mehreren Ländern Europas über 27.000 Steine
verlegt.
Demnigs Intention ist es, den Opfern ihre Namen
zurückzugeben:
„Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name
vergessen ist."
Auf den etwa zehn mal zehn Zentimeter großen Stolpersteinen sind kleine Messingplatten mit den Namen und Lebensdaten von NS-Opfern angebracht. Sie werden vor dem letzten bekannten und frei gewählten Wohnort in das Pflaster des Gehweges eingelassen. Finanziert werden die Stolpersteine durch private Spenden. (...)
[Quelle: http://www.kiel.de/kultur/stadtgeschichte/stolpersteine/kunstprojekt.php]
1. Station: 54°19.515, 10°08.333
Der Stolperstein von Bruno Mainzer.
Der gebürtige Hamburger Bruno Max Mainzer wurde am 3. Juli 1873 als Sohn eines Assekuranzmaklers jüdischer Abstammung geboren. Seine Eltern ließen ihn und seine Geschwister
jedoch evangelisch taufen. Sein zeitweiliger Wohnsitz in Kiel lag am Martensdamm 26, welches ungefähr dem heutigen Jensendamm 6 entspricht. Das Haus, in dem er damals eine Erdgeschosswohnung besaß, ist heute nur in erneuerter Form vorzufinden.
In den Jahren 1879 bis 1890 besuchte er die Höhere Bürgerschule Dr. A. Bieber, die er am 24. Februar 1890 mit der Reifeprüfung abschloss. Nach seiner Schulzeit machte er ein zweijähriges Maschinenbau-Volontariat in Hamburg, worauf Mainzer ein Jahr später seine Dienstzeit als Zimmermeistermaat bei der 5. Kompanie der Kaiserlichen Werft in Kiel absolvierte. Ab Ostern 1894 bis zum 17. März 1897 war er als Hospitant der königlich technischen Hochschule Berlin beschäftigt. In dieser Zeit folgten zwei Volontariate, zunächst in Hamburg auf einem Schiff der HAPAG, danach auf der Neptun-Werft in Newcastle upon Tyne (England). Vom 22. März bis zum 14. Juli 1897 arbeitete er in der Konstruktionsabteilung der Firma H. E. Johns als Maschinen- und Schiffbau-Ingenieur inHamburg. Bereits einen Tag später trat er sein viertes Volontariat an, diesmal beimBremer Vulkan in Vegesack.
In den darauffolgenden zwei Jahren war Mainzer im schiffbautechnischen Büro der Schichau-Werft in Danzig tätig, bevor er Assistent beim Neubaubetrieb des Schiffbauressorts der Werft in Kiel wurde. Nach kurzzeitigen Aufenthaltenbei der Schichau-Werft in Elbig und in Danzig war er von 1908 bis 1912 Mitinhaber der Schiffswerft G. Fechter in Königsberg. 1913 wurde Mainzer Inspektor der Reederei Paulsen und Ivers in Kiel, wo er für die Instandsetzung und Reparatur der Schiffe zuständig war. Am 8. Februar 1923 heiratete er seine nicht-jüdische Verlobte Helga Uthemann, mit der er ein Jahr später seinen Sohn Fritz bekam. 1925 wurde er zum Vize-Konsul der Republik Argentinien ernannt. Am 1. Mai 1938 entließ man ihn, inzwischen Prokurist, aufgrund seiner jüdischen Abstammung auf Druck der Nationalsozialisten aus der Reederei Paulsen und Ivers. Auch sein Amt als Vize-Konsul musste er aufgeben. Sechs Jahre später wurde er von den Nationalsozialisten in „Schutzhaft“ genommen“ und bis zum 14. März 1944 im Kieler Polizeigefängnis gefangen gehalten. Die Verhaftung wurde unter anderem von einem Nachbarn eingeleitet, der nur an seiner Wohnung interessiert war. Nach kurzfristigem Aufenthalt im Lager Drachensee brachte man ihn am 29. März 1944 ins Konzentrationslager Auschwitz. Bruno Mainzer kam schließlich am 23. April 1944 laut Sterbeurkunde durch Altersschwäche ums Leben.
Die Straße, in der wir uns befinden, ist nach einem Professor benannt.
A= die letzte Zahl (nicht Ziffer!) auf dem entsprechenden Hinweisschild [ ]
B= In welchem Monat wurde Mainer hingerichtet? [ ]
2. Station: 54°19.456, 10°08.477
Der Stolperstein der Friedländer.
