Ein unscheinbares Fleckerl, das aber eine aufregende Geschichte hinter sich hat!
by Wiesnhendl Germany > Bayern > Fürstenfeldbruck
|
|||||
|
Infrastructure |
Time |
Seasonal |
Tools needed |
Description Deutsch (German)
Mitten in Bruck findet sich
diese kleine und unscheinbare Kapelle, die es schon lange verdient hat,
endlich einmal ein eigenes Döschen zu bekommen! Als Kind bin ich hier
oft mit meiner Mama vorbeigekommen.
Zum Cache:
Nehmt euch zum Heben der Dose einen Stift und (fast noch wichtiger) eine
lange "Angel" mit! Da es hier immer wieder mal sehr muggelig werden
kann seid bitte besonders auf der Hut und klettert nicht irgendwo herum,
obwohl es ohne "Angel" sicher nötig wäre...
Aber aus einem gewissen Blickwinkel könnt ihr sie vielleicht sogar
erspähen! Steht ihr vor der Kapelle, steht ihr auch neben der Dose!
Für den Erstfinder gibts ne FTF-Urkunde!
Und hier für Interessierte die Geschichte der KApelle.
Auf dem Fürstenfeldbrucker Homepage kann man folgende Info dazu finden:
Geschichte der Kapelle in der Kapellenstraße
von Robert Weinzierl
Dass die Kapellenstraße, eine Verbindung von der Augsburger zur
Maisacher Straße, ihren Namen der dort stehenden Kapelle verdankt, ist
wohl allgemein bekannt. Ihre Entstehung und ihr Schicksal dürften jedoch
weithin unbekannt sein.
Entstehung der Kapelle
Es waren unruhige Zeiten während des Dreißigjährigen Krieges (1618 –
1648). Die jeweiligen Kriegsherrn entlohnten die in ihrem Sold stehenden
Söldner (Soldaten) mit dem Recht der Plünderung. Aus den Erzählungen
„Der abenteuerliche Simplicissimus des Hans Jakob Christoffel von
Grimmelshausen“ wissen wir, dass es dabei sehr grausam zuging, wie auch
bei vielen Kampfhandlungen in unserer Zeit. Während der kampflosen
Zeiten in bestimmten Regionen entließ man die Soldaten, das heißt, man
setzte sie einfach auf die Straße und überließ es ihnen, sich den
Lebensunterhalt zu besorgen.
Da sie der Arbeit entwöhnt, zu solcher auch nicht willens waren,
verlegten sich viele auf Diebstahl und Raub. Eine große Gefahr für die
Bevölkerung auf dem ungeschützten Lande. So fiel auch einmal ein Brucker
Bürger unter die Räuber. Am 23. Juni des Jahres 1641 überfielen zwei
Vagabunden beim Maisacher Wald den Handelsmann Johann Freymuth. Er hatte
sein Haus am Marktplatz, dort wo heute das„Alte Rathaus“ steht und
betrieb dort seinen Handel. Sicher war an seiner Kleidung schon
erkennbar, dass bei ihm etwas zu holen sei. Die zwei Vagabunden
traktierten ihn so sehr, dass er sich in Lebensgefahr wähnte. In seiner
Not flehte er zur Gottesmutter Maria um Beistand und gelobte, an der
Stelle des Überfalles zu ihren Ehren eine Kapelle zu errichten, wenn er
lebend davon käme. Natürlich schrie er auch laut um Hilfe. Mutige
Mitbürger hörten seine Hilferufe, kamen herbei und vertrieben die
Räuber.
Bald darauf verstarb Johann Freymuth, ob an den folgen der Misshandlung
oder eines natürlichen Todes ist unbekannt. Noch im Jahr 1641 vermählte
sich seine Frau Ursula wieder mit dem Brucker Kramer Sebastian Moräsch.
Es war ihr aber offensichtlich ein Bedürfnis, das Gelübde ihres
verstorbenen Ehemannes zu erfüllen. Deshalb verpflichtete sie ihren
neuen Ehemann im Ehevertrag von 1641 für den Unterhalt der Kapelle zur
sorgen, wenn sie vor ihm sterben sollte. 1643 errichtet sie dann die
Kapelle an der Stelle des Überfalles auf ihren verstorbenen Ehemann.
