Description
Deutsch
(German)
Auf einer unserer Entdeckungstouren zum Thema Deutsch-Orden und Tempelritter fanden wir diesen interessanten Ort. Ursprünglich sollte es eine der Stationen unseres "Schatz des Ordens" (GC143QC) werden, aber die km die zu überwinden gewesen wären erschienen uns dann doch unfair. So haben wir nun aber einen Mikro an diesem Platz hinterlegt, damit auch andere ihn entdecken können.
Den Mittelpunkt dieses Caches bildet eine Grabplatte, die sich in Obertopfstedt befindet. Ein Bewohner aus Obertopfstedt hat sie in den 70er Jahren entdeckt.Er hatte sich damals gewundert,dass auf einer Treppenstufe Schriftzeichen zu sehen sind.Nachdem er die Stufen ausgegraben hatte entdeckte er das die vier Stufen zusammengesetzt eine Grabplatte ergeben.
Es ist jedoch nicht bewiesen, dass es sich hierbei um die Grabplatte eines Tempelritters handelt. Jedoch weisen einige Indizien darauf hin. Es gibt Äußerungen, dass es sich sogar um einen Ritter 7 Grades, oder höher gehandelt haben könnte.
Andere Stimmen weisen jedoch darauf hin, dass es auch ein Grab eines Priesters sein könnte, wenn man das "Schild" als Teil seiner Kleidung interpretiert usw.
Das Tatzenkreuz über der Platte gehört übrigens nicht dazu, es ist nicht bei der Platte gefunden worden, seine Herkunft ist ebenfalls rätselhaft.
Leider ist die Platte in sehr schlechtem Zustand, sodass vielleicht nie geklärt werden kann, woher sie kommt, was sie in Obertopfstedt zu suchen hat und wer unter ihr bestattet wurde. Uns ist schleierhaft, weshalb sich die Gemeinde nicht mehr um den Erhalt dieses besonderen Reliktes kümmert.
Auch wir haben uns schon an der Entzifferung der Zeichen, Daten und Schriftzüge auf der Platte versucht, wobei auch diese aufgrund der Verwitterung unterschiedliche Deutungen zulassen. Besonders rätselhaft sind die Zeichen im oberen, mittleren Teil der Platte, die eindeutig keine lateinischen sind. Vielleicht habt ihr ja mehr Erfolg als wir. Über Fotos mit höherer Auflösung, insbesondere wenn die Platte nass ist, würden wir uns sehr freuen.
In Obertopfstedt befand sich schon zu frühen Zeiten ein Vorwerk des Johanniterordenhofes zu Weißensee. Die erste Urkunde, ein Vertrag von 1469 gibt Kenntnis davon. Doch zuvor gehörte das Gut wahrscheinlich zum Orden der Templer. Die Fragmente der Grabplatte, die 1982 entdeckt wurden, sind vom Mitarbeiter des Instituts für Denkmalpflege in Erfurt, Herrn Kaiser, in der Zeit nach 1300 eingeordnet worden.
Zu den Sehenswürdigkeiten des Ortes gehören desweiteren das älteste Bauernhaus der Umgebung von 1575, das Rittergut - erbaut um 1700 - und die Kirche - erbaut 1796 im Ortsteil Niedertopfstedt und die 1826 erbaute Kirche in Obertopfstedt.
Wir hoffen ihr habt ordentlich Spass beim entdecken dieses Ortes und suchen des Caches,
euer Team Sectio aurea!
Weiteres zum Ort:
Topfstedt gehört zur Thüringer Hügellandschaft und liegt im Thüringer Becken. Der Ort liegt ca. 40 km nordöstlich der Landeshauptstadt Erfurt und 18 km südlich der Kreisstadt Sondershausen, direkt an der Bundesstraße 4 und besteht aus Nieder- und Obertopfstedt. Die beiden Ortsteile sind ca. einen Kilometer voneinander entfernt.
Die erstmalige urkundliche Erwähnung des Ortes Topfstedt erfolgte im Jahre 842, als ein gewisser Frecholf seine Güter in Topfestat dem Kloster Fulda schenkte. 1333 wurden erstmalig die beiden, noch heute existierenden, Ortsteile Niedertopfstedt und Obertopfstedt genannt.
Nach der Doppelschlacht bei Jena und Auerstedt, am 14. Oktober 1806, eilten am 15. Oktober 1806 die geschlagenen preußischen Truppen, von Weißensee kommend durch Topfstedt, um die Festung Magdeburg zu erreichen.
Zur Rettung des Königs Friedrich Wilhelm III. vor der Gefangennahme, wurde durch Generaloberleutnant Kalckreuth eine Kriegslist angewandt. Ohne erfolgreichen Abschluss dieser List wäre eine Gefangennahme des Königs, durch französische Truppen, sehr wahrscheinlich gewesen. Der König war in der Nacht nach der Schlacht von Auerstedt bis Sömmerda geritten und nahm im dortigen Pfarrhaus Quartier. Am 16. Oktober 1806 nahm ein Husaren- und Dragonerregiment den König in die Mitte und geleiteten ihn über Weißensee-Ottenhausen zunächst nach Niedertopfstedt. In Niedertopfstedt angekommen, wollte der König im Rittergutshaus ein Mahl einnehmen, musste aber nebst einer Eskorte von 50 Reitern, unter Generalleutnant von Blücher schleunigst die Flucht antreten, da gegen 10 Uhr in Greußen französische Husaren einritten, die jedoch durch eine Schwadron preußischer Dragoner wieder vertrieben wurden.
Der König setzte seine Flucht dann in Richtung Sondershausen fort. Am Mittag des 16. Oktober 1806 sammelten sich preußische Truppen zwischen Niedertopfstedt und Greußen zu einem Rückzugsgefecht, um die Flucht des Königs zu decken. Zwischen 15:30 Uhr und 19:30 Uhr kam es dann zu einem kurzen Gefecht, an der eine preußische Nachhut in Stärke von 12.000 Mann teilnahm. Nach dem Gefecht zogen Teile dieser Nachhut, teils ohne Waffen durch den Ort. Der größte Teil jedoch wurde von den französischen Truppen gefangen genommen. Zum Andenken an den Fluchtbesuch des preußischen Königs wurde in dem Zimmer des Rittergutes in dem er sich aufhielt eine Gedenktafel aufgestellt, die aber 1945 wieder entfernt wurde.
Wirtschaftlich ist Topfstedt eher von der Landwirtschaft geprägt, es sind aber auch eine Reihe kleiner mittelständischer Unternehmen angesiedelt.
Bis Anfang der 1990er Jahre wurde die Wirtschaft durch die in Niedertopfstedt ansässige Ziegelei und die in beiden Ortsteilen vorhandene LPG geprägt. Ein Großteil der Bevölkerung arbeitete in diesen Betrieben.