Description
Deutsch
(Allemand)
Wer an einem schwülen Sommertag der drückenden Hitze in der
Rheinebene entfliehen will, sollte es einfach mit dem Hochmoor auf
dem Kaltenbronn versuchen.
Zum Vergrößern einfach draufklicken.
Man hat da schnell das Gefühl, auf wenigen Kilometern etliche
Breitengrade nach Norden verfrachtet worden zu sein.
Ganz so ist es nicht. Zumindest die Fauna unterscheidet sich doch
ein wenig von der in der Arktis, und erst recht sehen die
Meerwunder und seltzamen Thier / wie die in den Mitnächtigen
Ländern / im Meer und auff dem Landt gefunden werden in
Sebastian Münsters postmortaler Ausgabe seiner Cosmographia von
1628 leycht anders aus als die Thierwelt der fürtrefflichen
Landtschafft auff dem Kaltenbronn:
- A Walfisch so groß als Berg/ werden etwan bey Eißlandt
gesehen/ die kehren umb große Schiff/ wo man sie nicht abschreckt
mit Drometen geschrey oder mit außgeworffnen ronden und lären
Fässern/ mit denen sie gaucklen. Es geschihet auch etwan/ daß die
Schiffleut kommen auf ein Walfisch/ und vermeynen es sey ein Insel/
und so sie ire Aencker auswerffen/ kommen sie in noht. Sie heißen
solche Walfisch nach irer Spraach Trolual: das ist/ Teufelual. Es
bawen auch viel Leut in Eißlandt ihre Häuser auß dieser grossen
Walfischen Gräd und Beinen.
- B Diß ist ein grewlich Geschlecht der grossen Meer
wunder/ Pistres oder Phisseder genannt/ des auch Solinus nach
Plinio gedenckt. Er richt sich auff und blaßt auß dem Haupt Wasser
in die Schiff/ ertrenckt sie und wirft sie under weilen umb.
- C Es werden Schlangen gefunden im Meere/ 200. oder 300.
Schuhlang/ die verwicklen sich in ein groß Schiff/ schedigen die
Schiffleut/ und understehen das Schif zu fellen/ besonder wann der
Wind still ist.
- D Diß seind zwey grosse/ grawsame Thier und Meerwunder:
das eine hat so grawsame Zeen/ das ander grawsame Hörner/ und ein
erschreckliche fewrig Gesicht. Seine Augen sind so groß/ daß sie
ihrem Circk begriffen xvj. oder xx. Schuh. Sein Haupt ist
viereckicht/ unn hat ein grossen Bart: aber das hinder theil seines
Leibs ist klein.
- E Diß Thier mag nicht ersettiget werden/ und wird auff
Schwedisch Ierff/ und auff Teutsch Vielfraß genannt/ zu Latin Gulo.
Wan der Bauch ganz voll ist/ das nicht mehr dareyn mag/ so sucht es
sicht zwen Bäum die nahend bey ein anderstehen/ zeucht den Bauch
mit Gewalt dar durch/ daß es sich zerscheissen muß/ und den Bauch
lär machen/ damit es mehr fressen mag. Und wann der Jäger es
ergreiffen mag/ erscheußt ers umb seines Fäls wegen/ des sich die
Edlen gebrauchen: dan es ist hübsch geblümpt wie ein Damast und wer
seinen Pelz tregt/ desselbigen Natur verwandlet sich gemeinlich in
des Thiers Natur.
- F Diese Thier Rainen und Rainiger genannt/ findt man
häufig in den Mitnächtigen Ländern/ sie werden zam gemacht/ und
gespannen in Karren und Schlitten/ sind viel schnäller denn die
Roß: Sie haben zwey vast weite und lange Hörner/ und vornen Zincken
daran/ und zwischen disen Hörnern haben sie zwey oder drey kürzer
Hörner/ die stehen vornen hinaus/ wie man deren viel zu Augspurg
findt. Ich hab sie zu Bern auff dem Rhathauß auch gefunden. Man
braucht sie am meisten im Schnee.
- G Weit hinder Schweden im Landt das man Biarmiam nennt/
ist ein Wald achtzig Meilen lang/ den man Landsruck nennt/ in dem
seind allerley wilde Thier/ Zobeln/ Marder/ Hermlin/ Grawvech/
Biber/ Lasset/ Luxen/ Ottern/ Bären/rc. und daher kommen die
köstlichen Pelzfäl.
- H Dies Thier heißt Ziphus/ und ist ein erschrecklich
Meerwunder. Es frißt die Schwarzen Seehund.
- I Antvögel die man gemeinlich Baumgäns nennt/ wachsen
aus den Früchten ettlicher Bäumen wie das vor 400. jaren geschriben
ist.
