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Rätselcache

Jüdische Grabsteine als Treppenstufen

Dieser Cache wurde im Rahmen eines Projektes des Geschichte LKs 13 des Eichendorff-Gymnasiums erstellt.

von histocaching     Deutschland > Rheinland-Pfalz > Koblenz, Kreisfreie Stadt

N 50° 21.771' E 007° 35.134' (WGS84)

 andere Koordinatensysteme
 Größe: mikro
Status: kann gesucht werden
 Zeitaufwand: 1:30 h   Strecke: 1.5 km
 Versteckt am: 05. Februar 2013
 Veröffentlicht am: 07. Februar 2013
 Letzte Änderung: 17. Februar 2013
 Listing: https://opencaching.de/OCF272

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Gefahren
Infrastruktur
Wegpunkte
Zeitlich
Listing
Benötigt Vorarbeit

Beschreibung   

Die folgenden Texte sind zur Erschließung der Endkoordinaten erforderlich. Mit Beantwortung der Fragen gelangen Sie zum Zielpunkt.

Der letzte Rabbiner in Koblenz
 
Da der jüdische Friedhof 1922 voll belegt war, hat man eine Hälfte des Grundstücke fast 2 Meter hoch mit Erde aus einem Baugebiet in Koblenz-Lützel aufgeschüttet. Die alten Grabsteine begrenzte bis ungefähr 1941 die Kastanienallee im Mittelteil des Totenhofes.
Diese Grabsteine verarbeite man zum Teil während der NS-Zeit zu Treppenstufen für das Nationalsozialistische Mütterheim in Koblenz. Auf Befehl der französischen Besatzungsmacht wurden die noch sichtbar beschriebenen Steine nach 1945 aus den Treppenstufen herausgelöst und auf den Friedhof zurückgebracht. Andere Grabsteine, wie z.B. der von Rabbiner Dr. Moritz Singer, wurden von Steinmetzen bearbeitet und dabei die obere hebräische Inschrift abgeschliffen (Anmerkung: Moritz Singer ist der Vater von Dr. Kurt Singer, Abiturient des Koblenzer Göttesgymnasiums, Leiter des Jüdischen Kulturbundes / Berlin während der BS-Zeit). Der letzte Koblenzer Rabbiner war Dr. Max Vogelstein von 1935 bis 1937.
 
Übernommen aus:
http://www.alemannia-judaica.de/koblenz_friedhof.htm (29.01.2013)

 

Adolf (Addie) Bernd: „Ich wog nur noch 96 Pfund und war sehr schwach. Nach einer Woche fuhr ich mit dem Fahrrad nach Koblenz und suchte meine Familie – vergeblich.“

Am 10. August 1921 wird Addie Bernd als Sohn der jüdischen Eheleute Sally und Paula Bernd (geb. Wolff) in Koblenz geboren. Sein Vater stammt aus einer alteingesessenen Koblenzer Familie. Die Familie seiner Mutter lebte in Bad Münstereifel.  Sowohl Addie Bernds Vater als auch sein Onkel Alfred waren im I. Weltkrieg Soldat. Vater und Onkel betreiben – inzwischen in der dritten Generation – ein Schuhgeschäft in der Balduinstraße/Ecke Goergenstraße, „Das Schuhhaus Gebrüder Bernd“.  Die Bernds wohnen zunächst in der Rizzastraße, später in der Roonstraße. Addie geht in die Dr. Arle’sche Höhere Privat-Lehranstalt in der Casinostraße. Sie gilt im Gegensatz zu den anderen Koblenzer Gymnasien als eher weniger antisemitisch. Addie ist ein unternehmungslustiger Junge.

1933 Bald nach der „Machtergreifung“ der Nazis ziehen sich die christlichen Spielkameraden von Addie und seinen jüdischen Freunden zurück.

1937 Addie macht sein „Einjähriges“ (Sekundarabschluss I). Das Klima auf der Schule wird immer frostiger. Er verlässt das Gymnasium und beginnt eine Lehre als Drucker bei der Firma Mayer. Das ist eine Kuvertenfabrik mit 500 Beschäftigten in Koblenz-Lützel, ihre Eigentümer sind Juden. Obwohl er dort der einzige jüdische Lehrling ist , fühlt er sich dort sicher.

März 1938 Er ruft die Ortsgruppe Koblenz der Zionistischen Jugendvereinigung („Jüdischer Jugendbund Habonim noar Chaluzi“) mit 26 Mitgliedern wieder ins Leben.  Die Gruppe wird von der Gestapo beobachtet, Addie wird zum Verhör vorgeladen.
Die Firma Mayer wird „arisiert“, d.h. die jüdischen Eigentümer werden gedrängt bzw. gezwungen, den Betrieb an Nicht-Juden günstig abzugeben. Damit ist Addies Ausbildung zu Ende.