Georg Friedländer wurde am 15. März 1866 in Bromberg, im heutigen Polen, geboren. Im Jahr 1896 verlagerte er seinen Lebensschwerpunkt nach Kiel, trat in die dortige israelitische Gemeinde (liberale Richtung) ein und lebte zunächst in der Dammstraße 12. Franziska Friedländer, geb. Stern, wurde am 6. Februar 1873 in Kassel-Felsberg geboren und zog im November 1900 nach Kiel, wo sie ebenfalls in die israelitische Gemeinde eintrat. Vielleicht folgte sie ihrem Mann nach Kiel, vielleicht lernten sich die beiden dort auch erst kennen. Zusammen hatten sie zwei Kinder, Johanna und Margit, und wohnten anfangs im Martensdamm 12. Georg Friedländer war als Kaufmann Besitzer des Schuhhauses „Iduna“ in der florierenden Holstenstraße. Der letzte freiwillig gewählte Wohnort der Familie lag ab 1916 in der Dänischen Straße 36, was darauf schließen lässt, dass die Friedländers in guten wirtschaftlichen Verhältnissen lebten, da sie sich eine Wohnung in der Kieler Altstadt leisten konnten. Am 16. März 1937 verzog die Familie Friedländer nach Hamburg, um angesichts wachsenden Verfolgungsdrucks in der anonymeren Großstadt unterzutauchen. Sie litten unter der Ausgrenzung und der allgemeinen Verarmung der Juden ab 1937. Am 15. Juli 1942 wurden Georg und Franziska Friedländer ins Ghetto Theresienstadt deportiert, wo sie am 16. Juli mit dem Transport VI/1 eintrafen. Obwohl Theresienstadt von den Nationalsozialisten als ein Alten- und Vorzeigelager bezeichnet wurde, wurden dem Ehepaar Friedländer bei der Ankunft auch die letzten Habseligkeiten genommen und es musste von nun an in kleinen, völlig überfüllten Räumen unterkommen. Dort starb Georg Friedländer, ein Mann fortgeschrittenen Alters, entweder an Altersschwäche, Unterernährung oder Krankheiten wie Typhus, die in Theresienstadt weit verbreitet waren, oder unter dem Druck der psychischen Belastungen am 17. Dezember 1942. Seine Frau verstarb wenig später am 26. Januar 1943.
Direkt gegenüber befindet sich ein ebenfalls historisch interessantes Gebäude. Es befindet sich heute weitgehend in dem Zustand, in dem es sich nach einer Renovierung befand.
C= Wann wurde es renoviert? [ ]
D= An welchem Tag wurde Franziska hingerichtet? [ ]
3. Station: 54°19.452, 10°08.465
Der Stolperstein der Ostwalds.
Die beiden jüdischen Schwestern Jeanette Ostwald, auch Toni genannt, geboren am 16.Oktober 1874, und Sophie Ostwald, geboren am 11.Oktober 1882, stammten aus Wattenscheid. Sie wurden auf Grund der damals herrschenden Rassenideologie Opfer des Nationalsozialismus. Toni zog am 1. Oktober 1900 nach Kiel, wohin ihr ihre Schwester Sophie am 4.März 1902 von Krefeld aus folgte. Hier traten sie in die Israelitische Gemeinde ein. Sie führten ab 1907 in der Hafenstraße 19 ein Damenkonfektionsgeschäft, ab 1914 ein Kostüm-Atelier in der Falckstraße 11. 1915 bis 1936 führten sie ein sehr gut gehendes Konfektionsgeschäft in der Dänischen Straße 30/32, das sie aufgeben mussten, da sie am 30.Dezember 1936 nach Hamburg flüchteten. Es ist anzunehmen, dass nach der Machtergreifung Adolf Hitlers im Jahre 1933 die zahllosen antisemitischen Gesetze, die die neue Regierung erlassen hatte, die Schwestern veranlasst hatten, in der anonymen Großstadt Schutz zu suchen. So hatte die NSDAP bereits am 1. April 1933 zum reichsweiten Boykott jüdischer Geschäfte aufgerufen. Mit weiteren Regelungen wie beispielsweise der „Verordnung über die Einziehung volks-und staatsfeindlichen Vermögens” vom 26.September 1933 sollte den in Deutschland lebenden Juden schrittweise die wirtschaftliche Basis entzogen und sie gesellschaftlich ausgegrenzt werden. Die beiden Schwestern wurden am 25.Oktober 1941 nach Lodz deportiert, nachdem sie ihren gesamten Besitz abgeben und sich eine Transportnummer geben lassen mussten. Hintergrund für die Deportationen war die politische Entwicklung im Deutschen Reich: Nachdem der Vormarsch der Wehrmacht im Herbst 1941 ins Stocken geraten war, beschlossen die nationalsozialistischen Machthaber, noch radikaler gegen diejenigen Juden in Deutschland vorzugehen, die noch nicht „freiwillig” das Land verlassen hatten. Ihre planmäßige Ermordung, die sogenannte “Endlösung der Judenfrage”, wurde in die Wege geleitet.Über ihr Leben im Ghetto gibt eskeine genauen Informationen. Toni und Sophie Ostwald gelten seit ihrer Deportation in das Ghetto als verschollen, woraus wir schließen, dass sie entweder durch Hunger oder Krankheiten umgekommen sind, bei einer der sogenannten „Aktionen“ erschossen oder im Tötungslager Chelmno vergast wurden.
