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Der Weg |
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Beschreibung
Neben der schmalen Verbindungsstraße zwischen den Orten Bachl und Sallingberg, die heute beide zur Gemeinde Rohr gehören, befand sich Mitte des 20. Jahrhunderts ein Barackenlager, das über gut 20 Jahre hinweg zur vorübergehenden, oft mehr oder weniger unfreiwilligen Heimat zahlreicher Menschen wurde.
1936-1940: Arbeiterlager für den Autobahnbau
Die erste autobahnähnliche Straße der Welt war die 1921 eröffnete AVUS in Berlin, die zunächst jedoch hauptsächlich als Renn- und Teststrecke diente und nicht dem öffentlichen Verkehr. 1932 eröffnete der damalige Kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer die heutige A 555 zwischen Köln und Bonn. Auch bei Mailand gab es zu diesem Zeitpunkt bereits ähnliche Straßen. Nach der so genannten Machtergreifung legten die Nationalsozialisten ein großes Autobahnbauprogramm auf, mit dem unter anderem auch die damals große Arbeitslosigkeit bekämpft werden sollte. Am 23. September 1933 erfolgte medienwirksam der erste Spatenstich durch Adolf Hitler. Die nationalsozialistische Propaganda stilisierte die Autobahnen in der Folge zu „Straßen des Führers“.
1936 begann auch der Bau der Autobahn zwischen dem Dreieck Holledau und Regensburg, der heutigen A93. Die Gesamtstrecke wurde dabei in mehrere Baulose eingeteilt. Der Streckenabschnitt zwischen Siegenburg und Hausen war das Los Nr. 78. Für die in diesem Bereich tätigen Arbeiter wurde nahe der damaligen Gemeinde Bachl ein Lager errichtet. Die Bachler Grundstückseigentümer mussten ihren Besitz für einen Spottpreis verkaufen, sonst drohte die Zwangsenteignung.
In mehreren großen, einfachen Holzbaracken wurden bis zu 300 Arbeiter untergebracht - bei 11 Stockbetten pro Raum war dabei an Privatsphäre nicht zu denken. Daneben gab es eine Gemeinschaftsbaracke, eine Baracke mit Waschräumen und Toiletten und eine für die Küche und die Lagerleitung. An der Stirnwand einer der Baracken prangte die Losung Die Treue dem Führer. An Wochenenden wurden die Arbeiter von der NS-Organisation „Kraft durch Freude" (KdF) mit bunten Abenden, Theaterstücken oder Filmen unterhalten.
Als die Arbeiten 1940 kriegsbedingt eingestellt wurden, war die Strecke zwischen dem Dreieck Holledau und Regensburg fast komplett trassiert. Zwischen dem Dreieck Holledau und Elsendorf war eine Fahrbahn weitgehend fertiggestellt. Auf der restlichen Strecke waren die meisten Wasserdurchlässe, Unterführungen und einige Brücken fertiggestellt. Unmittelbar westlich des Lagers stand eine Brücke; an der Verbindungsstraße Bachl-Scheuern eine Unterführung. Letztere ist eines der wenigen Bauwerke, die bei der Fertigstellung A93 erhalten geblieben sind. Verschiedentlich existieren auch noch Reste von nicht mehr genutzen Bauten, etwa bei Siegenburg (siehe GC4PDQY „[LP] Hitlers Autobahnrelikt" bzw. GC4ZQGB „[LP] Hitlers Autobahnrelikt - Reloaded").
1954 wurde der Abschnitt Dreieck Holledau – Mainburg und 1958 der Abschnitt Mainburg – Elsendorf einbahnig eröffnet, ab Anfang der achtziger Jahre zweibahnig. Erst 1986 war die Autobahn Holledau-Regensburg vollständig fertiggestellt.
1940-1945: Kriegsgefangenenlager
Durch die zunächst großen Erfolge der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg mussten bald große Mengen an Gefangenen untergebracht werden. Überall in Deutschland wurden Kriegsgefangenenlager errichtet. Diese reichten aber bald nicht mehr aus, und so wurden auch verschiedene bereits vorhandene Lager zu diesem Zweck verwendet, darunter auch das nun leer stehende Arbeiterlager bei Bachl. Das Gelände wurde mit Stacheldraht eingezäunt und ein Wachturm errichtet. 1940 wurden die ersten polnischen Gefangenen einquartiert, bald darauf Franzosen und ab 1942 vor allem Russen. Die Gefangenen mussten tagsüber auf Bauernhöfen oder in Handwerksbetrieben der Umgebung arbeiten oder an der Verlegung einer Telefonleitung zwischen Regensburg und Landshut mitwirken. Der Bevölkerung war es verboten, den Gefangenen zu essen zu geben. Im Lager selbst war die Verpflegung sehr schlecht, es gab vor allem Rüben- und Krautsuppen sowie grobes Brot, das mit Rübenschnitzeln, Strohmehl und Blättern gestreckt war.