Übernommen aus:
http://mahnmal-koblenz.de/index.php/dauerausstellung/personenverzeichnis/246-44-addie-bernd-juedischer-junger-mann-aus-koblenz.html (29.01.13)

 

Jüdische Grabsteine als Treppenstufen
 
Im Frühsommer 1950 geriet eine Freilandtreppe mit zwei seitlichen Aufgängen am St. Antonius-Kindergarten1 im Koblenzer Stadtteil Lützel ins Blickfeld der Weltöffentlichkeit. Der Grund: Ein jüdischer Besucher hatte empört festgestellt, dass die Stufen der stark frequentierten Treppe aus jüdischen Grabsteinen bestanden und die Trittflächen noch deutlich erkennbar hebräische Schriftzeichen aufwiesen. Der Fall wurde in der Auslandspresse bekannt und löste sowohl dort als auch bei Holocaust-Überlebenden Entrüstung aus. Die Zweckentfremdung von Grabsteinen war mit dem religiösen Empfinden von Juden völlig unvereinbar und wurde auch von Christen als pietätlos empfunden.
 
Im Zentrum der Kritik stand die Stadtverwaltung Koblenz, die mit Oberbürgermeister Josef Schnorbach (1893-1973) an der Spitze das Ausmaß der internationalen Empörung und ihre Folgen unterschätzte. Jede Verantwortung von sich weisend, richtete sie ihren Fokus darauf, Kosten zu vermeiden und das Ansehen der Stadt Koblenz zu wahren.
 

Übernommen aus: http://www.koblenz.de/bilder/stadtarchiv_juedische_grabsteine_als_treppenstufen.pdf (29.01.2013)

 

Informationen zu den Grabsteinen auf dem jüdischen Friedhof
http://www.alemannia-judaica.de/images/Images%20234/Koblenz_2001.pdf (05.02.2013)

 

Fragen zur Lösung des Ziel Punktes
Hinter den richtigen Lösungen sind Punkte der Zielkoordinaten zu finden, die hintereinander zum richtigen Ziel führen.


a) Wann gerieten die Treppenstufen im Koblenzer Stadtteil Lützel ins Blickfeld der Weltöffentlichkeit?
A: 1947    (1)    B: 1950  (0)     C: 1961    (9)     D: 1973       (7)

b) Wer war der letzte Koblenzer Rabbiner?
A: Coblenz Simeon (7)        B: Dr. Moritz Singer (3)             

C: Dr. Max Vogelstein (4)              D: Moses Seligmann (9)

c) Wie viele Grabstätten befinden sich insgesamt auf dem Friedhof?
A: 756    (6)     B: 706  (8)     C: 495     (2)     D: 145   (1)


N50°22.abc

d) Von dem stammt das folgende Zitat: „Ich wog nur noch 96 Pfund und war sehr schwach. Nach einer Woche fuhr ich mit dem Fahrrad nach Koblenz und suchte nach meiner Familie – vergeblich“.

A: Addi Bernd      (2)    B: Adolf Mayer   (5)     C: Bernd Lublin      (9)      D: Richard Bernd   (7)
 

e) Wo wurde die Person (Frage 4) geboren ?

A: Köln     (3)       B: Bonn     (2)       C: Frankfurt    (7)      D: Koblenz   (1)


f) Von wann stammt der älteste Grabstein des Friedhofs ?
A: 1799    (5)      B: 1816      (6)      C: 1832     (3)     D: 1999    (2)

 

E7°35.def

 

Viel Spaß beim Lösen!

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gefunden 22. März 2014, 11:15 Lilifan hat den Geocache gefunden

LächelndLächelndLächelndLächelndLächelndFTF LächelndLächelndLächelndLächelndLächelnd

Nachdem die Fragen beantwortet waren, hat es ein paar Anläufe gebraucht, bis ich das Döschen in Händen halten konnte. Die Gegend ist doch sehr muggelig, da ist man nur bei schlechtem Wetter oder zu ungewöhnlichen Zeiten alleine.

Es war ziemlich nervenaufreibend, so viel Ziet habe ich ja auch nicht.

Heute endlich konnte ich ungestört suchen, was ich auch reichlich ausnützte.

Vielen Dank fürs Legen und den Blick in unsere Vergangenheit.

Das gibt ein Schleifchen

kann gesucht werden 09. März 2014 histocaching hat den Geocache gewartet

Gemuggeltes Döschen heute neu versteckt!