Hier befindet sich gegenüber eine besondere Buchhandlung.
E= Wieviele Buchstaben hat das erste Wort des Namens dieses Ladens? [ ]
F= In welchem Land wurden beide ermordet? 1= Tschechien, 2= Deutschland, 3= Polen [ ]
4. Station: 54°19.402, 10°08.593
Der Stolperstein von Christian Heuck.
Christian Heuck wurde am 18. März 1882 in Heuwisch/Norderdithmarschen geboren und wuchs in einer Landarbeiterfamilie auf. Er besuchte zunächst die Volksschule und arbeitete einige Zeit als Knecht und Viehhändler. Später wurde er Lehrer, wahrscheinlich im Rahmen einer Reform der Volksschullehrerausbildung in der Weimarer Republik. Als Soldat nahm der damals 22-jährige Heuck ab 1914 am Ersten Weltkrieg teil. Nach dem Krieg schloss er sich der revolutionären Bewegung im Deutschen Reich an und beteiligte sich an der Bildung von Soldaten- und Arbeiterräten. 1918 wurde Heuck zunächst Mitglied der SPD, trat aber Anfang 1919 der KPD bei. Seine politische Karriere begann im selben Jahr als Stadtverordneter der KPD in Wesselburen, wo er insbesondere die Interessen der Landarbeiter vertrat. Bereits 1922 wurde er im Alter von 30 Jahren in den Provinziallandtag Schleswig-Holsteins gewählt. Zwei Jahre später wurde Christian Heuck das erste Mal verhaftet und 1926 wurde er schließlich zu einer fünfjährigen Zuchthausstrafe verurteilt, da man ihm die Vorbereitung zum Hochverrat vorwarf. Unmittelbar nach seiner vorzeitigen Haftentlassung im Jahr 1928 beteiligte er sich am Widerstand gegen den aufkommenden Nationalsozialismus. 1929/30 war Heuck Mitglied des Steinburger Kreistages und bis 1933 auch des Provinziallandtages Schleswig-Holstein. Von 1930 bis zu der Zwangsauflösung der KPD im März 1933 war Heuck ebenfalls Reichstagsabgeordneter. Am 7. März des Jahres 1929 war er in die Geschehnisse der sog. „Blutnacht von Wöhrden“ verwickelt: In der kleinen Dithmarscher Gemeinde kam es zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung zwischen Mitgliedern der SA und der KPD – zwei SA-Männer und ein Kommunist starben. 1930 folgten die Prozesse, in denen Heuck als „Hauptanstifter“ zu einem Jahr und neun Monaten Gefängnis verurteilt wurde. Zehn weitere Kommunisten, aber nur ein Nationalsozialist wurden zu Freiheitsstrafen verurteilt, was den „Geist“ der damaligen Rechtsprechung widerspiegelt. Ab 1932 leitete Christian Heuck als KPD-Sekretär den Unterbezirk Kiel. Nach der sog. „Machtergreifung“ Hitlers 1933 wurde Heuck schon am 4. Februar 1933 verhaftet. Er hatte als Herausgeber eines Flugblattes zum Generalstreik aufgerufen. Deswegen wurde er am 27. Juni 1933 vom Reichsgericht in Leipzig wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu 19 Monaten Gefängnis verurteilt, die er in Neumünster absitzen sollte. Am 23. Februar 1934 erschienen SS-Männer in der Zelle Christian Heucks, misshandelten ihn schwer und ermordeten ihn schließlich grausam. Nach Aussagen des SS-Mannes Hinrich Möller sollen sie einen direkten Tötungsbefehl Himmlers ausgeführt haben. Die fingierte Erhängung bescheinigte der Anstaltsarzt als Selbsttötung.
