Zerbenriegel

Eine Hommage an die Pionierzeit des Bergsteigens.

Der Zerbenriegelsteig mit der Einstiegsvariante Proteststeig ist eine wunderschöne, sehr einsame, kaum begangene, sehr alpine Bergtour mitten durch die Kahlmäuer.

Schwierigkeit: II (UIAA) - echte Kletterei, keine Sicherungen, Helmpflicht !!!

Der Zerbenriegelsteig (I) wurde von Daniel Innthaler im Jahre 1878 gefunden und mit den Brüdern Zigmondy erstbegangen. Der Steig fasziniert durch die geniale Wegführung mitten durch die Kahlmäuer, durch Einsamkeit, Länge und herrliche Ausblicke. Besonders schön ist die Variante mit dem Einstieg über den Proteststeig (II). Der Cache ist genau an der Zusammenführung der beiden Steige.

Der Zerbenriegelsteig ist nur in alten Führern beschrieben, zum Beispiel "Klettern im leichten Fels" von Gerhard Schirmer, 1986. Bitte informiert Euch vorher genau in einschlägigen Foren und alten Büchern über diesen Steig. Es ist keine schwierige Kletterei, aber den 2. Schwierigkeitsgrad in schrofigen, weglosen Gelände muss man gut beherrschen, und die Orientierung ist nicht immer einfach (daher D4). Es gibt alte rote Punkte, aber schon im Führer von vor 30 Jahren stand "alte, verblasste rote Markierungspunkte". Sicherungsmöglichkeiten gibt es praktisch keine.

Alpine Tour mit 700 Höhenmeter Kletterstrecke, insgesamt gut 1000 Höhenmeter, Steinschlag, etwas brüchig - daher ist unbedingt ein Helm zu tragen.

Zerben = Latschen
Die Zerben stören überhaupt nicht, denn nur der unterste Teil geht durch die Latschen - und den umgeht man am Proteststeig (II) sehr angenehm.

Einer der Reize des Steiges ist seine lange Geschichte aus der Zeit der "Wiege des Wiener Bergsteigertums" und die sehr wortgewaltigen Beschreibungen in den alten Führern - ohne Koordinaten, ohne Höhenangaben. Aus Datenschutzgründen gebe ich die Wegbeschreibung nicht wieder. Auf Wunsch kann ich sie gerne zukommen lassen - es macht Spaß, aufgrund der sehr heroischen Worte den Weg zu suchen. Als Tribut an die Neuzeit gibt es ein paar Wegpunkte, denn besonders der Einstieg zum Proteststeig ist nicht leicht zu finden, obwohl es am Zustieg noch Markierungen an den Bäumen und der Einstiegswand gibt. Siehe dazu die Fotos.

1879 schreibt die Österreichische Alpenzeitung über einen Damenbesuch auf Raxsteigen folgenden Text:
"Am 19. d. M. haben zwei Damen, Frl. Ella Böhm und Frl. Paula Kautz in Begleitung der Herren August Böhm und Gebrüder Otto und Emil Zsigmondy folgende Tour auf die Rax gemacht: Bärenlochsteig herab bis zur Kreuzung mit der Wildfährte; auf dieser hinauf bis zum Gamseckplateau, von wo aus der Abstieg über den gefürchteten Zerbenriegelsteig genommen wurde. Gewiss eine, zumal für Damen, brillante Leistung."

Anreise Hinternasswald

Fahrplan Retter Linien www.retter-linien.at

Romantisch und umweltfreundlich ist die Busfahrt. Die Durchfahrt durch die engen Felsen (siehe Cache) mit dem großen Bus ist ein echtes Erlebnis, Respekt vor den Busfahrern.

Bus 1746 vom Bahnhof Payerbach-Reichenau (sehr gute Zugsverbindung von Wien), Stand 2017:
Samstag
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Jeden Samstag ab Payerbach-Reichenau um 8:15, ab Raxseilbahn um 8:30, Ankunft Hinternasswald 8:57.
Rückfahrt nur Ende April bis 1.11 ab Wendestelle Hinternasswald um 16:55, an Payerbach-Reichenau 17:45

Sonntag, Feiertag
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von Ende April bis 1. November:
ab Payerbach-Reichenau um 8:15, ab Raxseilbahn um 8:30, Ankunft Hinternasswald 8:57
Rückfahrt ab Wendestelle Hinternasswald um 16:55, an Payerbach-Reichenau 17:45

Mo-Fr
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Mo-Do wenn Schultag sowie schulfreier Freitag ab Payerbach-Reichenau um 8:40, Ankunft 9:22
Rückfahrt Mo-Fr nur Juli+August um 16:01, Ankunft Payerbach-Reichenau 16:40.

Man kann auch das Auto bei der Raxseilbahn stehen lassen, mit dem Bus nach Hinternasswald fahren und nach dem Zerbenriegelsteig über das Plateau zur Raxseilbahn gehen.
Bus ab Raxseilbahn um 8:55 (Sa+So+Feiertag von Ende April bis 1. November), Ankunft 9:22

Andere Abstiegsvariante: über Heukuppe zum Preiner Gschaid, Bus Abfahrt 15:02 und 18:02 (Sa+So+Fei von Ende April bis 1. Nov.), bzw. 17:00 (Mo-Fr im von Ende April bis Ende Oktober), zur Raxseilbahn und weiter zum Bahnhof Payerbach-Reichenau.

Wegbeschreibung

Von Hinternasswald folgt man der Forststrasse bis zur letzten Kehre (siehe Wegpunkt). Von dort geht es weglos den Graben hinauf. Dabei immer eher links haltend zu den Kahlmäuer. Wenn man die ersten Schutthalden erreicht hat, geht man links hinauf und erblickt die Einstiegswand. Sie ist ein Wandl, die durch Wasser und Steine weiß gescheuert ist, und wo eine rote Pfeilmarkierung mit gutem Willen erkennbar ist.

Vom Einstieg des Proteststeiges geht es zuerst links, dann ausgesetzt nach rechts hinauf (II). Weiter durch einen grasigen Graben. Kurz vor dessen Ende (ca. 15 Meter davor) steigt man nach rechts hinaus aus dem Graben. Der Ausstieg ist wohl die heikelste Stelle der Tour, denn da muss man ein paar Meter schräg rechts senkrecht hinauf zu einem kleinen Block, dann geht es flacher weiter auf den Grat. Kurz am Grat weiter und schon hat man das Ende des Proteststeigs und die Vereinigung mit dem Zerbenriegelsteig erreicht, wo auch der Cache ist.

Der weitere Weg ist leichter, denn hier ist man am Zerbenriegelsteig. Es geht zuerst durch den Lärchenwald links haltend, dann rechts gerade hinauf über felsige Platten. Von einem kleinen Sattel geht waagrecht nach rechts eine etwas ausgesetzte Querung am Zerbenband (siehe Waypoint) in eine Schlucht. Die Schlucht geht man links hinauf. Bevor die Schlucht eng wird geht es wieder rechts raus und dann leicht links haltend mit klarer Wegführung bis zum Ausstieg.

Eine schöne Bergtour