Der Planausschnitt zeigt die Situation vor dem Abbruch der Kapelle. Auch
die zwei Bäume sind eingezeichnet. Die Anlage vor dem Grundstück
Kapellenstraße 13 (Siegfried Pulfer) und die Kapelle mussten dem Ausbau
der Kapellenstraße weichen
Die Kapelle ein Ort des Gebetes
Im Laufe der Zeit pilgerten immer mehr Frauen aus dem Markt in der Zeit
des „Frauendreißigers“, das ist von Maria Himmelfahrt (15. August) bis
Maria Namen (12. September) und im Oktober, dem Rosenkranzmonat, zur
Kapelle am Maisacher Wald und beteten dort den Rosenkranz. Dieser Wald
ging bis zu den ersten Häusern des Marktes, also fast bis zur heutigen
Einmündung der Stadelbergerstraße in die Maisacher Straße. Vor allem für
die Kinder war ein Besuch der Kapelle im Maisacher Wald an der Hand von
Mutter oder Großmutter zum Rosenkranz im Oktober und bei düsterer
Witterung mit erheblichem Grauen verbunden.
Auch der große Feldumgang in der Bittwoche führte an der Kapelle vorbei
wo dann das vierte Evangelium gelesen wurde. Auch einzelne Personen
flehten, wenn sie in eine Notlage gerieten, die Gottesmutter in der
Kapelle am Maisacher Wald um ihre Fürbitte an und waren sich sicher,
Hilfe erlangt zu haben, denn sie stifteten als Dank dafür zahlreiche
Votivbilder.
Noch am 6. März 1936, kurz vor dem Abbruch, berichtete die
Fürstenfeldbrucker Zeitung von „146 Votivtafeln, welche bislang die
Wände der Kapelle in drückender Raumgemeinschaft schmückten“.
Die Kapelle war also ein fester Bestandteil im religiösen Jahresablauf der Pfarrgemeinde Sankt Magdalena von Bruck.
Das in der Fürstenfeldbrucker Zeitung von 1936 veröffentlichte Bild
zeigt den Standort der Kapelle von 1806 bis 1936. Rechts von der Kapelle
die Gartentüre zum Grundstück Kapellenstraße 13.
Das Schicksal des Bauwerkes
Bei der feuchten Lage im Wald verwundert es nicht, dass die Kapelle nach
160 Jahren ruinös wurde und 1806 erstmals abgebrochen werden musste.
Der Maurermeister Leonhard Mayr von Bruck baute sie wieder auf, rückte
sie aber weiter westlich. Sie stand nun links vom Eingang zum heutigen
Eckhaus Kapellen-/Maisacher Straße. Zu ihrer Seite pflanzte man zwei
Pappeln und zwei schattenspendende Kastanien. Nach 100 Jahren entstand
eine Diskussion, ob die Pappeln oder die Kastanien dem Mauerwerk mehr
schaden. Der Gemeinderat war für die Entfernung der Pappeln, der
Historische Verein für die Entfernung der Kastanien und den Erhalt der
„malerischen Pappeln“. Durchgesetzt hat sich natürlich der Gemeinderat,
es fielen die Pappeln.
Wessen Eigentum die auf Gemeindegrund stehende Kapelle war,
interessierte 250 Jahre lang niemanden. Es gab immer wieder Familien des
Marktes, die sich ihrer Instandhaltung und Ausschmückung annahmen, ohne
zu fragen, wer der Eigentümer sei. In der zweiten Hälfte des 19.
Jahrhunderts waren dies der Bürstenmacher Jakob Dirnagl, Verfasser der
Häuserchronik von Fürstenfeldbruck, und seine Ehefrau. Nach ihrem
Ablegen kümmerte sich deren langjährige Wirtschafterin um die Kapelle.