Der Stein liegt vor einem Gebäude, dessen Schriftzug jedem bekannt sein sollte.
G= Anzahl der Gesamten Ziffern auf dem Stolperstein. [ ]
H= Wieviele der Buchstaben auf der großen Hinweistafel sind blau? [ ]
5. Station: 54°19.345 10°08.531
Der Stolperstein von Felix Berghoff.
Felix Berghoff wurde am 10. Juni 1894 in Altona als Sohn von Simon und Ruchel Berghoff geboren. Er hatte drei Geschwister: Sophie, Pauline und David. Für die Tochter seines Bruders David, Regina Karlsberg, geb. Berghoff, wurde bereits im Mai 2010 ein Stolperstein gelegt. Im Alter von vier Jahren zog Felix Berghoff mit seinen Eltern und seinen Geschwistern von Altona nach Kiel in die Flämische Straße 17. Dort traten sie in die Israelitische Gemeinde ein. Die Familie verdiente sich ihren Lebensunterhalt vermutlich zunächst durch Hühnerhaltung, später betrieb sie ein Geschäft für Schuhwaren im Königsweg 1, in dem Felix, mittlerweile den Beruf des Kaufmanns ausübend, mitarbeitete. 1923 zog der ledige Felix Berghoff in die Flämische Straße 22a. Laut Akte des Landesarchivs war dieses Haus im Familienbesitz und gehörte zu je einem Viertel den Kindern des Ehepaares Simon und Ruchel Berghoff. Ebenso besaß die Familie Immobilien in ihrem früheren Wohnort Altona. 1938 wurde die wohlhabende Familie Berghoff allerdings gezwungen, ihre Besitztümer im Zuge der „Arisierung“ weit unter Wert zu verkaufen. Felix Berghoff war Mitglied der jüdischen Gemeinde Kiels, dies war zunächst jedoch nicht der Hauptgrund seiner Verfolgung durch die Nationalsozialisten, denn er wurde als psychisch krank und labil eingestuft, weshalb er vermutlich im Jahre 1933 in eine Nervenheilanstalt kam. Nach der Rassenideologie der Nationalsozialisten galten Menschen mit körperlichen und geistigen Behinderungen als „lebensunwert“ und wurden als eine Belastung für die Volksgemeinschaft dargestellt. Grundlage für die ersten Verfolgungen und Zwangssterilisierungen war das „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ vom 14. Juli 1933. Anscheinend wurde Felix Berghoff jedoch zeitweise aus der Nervenheilanstalt entlassen, da er zwischen 1935 und der ersten Hälfte des Jahres 1938 als Kaufmann im Familiengeschäft tätig war. Am 1. Juli 1938 wurde Felix Berghoff Patient der Landesheil- und Pflegeanstalt Neustadt/Holstein. In den letzten Jahren hat der Kölner Künstler Gunter Demnig über 35.000 Stolpersteine für Opfer des Nazi-Regimes verlegt. Zwei Jahre später, am 12. September 1940, wurde er nach Hamburg-Langenhorn verlegt. Alle Menschen mit psychischen Erkrankungen aus Schleswig-Holstein wurden in dieser Zeit im Rahmen des „Euthanasie“-Programms nach Hamburg gebracht, um von dort in die verschiedenen „Euthanasie“-Anstalten weiter deportiert zu werden. Am 23. September 1940 wurde Felix Berghoff zusammen mit 60 anderen „Euthanasie“-Opfern nach Brandenburg an der Havel gebracht und dort in der NS-Tötungsanstalt (amtlich: „Landes-Pflegeanstalt Brandenburg a. H.“) noch am selben Tag ermordet.
Dreht euch Richtung Förde. Die beiden Häuser sind zwar baulich getrennt, haben aber etwas gemeinsam... einen Teil ihres Namens.
