Praetorius' Freund

Viele Freunde hatte er nicht, der reformierte Pfarrer Anton Praetorius, von 1598 bis zu seinem Tod im Jahr 1613 Pfarrer in Laudenbach. Wer war Anton Praetorius?

In einer Zeit, in der die Hexenverfolgung ihren grausamen Höhepunkt erreichte, trat Anton Praetorius öffentlich gegen Folter und Hexenprozesse ein. Aufgrund seines couragierten Einsatzes gegen Folter und Hexenverfolgung wird er als Vorläufer von „amnesty international“ bezeichnet.

Praetorius’ Einsatz für die Menschenrechte entgegen der damalig vorherrschenden Ansicht über Zauberei und Hexen sowie die schweren persönlichen Lebensverhältnisse ließen ihn sehr einsam werden. (Siehe auch die Schrift in meinem Cache „Praetorius’ Vermächtnis“ - Waypoint GC1C4RA und Schriften in weiteren Praetorius-Caches.)

Zumindest von einem wichtigen und gelehrten Freund wissen wir jedoch. Er wohnte in der Nachbarschaft, im hessischen Heppenheim. Es war dies der Heppenheimer Pfarrer Johannes Adam, der von der Veröffentlichung Praetorius’ begeistert war und diesem sogar ein Gedicht widmete. Es gipfelt in dem Satz (frei übersetzt):

Worin aber soll der Dank für unseren Verfasser bestehen
der einen Weg durch raues Gelände zeigt? -
Dass ich Fälle von Zauberei neu beurteilen kann,
verdank ich deinen Schriften, gelehrter Praetorius!
Heppenheim am Gebirge, 16. Febr. 1613

Der Cache liegt nahe der Grenze zwischen Baden(-Württemberg) und Hessen (knapp auf hessischer Seite). Diese Landesgrenze ist auch die Grenze der katholischen Erzbistümer Freiburg und Mainz sowie der evangelischen Kirche in Hessen und Nassau und der evangelischen Landeskirche Baden.

Praetorius selbst war sein Leben lang ein "Grenzgänger", und dies in vielfacher Hinsicht. In Sonderheit gilt das - in einer Zeit, in der das nicht üblich war - in Bezug auf seinen mutigen Einsatz für die Menschenrechte. Sein Einsatz hat ihn mehrfach hart an die Grenze der persönlichen Lebensbedrohung gebracht.

Der TB „Grenzgänger“, am Tag der Freischaltung dem Cache beigefügt, möchte gern viele Grenzen überschreiten: Landesgrenzen, Sprachgrenzen, Konfessionsgrenzen, Religionsgrenzen, Parteigrenzen, Grenzen und Blockaden in Köpfen und Herzen… Gern darf er natürlich auch hin und wieder mal hier vorbei schauen.

Die Anregung zu diesem Cache erhielt ich von Hartmut Hegeler, dem Verfasser des Buches „Anton Praetorius, Kämpfer gegen Hexenprozesse und Folter“ – ISBN 978-3-9808969-4-8. Das Buch ist 2002 erschienen im Eigenverlag Hartmut Hegeler, Unna, Tel/Fax 02303-53051. Weitere Informationen sind reichlich im Internet zu finden.

Anspruchsvoller Weg für Wanderer, Jogger (eine meiner Berg-Strecken) und MTB-Freunde. Einen nahe beim Cache gelegenen Parkplatz gibt es nicht. Ich selbst bin mit dem MTB vom Radweg zwischen Laudenbach und Heppenheim bei dem Mineralwasser-Abfüllbetrieb "Odenwaldquelle" in die Weinberge abgebogen und dann auf einem stillen Waldweg zum Cacheplatz gefahren. Wer zu Fuß kommt, sollte ab Odenwaldquelle (beschränkte Parkmöglichkeit für PKW's) mit einer Stunde Fußmarsch zum Cache rechnen.

Beigelegtes Faltblatt "Praetorius' Freund" darf gern mitgenommen werden. Bitte Bescheid geben, wenn der Vorrat zur Neige geht.