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Description Čeština · Deutsch (German)
Dieser Virtualcache führt Dich zu einem der letzten Relikte der ehemals nördlichsten Ecke Deutschlands; im heutigen Litauen, einem Land welches wir sehr bewundern, vor allem für seine Freiheitsliebe und für seinen Mut gegenüber autoritären Großmächten wie Russland und China (das einzige europäische Land mit taiwanesischer Botschaft, Litauen wird dafür von China totalboykottiert) !
15km nördlich von hier, beim Dorf Nimmersatt (litauisch Nimersate) war vom 13.Jahrhundert bis 1922 (sowie von 1939 bis 1944) der nördlichste Zipfel von Ostpreußen bzw. vom Deutschen Reich. Über das gesamte Mittelalter war die Nordgrenze des Memellandes eine der am längsten unverändert gebliebenen Grenzen Deutschlands, was dafür spricht daß Litauer und Deutsche in dieser langen Zeit hier eher friedlich miteinander lebten.
1923 hat Frankreich durchgesetzt, daß das Memelland als Reparation für den 1. Weltkrieg dem neu entstandenen Staat Litauen zugeordnet wurde. Dadurch bekam Litauen erstmals einen Ostseehafen. Anders als in den Masuren gab es in dem zu 75% deutsch besiedelten Memelland keine Volksabstimmung darüber, aber immerhin auch keine Vertreibungen.
Am 23.März 1939 gab Litauen nach einem Ultimatum Hitlers das Memelland an Deutschland zurück. Damit Memel (litauisch. Klaipeda), die damals nördlichste Stadt und strategisch wichtiger Ostseehafen des Deutschen Reiches, nie wieder verloren geht, wurde sie zur "Festung Memel" erklärt. Wesentlicher Bestandteil waren 6 Küsten- und Flugabwehrbatterien. Jede Batterie bestand aus vier Panzerkuppeln mit 105-mm-Kanonen und in der Mitte eine Entfernungsmesser. Dazwischen Bunker für die Mannschaften und Munitionslager. Die Geschütze hatten eine Reichweite von 20 km. Also was am Horizont auftauchte, konnte sogleich versenkt oder vom Himmel geschossen werden.
Am 15. Juni 1940 marschierte die Rote Armee in Litauen ein, es folgten dort rigorose "stalinistische Säuberungen". Am 22. Juni 1942 überfiel das faschistische Deutschland die Sowjetunion, die damalige "Litauische Sowjetrepublik" wurde gemeinsam mit den litauischen LAF-Partisanen innerhalb von 2 Tagen übernommen und wieder zu einem eigenen Staat, der allerdings nicht unabhängig, sondern von Hitlerdeutschland ferngesteuert war. Aus diesem kurzen Kampf ist der brutale Geheimbefehl von Stalins Geheimdienstchef Beria überliefert: "Alle Gefangenen des sowjetischen Geheimdienstes sind zu erschießen, bevor mit deren Befreiung durch den Feind zu rechnen ist".
Zwei Jahre später war die Rote Armee auf dem Weg des Sieges und überquerte entlang der langen Ostfront die deutschen Grenzen. Die "Festung Memel" allerdings konnte sich 100 Tage lang der Belagerung behaupten ("Schlacht von Memel"). Die Nordmole-Stellung, die Du hier besuchst, hat einen entscheidenden Anteil daran. In dieser Zeit konnte die gesamte Zivilbevölkerung der Stadt mit Schiffen nach Deutschland evakuiert werden, auf dem Rückweg kamen neue Soldaten nach Memel.
Am 27. Januar 1945 wurde Memel aufgegeben. Alle Soldaten wurden 130 km nach Süden beordert, um dort Königsberg zu verteidigen. 100 km über die Kurische Nehrung, der einzig noch möglichen Landverbindung. Wenige Stunden später nahmen sowjetische Soldaten die menschenleere Stadt kampflos ein. 1947 wurde Memel wieder in Klaipededa umbenannt.
Die Last des hunderte Tonnen schweren Betons drücken sich nun schon seit 80 Jahren langsam, aber kontinuierlich immer weiter in den Ostseesand hinein, daher die Schieflage.
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Nun noch ein letztes Wort zum Lied der Deutschen: "Von der Maas bis an die Memel, von der Etsch bis an den Belt", das waren damals einfach die Eckpunkte des Gebietes, in denen Deutsche ihre Heimat hatten. Der darauf folgende Text "Deutschland über alles, über alles in der Welt" wurde von Hoffmann von Fallersleben 1848 im fernen Helgoland gedichtet, er bezieht sich auf die damals in Deutschland vorherrschende Kleinstaaterei, wo sich unzählige Fürsten gegenseitig darin überboten, liberale Gedanken und Freiheiten ihrer Untertanen zu unterdrücken. Der darin ausgesprochene Traum meinte eher Reisefreiheit innerhalb Deutschlands und keine kriegerische Expansion. Wegen seines liberalen Gedankengutes wurde Hoffmann übrigens Berufsverbot erteilt, das war kein Kriegstreiber. Allerdings ist der Text nach den Weltkriegen nun sehr zweideutig auslegbar.
Die zwei Weltkriege, die den Memelländern für immer ihre schöne Heimat gekostet haben, wurden ebenfalls im fernen Berlin ausgelöst. Hier an der Memel wollte man einfach nur in Frieden leben.
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N 55° 43.863' E 021° 05.219' |
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24 September 2024 Admiral Rollmops found the geocache
Diesen Cache habe ich erst nach Ende meiner Reise entdeckt. Aber ich bin gleich meine Foros durchgegangen ob nicht zufälligerweise die richtige Stelle mit drauf ist. Und siehe da... :) Komplett rangezoomt gerade noch erkennbar. TFTC!
Ach, auch noch ein "FTF". Cool!