Schöllenschlucht und Teufelsbrücke

Nennung fand der «Stiebende Steg», später Teufels- oder Höllenbrücke genannt, erstmals 1306. 

Die Sage der Teufelsbrücke

Der enge Felsriegel oberhalb Göschenen versperrte seit je her den Zugang zum Gotthard und damit den Übergang Richtung Süden. Dort eine Brücke zu errichten, erwies sich deshalb als ausgesprochen schwierig.

Wie schwierig die Situation war, zeigt die Sage, welche von den vergeblichen Bemühungen der Urner erzählt, einen Saumweg durch die enge Schöllenenschlucht anzulegen und eine steinerne Brücke an jener Stelle zu errichten, wo die junge Reuss sich durch senkrechte Felswände hindurchdrängt. In seiner Verzweiflung rief der Landammann: "Da soll doch der Teufel eine Brücke bauen!" Da erschien dieser auch schon und sagte: "Ich will euch eine Brücke bauen. Aber der Erste, der darüber gehen wird, soll mir gehören." 

Die Urner willigten in den Handel ein. Nach drei Tagen wölbte sich tatsächlich eine Brücke über die Reuss. Auf der anderen Seite sass der Teufel und wartete auf seinen Lohn. Statt eines Menschen schickten die Urner jedoch einen Ziegenbock hinüber. "Den magst du behalten", riefen sie, "hier hast du die erste Seele, welche die Brücke überquert!" Voller Zorn zerriss der Teufel den Ziegenbock und holte einen gewaltigen Stein, mit dem er die Brücke wieder zerstören wollte. Da kam ein altes Mütterchen des Weges, erkannte ihn und ritzte ein Kreuz in den Stein. Als der Teufel dies sah, verfehlte er sein Ziel und der Stein landete im Tal, unweit von Göschenen. Dort liegt er seither. 

Tatsächlich wurde die erste Steinbrücke über die Reuss 1595 errichtet (auf dem linken Flussufer sind noch heute ihre Fundamente zu sehen). Am 25.September 1799 kam es in der Gegend zur Schlacht zwischen den Russen unter General Suworow und den Franzosen mit ihrem Anführer Napoleon, dabei wurde die Teufelsbrücke schwer beschädigt. An die Schlacht erinnert seit 1898 das 28 Meter hohe Suworow-Denkmal. 

Die Brücke, welche 1830 durch eine neue ersetzt wurde, stürzte 1888 ein. Die neuste Teufelsbrücke wurde 1956 eröffnet. Das Sagenbild des Teufels mit dem Ziegenbock an der hohen Felswand über der Teufelsbrücke wurde vom Urner Künstlers Heinrich Danioth gefertigt.

Unterhalb der Brücke findet ihr eine kleine silberne Plakette im Felsen. Das im Foto Geschwärzte ergibt das Passwort.

Wenn ihr euch undreht könnt ihr auf der gegenüberliegenden Seite das überdimensionale, in den Fels gehauene, Kreuz sehen.

Zum Abschluss möchte ich euch noch den Schöllenen Rundweg empfehlen.

Wer einen Tiefblick in die Schöllenenschlucht erhaschen möchte, der sollte während den Sommermonaten den Rundweg Schöllenen erkunden. Er ist einfach begehbar, dauert bei gemütlichem Tempo höchstens 30 Minuten und erlaubt einen faszinierenden Blick auf die senkrechten Felswände und die rauschende Reuss. Es gibt sogar einen begehbaren Tunnel. Das Restaurant Teufelsbrücke liegt direkt bei der gleichnamigen Brücke. 

Info: Der Rundweg ist nur von Mai bis November begehbar. 

Viel Spaß!