I= Wie viele Buchstaben hat dieser Teil des Namens? [ ]
J=Wie viele Fahnenmasten befinden sich auf dem linken Gebäude? [ ]
6. Station: 54°19.408, 10°08.456
Der Stolperstein der Levys.
Philipp, Nathan, Jacob und Recha Levy sind vier von acht Geschwistern, die, weil sie Juden waren, dem National-sozialismus zum Opfer fielen. Geboren in den Jahren 1870 bis 1883 in Friedrichstadt, verbrachten die vier Levys die längste Zeit ihres Lebens in Flensburg, bis sie am 18.11.1932 gemeinsam nach Kiel in den Großen Kuhberg 20 zogen. Trotz des Eintritts in die Israelitische Gemeinde Kiel blieben die Levys zunächst unbehelligt von rassistischen Übergriffen der Nationalsozialisten. Alle drei Brüder waren gelernte Kaufleute, Recha führte ihnen den Haushalt. Jacob wurde Geschäftsführer in der Fa. Christiansen, einem Lebensmittel- und Großhandelsgeschäft. Nathan und Philipp arbeiteten dort mit. Vom 1.8.1932 bis 31.3.1938 arbeitete Jacob zusammen mit Philipp als Geschäftsführer einer Speisewirtschaft am Wall 72, die Christiansen gehörte. 1935 zogen die vier Geschwister in die Schloßstraße 14. Ob der wirtschaftliche Erfolg schließlich die Aufmerksamkeit der Nationalsozialisten erregte oder ob das weitläufige Spitzelsystem die Levys als „Staatsfeinde“ brandmarkte, ist nicht überliefert. Fakt ist, dass Jacob am 20.8.1937 einen Tag in „Schutzhaft“ im Polizeigefängnis verbrachte. Von diesem Tag an begann der Leidensweg der Geschwister. Jacob wurde nach der Reichspogromnacht zusammen mit anderen jüdischen Männern am 10.11.1938 erneut in Haft genommen und über mehrere Stationen für kurze Zeit in das KZ Sachsenhausen deportiert. Die vier Geschwister wurden zwei Jahre später, am 30.9.1940, von der Regierung in ein so genanntes Judenhaus umquartiert. Ihre gute Wohnungseinrichtung und ihr übriger Besitz wurden sofort enteignet. Im Kleinen Kuhberg 25 mussten die Levys für gut ein Jahr in zwei winzigen Dachkammern mit mangelhaften Hygiene- und Sicherheitsbedingungen leben. Im Stadtarchiv Kiel ist ein handgeschriebener Brief Jacobs an die Baupolizei Kiel erhalten, in dem er die Zustände schilderte und überaus höflich für sich und seine Geschwister (57 bis 70 Jahre alt) um Abhilfe ersuchte. Zwar bescheinigte die Baupolizei in mehreren Punkten die Unbewohnbarkeit der Unterkunft, aber für die Levys änderte sich nichts. Am 6.12.1941 wurden sie verhaftet und zusammen mit 50 anderen Kieler Juden ins KZ Jungfernhof bei Riga deportiert. Hier kamen sie ums Leben. Zu vermuten ist, dass die Geschwister entweder bereits auf der kräftezehrenden Fahrt im Winter unter schlimmsten Bedingungen oder durch die grausamen Zustände im KZ Jungfernhof zu Tode kamen. Vielleicht wurden sie auch gleich nach ihrer Ankunft in der Nähe des KZs im Wald von Bikernieki zusammen mit Tausenden nicht arbeitsfähigen Juden erschossen.
Einer der ehemaligen Bewohner wurde erst nach Sachsenhausen gebracht.
K= Wann war das (letzten 2 Ziffern des Jahres) [ ]
7. Station: 54°19.415, 10°08.286
Der Stolperstein der Nagelbergs.