Mindestens 15 Kriegsgefangene kamen bis Kriegsende ums Leben. Sie wurden zunächst in einem nahen Waldstück auf dem so genannten Russenfriedhof beerdigt und 1954 auf einen zentralen Sammelfriedhof in Neumarkt in der Oberpfalz umgebettet (siehe hierzu auch GC2WZW6).
1945-1958: Lager für Flüchtlinge und Heimatvertriebene
Im Winter 1944/45 trafen die ersten Menschen in Sallingberg und Bachl ein, die vor der herannahenden Roten Armee geflohen waren. Einige davon wurden auch im Lager Bachl untergebracht. Für einige Monate lebten hier gleichzeitig Kriegsgefangene und Flüchtlinge. Im April 1945 wurden die russischen Kriegsgefangenen von der SS in Richtung Langquaid weggetrieben.
Es kamen immer mehr Flüchtlinge aus Osteuropa an, später auch Vertriebene, etwa aus Schlesien und dem Sudetenland. Die Großraumbaracken wurden behelfsmäßig unterteilt. Ende 1946 lebten über 300 Menschen im Lager, darunter 57 Kinder. So wurde 1946 eine zusätzliche Schulbaracke errichtet, in der Sonntags auch Gottesdienste abgehalten wurden - abwechselnd von einem katholischen und einem evangelischen Geistlichen. Für die Unterhaltung im Lager sorgten Tanzveranstaltungen, Theateraufführungen und Fußballturniere. 1950 wurde eine eigene Lagerfeuerwehr gegründet.
Ab Ende der 1940er Jahre siedelten sich auch erste Handwerksbetriebe im Lager an. Es gab eine Weberei mit sieben Webstühlen, einen Schmied, mehrere Schneider und Schuster, aber auch einen Lebensmittelladen und einen an den Wochenenden geöffneten Gastronomiebetrieb. Einige Bewohner verdingten sich bei den Bauern der Umgebung auch als Erntehelfer. Trotzdem war das Leben im Lager hart, und vor allem im Winter mangelte es an Brennmaterial.
1952 wurde der Lagerleiter sogar zum Bürgermeister von Bachl gewählt, was nicht jedem Dorfbewohner gefiel. Er hatte dieses Amt allerdings nur etwa ein Jahr inne.
Im Lager herrschte eine große Fluktuation der Bewohner. Familien zogen nach Abensberg, Neutraubling oder in die Pfalz weiter oder wanderten gar nach Übersee aus. Der Strom an Neuankömmlingen riss aber nicht ab, so dass hier 1955 immer noch etwa 200 Menschen lebten. Erst 1958 verließen die letzten Bewohner das Lager.
1960-1987-?: Geflügel und das, was hinten rauskommt
Nachdem das Lager leer stand, erwarb es die Gemeinde Bachl preisgünstig vom Landkreis Kelheim und verkaufte es 1960 an einen Unternehmer aus Nittenau. Dieser betrieb hier bis zu einem Großbrand im Jahre 1967 eine Hühnerfarm. 1970 erwarb ein Landwirt das Gelände, der hier eine neue Halle errichtete und in großem Stil Hühnermist zu Dünger verarbeitete, welcher unter dem Namen Gallipur vermarktet wurde. 1987 wurde der Betrieb an eine Firma in Ammerbuch (Baden-Württemberg) verkauft. Diese wollte die Anlagen renovieren und erweitern, ließ den Plan wegen der hohen Kosten jedoch fallen. Die Gallipur Dünger GmbH wurde 2004 aus dem Handelsregister gelöscht.
Heute existiert von den ursprünglichen Lagerbaracken nur noch eine einzige. Sie ist Teil der Gebäudegruppe, die ihr neben der Straße nordöstlich des Caches sehen könnt, und wird gewerblich genutzt.
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21. Mai 2024 dj.BEngel hat den Geocache gefunden
Heute ging es mal wieder Richtung Offenstetten für einen Termin.
Auf den Rückweg hab ich nen kleinen Umweg gefahren, um hier die Dose mal zu holen.
Die mir schon ganze Zeit ins Auge sticht auf der Karte.
Zuerst musste ich mich hier etwas durch das Dornengestrüb kämpfen bis ich ein verdächtiges Objekt dann gesehen habe.
Jawohl, hier ist die Dose!
Danke fürs legen und pflegen und schöne Grüße an den Owner 😉
13. März 2024, 17:25 TeamEichhoernchen hat den Geocache gefunden
Unser erster FTF @ OC
Heute herrschte trübes Wetter, aber es blieb trocken.
Ein kleinen Einkauf gab es zu erledigen und Lust um ne Dose zu heben, bestand ebenfalls. Also wurde kurzerhand ein Umweg mit eingeplant um beides zu bewerkstelligen 😁
Das Doserl konnte fix enttarnt und das Logbuch signiert werden.
Dankeschön an HH58 für das interresante Listing, so wie fürs (pf)legen, sagt das TeamEichhoernchen.
Respect The Game
16. September 2023, 12:15 HH58 hat den Geocache gewartet
Nasses Logbuch ersetzt