- K Diß Meerwunder sicht zum Theil gleich einem Schwein/
unnd ist Anno 1537. gesehen worden.
- L Diß ist auch ein Walfisch/ und wird von ettlichen
genennt Orka: aber die Nortwegier heissen es Springual seiner
grossen behendigkeit halben. Es hat auff seinem Rucken ein hohe und
breite Spitz.
- M Diß ist der grossen Krebs einer die man Humer nennt/
und sind so starck/ dz sie ein schwimmenden Mann fahen und
erwürgen.
- N Diß ist ein grawsam Thier/ sicht zum theil gleich
einem Rhinoceroten/ ist ganz spitzig in der Nasen und im Rucken/ es
frißt grosse Krebs die man Humer nennt/ zwölf Schuh lang.
- O Diß Thier ist ein Luchs/ die findt man hinder
Schwedien im Helsinger Landt. Sie haben zum theil wölffische Art/
werden auch gefangen in Wolfsgruben/ unnd fressen wilde Katzen. Sie
haben ein trefflich scharf Gesicht/ und ir Haut ist gesprengt mit
mancherley Farben.
- P In hoch Schweden gewehnt man die Elend/ daß sie zu
Winters zeiten die Schlitten uber den Schnee ziehen: dann diß Thier
laufft uber die maß schnäll. Sie rotten sich im Winter zusammen
wider die Wölff/ die da understehen sie anzugreiffen und zu fellen/
besonder auf dem Eiß. Das Thier ist zimlich groß/ ja etwas grösser
dann ein Hirtz/ das ich leichtlich ermessen mag auß einem Schenckel
so mir auf ein Zeit zu sehen worden. Es hat dieß Thier breite
Hörner und kleine Zincken daran auff einer seiten: ob es aber ein
Tragelaphus seye/ wie ettliche meynen/ oder ein Alces/ da zweyfelt
man an.
- Q Diß sind nicht Schlangen/ sonder Vögel/ nemlich wild
hanen/ die man Awrhanen nennt/ die ligen 2. oder 3. Monat under dem
Schnee ohn Speiß: werden aber zum dickern mal vom Jäger
ausgespähet.
- R Dieser Vogel wird genannt auf Griechisch Onocrotalus/
ist groß wie ein ganß/ und hat ein Sack under dem Schnabel/ und so
er mit wasser gefüllt ist/ macht er ein scheußlich Geschrey/ gleich
wie ein Esel/ darumb er auch Onocrotalus heißt: dann Onos ist ein
Esel.
- S Diese Fisch so die Teutschen Rochen/ und die Italianer
Raya nennen/ haben ein sonderliche Liebe zum Menschen. Dann so ein
Mensch in das Meer fallt und ertrincket/ beschützen sie in nach
ihrem vermögen/ daß er nicht von den andern Fischen gefressen
werde.
- T Diß Meerwunder hat ein Kopff wie ein Kuh/ darumb es
auch Meer kuh genannt wird: wie groß es aber werd/ hab ich nicht
gefunden.
- V Viel und seltzame Gattung der Fischen/ Vögel und
anderer Thieren find man in den Mitnächtigen Ländern/ darvon wol
ein besonder Buch möcht geschriben werden/ wo einer in denselben
Ländern auff die Ding acht haben wolt. Dann wie Gott der Herr in
dem heissen Land Africa viel wunderbarliche Thier hat erschaffen/
also hat er auch in das kalt Mitnächtig Landt manch seltzam und
wunderbarlich gattung der Thieren verordnet/ welche die Mitägige
Hitz nicht mögen erleiden/ wie auch der heissen Länder Thier nicht
mögen leben in dem Mitnächtigen Erdtrich. In summa/ Gott hat wollen
mechtig und wunderbarlich gesehen werden/ auff dem Erdtrich in dem
Meere/ im heissen und auch im kalten Landt/ damit der vernünftig
Mensch allenthalben geegnwürff hett/ sein Höhe/ Macht und weißheit/
zu erkenen zu preisen und zu loben in Ewigkeit.
Hier und
hier
findet Ihr die aus dem Schinken (Nachdruck von 1978) eingescannten
Thierbeschreibungen in Fraktur.
Der Cache befindet sich bei
N 48° 4(H*I).(C)(G-B*M-H)(H)'
E 8° 2(A-L).(C-E-H)(Q*T)(E)'
Bei korrekter Lösung liefert der Geochecker ein Spoilerfoto:
Indice additionnels
Déchiffrer
Jhemry zvg Fgrvara, f. Fcbvyre orvz Trbpurpxre
A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z