150 Jahre Bethel Nr. 6: Ein Plattenbau in Bethel?

Die v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel sind seit 1867, also genau 150 Jahren für Menschen da. Mit über 280 Standorten in ganz Deutschland, 25.000 Plätzen, 18.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie über 230.000 Nutzerinnen und Nutzern sind wir eine der größten diakonischen Einrichtungen Europas.

Das Jubiläum wollen wir nutzen um Ihnen unsere Arbeit an 150 Orten, mit 150 Jahren Geschichte näher zu erklären und die Augen für Menschen zu öffnen, die in unserer Gesellschafft oftmals keine eigene Lobby haben

Also viel Spaß bei der Spurensuche an 150 Orten.
150 Jahre Bethel Nummer 6:

1977 Wurde der Grundstein zu diesem wahrhaft an einen Plattenbau erinnernden "Koloss" gelegt. Damals wie heute ist das Haus mit dem Namen Emmaus eines der Größten Wohnheime die auf dem Betheler Gelände entstanden sind.

Von außen sieht das Haus Emmaus aus wie ein Krankenhaus. Von innen so wohnlich, wie es die Menschen, die hier leben gerne gestalten möchten. Rund 150 Bewohnerinnen und Bewohner sind hier in acht Wohngruppen zu Hause. Sie haben körperliche und geistige Behinderungen, eine Epilepsie oder alles auf einmal. Viele von ihnen haben das Seniorenalter erreicht. Daraus kann noch zusätzlicher Hilfe- und Pflegebedarf entstehen.

Trotz ihrer vielfältigen Einschränkungen sind die BewohnerInnen aktiv. Die einen gehen zur Arbeit, die anderen nutzen das Tagestrukturierende Angebot (kurz: TGA). Dort wird Zeitung gelesen, Gesellschaftsspiele gespielt, gesungen, Andachten gehalten. Wer möchte kann einfache Montagearbeiten ausführen oder handarbeiten. Es gibt Bewegungs- und Sportangebote oder Ausflüge – alles, was Freude macht und die persönlichen Fähigkeiten trainiert.

Angebote für alt gewordene Menschen mit Behinderungen, gibt es in Bethel schon seit Jahrzehnten. Anders als in anderen Einrichtungen gab und gibt es keine „Alterslücke“ bei den Bewohnern. Denn glücklicherweise konnten die Menschen hier vor den Krankentötungen unter den Nazis geschützt werden.

Für jeden ist es wichtig, auch bis ins hohe Lebensalter so viel wie möglich selbst zu bestimmen und zu tun. Die Mitarbeitenden in den Einrichtungen Bethels helfen dabei, sie sind sozusagen die Assistenten der Bewohnerinnen und Bewohner.

Interessanter Fakt:
Die meisten Häusernamen in Bethel stammen aus der Bibel. Hier aus dem Lukas-Evangelium: Der auferstandene Jesus begleitete zwei seiner Jünger auf dem Weg von Jerusalem bis zu dem Dorf Emmaus.