Schöner Brunnen

Die Legende der "Schönbrunnen-Kapelle"

In Hammersricht (Hannesried) lebte ein armer, aber frommer Mann. In einer Notzeit verblieben dem Mann nur noch drei Kartoffeln, die er in den Wald mitnahm, wo er Holz zu fällen hatte. Nachdem er eine Zeit lang gear­beitet hatte, bekam er Hunger. Er zündete daher ein Feuer an und wollte seine Kartoffeln auf einem breiten Stein braten, welcher sich neben einem Brunnen, der "Schöne Brunnen" genannt, befand. Wie er nun so beschäftigt

war, kam ein Mann daher, genauso hungrig wie er, der ihn nun bat, mit­essen zu dürfen. Du kannst schon mitessen, meinte der Holzhauer, lass sie aber nur erst braten. Als sie gebraten waren, teilte er gewissenhaft mit dem Fremden. Danach verrichteten sie zusammen ein Gebet.

Da fing der Fremde zu niesen an und zwar dreimal hintereinander und jedes Mal sagte der Holzhauer: "Helf Gott"! Das dritte Mal setzte er noch hinzu: "In den Himmel hinauf'!

Als er dies gesagt hatte, meinte er einen Engel vor sich zu sehen, so strah­lend und glänzend war der Fremde geworden. Dieser begann folgendes zu ihm zu reden: "Vergelt es Dir Gott, du hast mich erlöst. Siehe, ich bin der Bauer gewesen, dem dieser Wald gehörte und habe zu Lebzeiten bei einer Viehseuche gelobt, über diesen Brunnen hier eine Kapelle zu bauen. Was ich versprochen habe, habe ich nicht getan, obwohl ich die Mittel hierzu besaß. Ich hatte die Meinung, die Kapelle mit erbetteltem Geld zu bauen. Darüber bin ich krank geworden und gestorben. Ich bitte dich nun statt meiner das Geld bei guten Leuten zusammenzubringen und die Kapelle zu bauen. Nach dem Bauen wirst du bald werden, was ich bin. Dein Weib aber wird dich überleben und von Sinnen kommen."

Damit verschwand er. Der Holzhauer tat so, wie ihm geheißen worden war. Bald darauf starb er, und sein Weib verlor darüber den Verstand. Die Ka­pelle gilt als Wallfahrtsort seit unfürdenkliche Zeit. Seit dem 13. Juni (hl. Antonius) im Jahre 1848, an dem Kagern, Hannesried und Schönau von einem Hagelschlag schwer in Mitleidenschaft gezogen wurden, findet jähr­lich am 13. Juni dem "Antonifeiertag" ein Bittgang zum "Schönbrunnen" statt.

Von den Ortschaften rings um Kagern und Hannesried wallfahrten die Menschen auch heute noch mit ihren Anliegen zur "Schönbrunnen - Ka­pelle". Die Kapelle wurde im Jahre 1925 renoviert.

Seit 1987 sind seitlich auf dem Waldweg zum "Schönbrunnen" 15 Rosen­kranzbildstöcke in Stein zur Mutter Gottes Verehrung aufgestellt worden. Der Initiator war Pfarrer Michael Reitinger aus Weiding. Die Stationen wurden zum Teil aus Spenden finanziert. Zusätzlich steuerte die bischöf­liche Finanzkammer Regensburg noch ca. DM 15.000,-- bei. Mit der Auf­stellung dieser Bildstöcke hat man dem Wallfahrtsweg zum "Schön­brunnen" eine würdige Verschönerung zuteil werden lassen.

Erstinhalt: Logbuch, Stift, Spitzer, Marienkäfer, Ü-Ei Figuren, Pokerchip.