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Descripción Deutsch (Alemán)
Im vorderen Kaisertal (Sparchenklamm) liegt die Tischoferhöhle. In der Höhle fand man 1906 bei Ausgrabungen die Skelette von über 300 Höhlenbären und anderen Tierknochen, menschliche Skelette sowie Stein- und Knochenwerkzeuge, Keramikscherben, Bronzeschmuck und Gußformen aus der Bronzezeit.
Die Bären- oder Tischoferhöhle ist eine Höhle im vorderen Kaisertal (Sparchenklamm) des Kaisergebirges. Das Pendlingmassiv, in welchem sich die Höhle befindet, ist der östliche Eckpfeiler des sogenannten Unnutz-Pendling-Gewölbes, welches das Sonnwendgebirge in ungefähr west-östlicher Richtung durchzieht und das im Kern aus steil gefaltetem Wettersteinkalk besteht. Dieser bildet auch den Gipfelausbau des Pendlings. Die mächtige spröde, dickbankige Kalkmasse hat bei der Auffaltung des Gebirges mit Bruch reagiert und ein Kluftsystem geschaffen, das die Bildung von Gufeln und Höhlen begünstigte. Der Berg weist mehrere solcher Höhlungen auf sowie zahlreiche Nischen. Die Kalkbänke fallen auf der Nordseite des Rückens steil nach Norden ein. Von der Mitte des Höhlenportals streicht eine fast senkrecht dazu stehende Kluft nach SSO. Östlich dieser Bewegungsfläche sind die Kalkbänke steiler bergausgeneigt als westlich. Diese Kombination von Bankung und Klüften scheint für die Anlage der Höhle bestimmend gewesen zu sein. Das Kalkgestein ist hier teilweise dolomitisch entwickelt, was ein Grund dafür sein könnte, daß die Bildung von Tropfstein fast unterblieb und Kalksintermaterial in der Höhle durchaus nicht dominierte (vereinzelte Platten und Stücke). Während der Eiszeiten war der Pendling gänzlich vom Eis überflössen.
Die Tischoferhöhle diente auch als Sammelplatz und Waffenversteck der Tiroler Schützen während den Befreiungskriegen von 1809 gegen die Truppen Napoleons.
Die ungefähr 40 m lange und am Eingang etwa 20 m breite und 8,5 m hohe Höhle wurde in der Steinzeit von Bären und anderen Tieren als Unterkunft benutzt, wie ausgegrabene Knochenreste belegen. Mit 380 Individuen herrschen Höhlenbärenknochen vor, während Fuchs mit 12, Steinbock mit neun, Wolf mit sechs, Ren mit drei, Höhlenhyäne mit zwei und Höhlenlöwe, Gemse und Murmeltier mit je 1 Individuum vertreten sind. Einige der Tiere sind von Menschen erlegt worden. Die Funde, Werkzeugen aus Knochen, sowie eine Lautscher Spitze, die heute im Heimatmuseum auf der Festung Kufstein aufbewahrt werden, können auf ein Alter von etwa 27.000 - 28.000 Jahren datiert werden.
Damit stellt die Tischoferhöhle die bislang älteste, nachgewiesene Fundstelle menschlicher Erzeugnisse in Tirol dar.
Die stark zerwühlte obere, dem frühen 2. Jahrtausend v. Chr. angehörende „Kulturschicht 8“ kann nur beschränkt gedeutet werden. Nicht im Verband befindliche Skeletteile von über 30 Personen kamen zum Vorschein, unter denen Kinder und Jugendliche gegenüber erwachsenen Frauen und Männern deutlich überwiegen. Es handelt sich vermutlich um Deponierungen mit Beigaben der frühen Straubinger Kultur (Bronzezeit A1). In die frühe Bronzezeit (A1 - A2) sind die Funde einer kupfer- und bronzeverarbeitenden Werkstätte zu datieren. Das in der Höhle verarbeitete Kupfer stammt nach einer Analyse aus der Schwazer Erzzone.
In der östlich der Tischofer Höhle liegenden, abriartigen kleinen Hyänen-Höhle wurden unter einer hohen Sinterschicht neben Feuerspuren grobe Hauskeramik der frühbronzezeitlichen Straubinger Kultur und die tönerne Winddüse eines Schmelzofens entdeckt. Die Höhlen kann vom Kaiseraufstieg im Kaisertal über einen mit einem Drahtgeländer gesicherten Steig zu Fuß erreicht werden.
Bei der Tischoferhöhle handelt es sich um eine "Schauhöhle" die jederzeit öffentlich betreten werden kann (es gibt hier keine Betretungseinschränkungen aufgrund der Fledermausschutzzeit o. ä.)
Viel Spaß beim entdecken und Happy Hunting
Euer Airwolf01
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