Nun schaltete sich erstmals die Marktgemeinde ein. 1894 erklärte der
Bürgermeister von Bruck, dass die Kapelle auf Gemeindegrund stehe und
die Gemeinde deshalb von ihr Besitz ergreife. Mit deren Pflege durch die
Dirnagl’sche Wirtschafterin sei man durchaus einverstanden, sie müsse
aber dazu jedes Jahr die Erlaubnis der Gemeinde einholen.
Diese Eigentumserklärung scheint wieder in Vergessenheit geraten zu
sein, denn 1922 stellte der Gemeindebeamte Simon Feldmeier fest, es
könne kein Eigentümer der Kapelle ermittelt werden, weshalb sich wohl
die Gemeinde ihrer annehmen müsse. Gestützt auf diese Rechtsauffassung
hat die Stadt Fürstenfeldbruck die Kapelle abgerissen, weil sie dem
Straßenausbau im Wege stand. Die nationalsozialistischen Herren der
Stadt wollten sie ganz verschwinden lassen und das Marienbild im
Heimatmuseum unterbringen. Sie hatten aber nicht mit der Großherzigkeit
von Fräulein Julie Mayr , der tiefgläubigen Besitzerin des Marthabräu –
Anwesens gerechnet. Sie erbot sich, auf ihrem Grundstück an der
Kapellenstraße und auf ihre Kosten eine neue Kapelle zu errichten. Das
führte sie aus. Der Neubau entspricht in seiner Gestalt in etwa dem
alten, wurde aber etwas größer ausgeführt, um die Votivtafeln besser
unterbringen zu können. Auch die übrige Einrichtung kam hinein. Zum
Schutz der Beter versah man die Kapelle mit einem Vordach.
Anlässlich des Neubaues 1936 erwähnt der Berichterstatter in der
Fürstenfeldbrucker Zeitung besonders eine Bürgerin, die mit Hingebung
und großer Liebe das kleine Kapellchen vor seinem Abbruch betreute.
Einen solchen Wohltäter heute zu finden, der sich vor allem um die
Beseitigung der unschönen Ablagerungen rings um die Kapelle sorgt, wäre
ein großer, nachträglicher Dank an die großmütige Stifterin.
Additional hint Decrypt
Arva, avpug erpugf! Va qervffvt Qrmvzrgrea Uöur!
Natry!
A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z
Utilities
Search geocaches nearby:
all -
searchable -
same type
Download as file:
GPX -
LOC -
KML -
OV2 -
OVL -
TXT -
QR-Code
When downloading this file, you accept our terms of use and Data license.
Log entries for Kapelle d.k.
31x
0x
0x
06 September 2023, 15:10 Warris found the geocache
Diese kleine Kapelle hier ist mir noch nie aufgefallen. Erst dieser Cache machte mich auf sie aufmerksam. Zum Glück hatte ich ein Tool dabei, das es mir ermöglichte, an die Dose und somit ans Logbuch zu kommen und die Dose danach auch wieder ordnungsgemäß anzubringen. VIELEN Dank für das Auslegen der Dose und schöne Grüße
24 April 2022, 22:28 miss_sixty_93 found the geocache
Geloggt auf Geocaching:
Nach einigen Malen "Kapelle umrunden" konnte die Dose dann doch endlich gesehen werden. Mit großer Begleitung war das Eintragen ins Logbuch dann kein Problem mehr. ✍
24 February 2022, 11:13 Titloleli found the geocache
Geloggt auf Geocaching mit diesem Text: Sehr interessante Geschichte. Danke fürs Teilen. Für die Ernte der Dose war ich gerade noch groß genug heute morgen. Wäre ich am Abend gekommen hätte es vielleicht schon nicht mehr gereicht. TFTC
13 December 2021, 17:09 spewn found the geocache
Schneller Fund.
TftC und Gruß
spewn
(www.frischluft-junkie.de)
26 February 2019, 17:07 Horakon666 found the geocache
Der hatte sich gesträubt, mehrmals schon hier gesucht und auch genau an der Stelle. Heute dann endlich gefunden.
TFTC