Die Schwestern Esther Ethel (geb. 30.6.1921) und Dora Marie (geb. 3.3.1925) waren Töchter von Rosa und Bernhard Nagelberg. Ihr älterer Bruder Max Georg kam 1919 zur Welt. Die Eltern stammten aus Polen. Bernhard Nagelberg kam 1908 nach Kiel, Rosa 1918, dem Jahr ihrer Hochzeit mit Bernhard. Beide waren Mitglieder der jüdischen Gemeinde Kiel. Zunächst lebte die Familie im Kronshagener Weg 1a, dann zog sie in die Küterstraße 3. Dort führte Bernhard ein sehr gut gehendes eigenes Textilgeschäft. Die Familie war vermögend, sie lebte in einer 8-Zimmer-Wohnung. Im Zuge der so genannten Polenaktion vom 27./28.10.1938 sollten alle in Deutschland lebenden polnischen Juden an die deutsch-polnische Grenze gebracht und von dort aus abgeschoben werden. In Kiel fand dies jedoch erst einen Tag später statt, so dass die Juden ankamen, als die Grenze bereits geschlossen war. Deshalb mussten sie auf eigene Kosten wieder nach Kiel zurückkehren. Sohn Max Georg war von der Polenaktion nicht betroffen, da er bereits im Mai 1938 über Hamburg nach New York emigriert war. In der Reichspogromnacht am 9.11.1938 wurde das Textilgeschäft wie viele andere jüdische Einrichtungen in ganz Deutschland zerstört. Familie Nagelberg sah weitere Verfolgungsmaßnahmen voraus und floh darum im Juli 1939 über die „Grüne Grenze“ nach Brüssel, wo sie versteckt leben musste. Grenzbeamte und Schleuser mussten mit hohen Geldsummen bestochen werden. Die teure Wohnungseinrichtung, Wäsche, Silber – ihren gesamten Besitz musste die Familie zurücklassen, er fiel an die NS-Behörden. Weil die Nagelbergs schon länger eine Flucht in die USA geplant hatten, stellten sie einen Antrag auf die Einreise in die Vereinigten Staaten. Doch aufgrund der großen Anzahl an Flüchtlingen erhielt die Familie wie viele andere keine Genehmigung. Im Mai 1940 marschierten die Deutschen in Belgien ein. In Malines wurde am 15.7.1942 ein Durchgangs- und Sammellager eingerichtet. Die Schwestern Esther und Dora Nagelberg wurden von der Straße weg verhaftet, interniert und am 25.8.1942 nach Auschwitz deportiert. Während der Fahrt dorthin mussten sie mit 996 anderen Deportierten zwei Tage lang auf engstem Raum ohne Licht und Nahrung ausharren. Esther starb in Auschwitz im September 1942, Doras Todesdatum ist nicht bekannt. Ihre Eltern überlebten, denn sie wurden von belgischen Freunden unter Lebensgefahr bis zum Kriegsende versteckt. Danach gelang es ihnen, in die USA auszuwandern, wo sie, genauso wie ihr Sohn Max Georg, bis zu ihrem Tod im Staat New York lebten.
Passenderweise gibt es in dem Haus, vor dem der Stein liegt, eine Firma, die dem Namen nach etwas mit den auf dem Stein genannten zu tun hat.
L= Stockwerk, in dem sich die Firma befindet [ ]
M= letzten 3 Ziffern der Telefonnummer [ ]
Den Cache findet ihr nun bei:
N54°[G+B]. [I*((I+H)*J+F)+H*L]
E10° [(D-E)/L].[A-C+L*M-K-I-H]
(Die Quersumme aller ermittelten Zahlen ergibt 13)
Im Cache selber findet ihr neben dem Logbuch und einem Bleistift eine Bonuszahl, genauso wie in den anderen Caches dieser Stolperstein- Serie. Diese solltet ihr euch aufschreiben/merken/eintätowieren. In absehbarer Zeit werden bohrsty und ich die restlichen Caches veröffentlichen sowie natürlich den Bonuscache legen. Diesen könnt ihr nur finden, wenn ihr alle Bonuszahlen habt!
Und nun: happy hunting :)
P.S.: Denkt bitte daran, dass die Koordinaten in der Innenstadt gerne mal abweichen, doch die Steine sollten gut zu finden sein ;)
Des waypoints supplémentaires Autres systèmes de coordonnées
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N 54° 19.515' E 010° 08.333' |
Stolperstein Bruno Mainzer Die Straße, in der wir uns befinden, ist nach einem Professor benannt. A= die letzte Zahl (nicht Ziffer!) auf dem entsprechenden Hinweisschild B= In welchem Monat wurde Mainer hingerichtet? |
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N 54° 19.456' E 010° 08.477' |
Stolperstein der Friedländer Direkt gegenüber befindet sich ein ebenfalls historisch interessantes Gebäude. Es befindet sich heute weitgehend in dem Zustand, in dem es sich nach einer Renovierung befand. C= Wann wurde es renoviert? D= An welchem Tag wurde Franziska hingerichtet? |
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N 54° 19.452' E 010° 08.465' |
Stolperstein der Ostwalds Hier befindet sich gegenüber eine besondere Buchhandlung. E= Wieviele Buchstaben hat das erste Wort des Namens dieses Ladens? F= In welchem Land wurden beide ermordet? 1= Tschechien 2= Deutschland 3= Polen |
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N 54° 19.402' E 010° 08.593' |
Stolperstein von Christian Heuck Der Stein liegt vor einem Gebäude, dessen Schriftzug jedem bekannt sein sollte. G= Anzahl der Gesamten Ziffern auf dem Stolperstein. H= Wieviele der Buchstaben auf der großen Hinweistafel sind blau? |
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N 54° 19.345' E 010° 08.531' |
Stolperstein von Felix Berghoff Dreht euch Richtung Förde. Die beiden Häuser sind zwar baulich getrennt, haben aber etwas gemeinsam... einen Teil ihres Namens. I= Wie viele Buchstaben hat dieser Teil des Namens? J=Wie viele Fahnenmasten befinden sich auf dem linken Gebäude? |
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N 54° 19.408' E 010° 08.456' |
Stolperstein der Levys Einer der ehemaligen Bewohner wurde erst nach Sachsenhausen gebracht. K= Wann war das (letzten 2 Ziffern des Jahres) |
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N 54° 19.415' E 010° 08.286' |
Stolperstein der Nagelbergs Passenderweise gibt es in dem Haus, vor dem der Stein liegt, eine Firma, die dem Namen nach etwas mit den auf dem Stein genannten zu tun hat. L= Stockwerk, in dem sich die Firma befindet M= letzten 3 Ziffern der Telefonnummer |
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Logs pour Kieler Stolpersteine I
6x
0x
1x
2x
29. mai 2016 Opencaching.de a archivé la géocache
Dieser Cache ist seit mehr als 12 Monaten „momentan nicht verfügbar“; daher wird er automatisch archiviert. Er kann vom Besitzer jederzeit instand gesetzt und reaktiviert werden.
28. mai 2015 kamuckel&bohrsty a désactivé la géocache
der cache liegt leider nicht mehr am final-ort. da wir nicht mehr in kiel wohnen, kann es etwas dauern, bis hier eine neue dose gelegt wird.
27. février 2014 bartelfisch trouvé la géocache
Moin beisammen,
es ist mir etwas ungangenehm, der Cache ist zur Zeit weg!
Mein Sohnemann hat ihn gestern zufällig bei einer Kindergeburtstagsschatzsuche gefunden und ganz euphorisch, weil er wusste, worum es sich handelt, aus seinem Versteck geholt, um zu loggen. Dabei hat er dummer Weise vergessen, den Cache wieder zurück zu legen...
Dem Cache geht es aber gut. Er liegt hier warm und trocken und wir werden ihn nachher wieder an seinen Platz bringen. Immerhin kam ich so zu meinem ersten Log auf opengeocaching.de
Danke also für's Verstecken!
bartelfisch + Co
19. novembre 2013, 15:05 stålanden trouvé la géocache
#251
Die Runde ist gut ausgearbeitet und das Thema ist angemessen präsentiert. Mit dem Lebenslauf der Opfer des Terror-Regimes ist es nochmal intensiver nachzuvollziehen, was damals passiert ist. Die Geschichte hinter den Stolpersteinen ist nochmals erschütternder als die bloßen Daten darauf.
Bei einer Zahl war ich zu schnell dabei, weil ich die jüngste Renovierung im Sinn hatte. Dieser Irrtum ließ sich jedoch leicht korrigieren, so dass es heute direkt zum Final ging.
Danke für die Führung, die sensible Herangehensweise an das Thema und den Cache!
21. octobre 2013 dellwo trouvé la géocache
Die meisten Stolpersteine kannte ich zwar schon, aber ich bin gerne die Runde durch die Innenstadt abgefahren. Die Fragen waren gut zu beantworten und mit dem neuen Tool CacheLab einfach einzutragen und so war en die finalen Koords einfach schnell da! So war dann auch die Dose schnell in meinen Händen.
Danke für den Cache.
Grüße dellwo