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Der Fall des Kindes K.

'Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist'

par Valar.Morghulis     Allemagne > Sachsen > Muldentalkreis

N 51° 14.234' E 012° 36.873' (WGS84)

 Autres systèmes de coordonnées
 Taille : micro
Statut : disponible
 Temps nécessaire : 1:00 h   Distance : 3.0 km
 Caché en : 10. novembre 2021
 Publié le : 10. novembre 2021
 Dernière mise à jour : 03. janvier 2024
 Inscription : https://opencaching.de/OC169F3
Aussi listé au : geocaching.com 

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Histoire de Geokrety
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Description    Deutsch (Allemand)

"Mit „Kindereuthanasie“ wurde im Dritten Reich ein Mordprogramm bezeichnet, dem rund 5000 bis 8000 behinderte oder „auffällige“ Kinder zum Opfer fielen. Dieses Programm wurde von einer in der Kanzlei des Führers untergebrachten Tarnorganisation mit dem Namen „Reichsausschuß zur wissenschaftlichen Erfassung von erb- und anlagebedingtenschweren Leiden“ gesteuert. Ärzte und Hebammen waren durch einen Erlaß des Reichsministeriums des Innern vom 18. August 1939 verpflichtet worden, missgebildete Kinder und Säuglinge den Gesundheitsämtern zumelden. Diese leiteten die Meldungen an den „Reichsausschuß“ weiter. Nach einem pseudowissenschaftlichen Begutachtungsverfahren wurden gemeldete Kinder, die als „lebensunwert“oder als „fragliche Fälle“ angesehen wurden, in eine der neugegründeten „Kinderfachabteilungen“ aufgenommen. Viele der aufgenommenen Kinder wurden anschließend ermordet."


Dieser Multi beschäftigt sich mit einer Geschichte, die sich hier in Pomßen abspielt haben soll.

Nimm dir die Zeit, die Geschichte zu lesen, denn sie ist es wert, nicht in Vergessenheit zu geraten. Erzählt wird sie von Kind K. dem ersten Kind, welches diesem wahnsinnigen Programm zum Opfer fiel. Also setz dich hin, schließ die Augen und lausche den Wortes des Kindes:

Hallo lieber Geocacher, schön, dass wenigsten du dir die Zeit nimmst, meine Geschichte zu hören, denn wenn ich ehrlich bin, viele tun das nicht mehr. Die meisten sind der Meinung, dass man die Vergangenheit ruhen oder gar vergessen sollte. Ich bin das nicht, den die Vergangenheit ist das einzige, woran ich mich erinnere.

Mein Name ist Gerhard Herbert Kretzschmar und ich kam am 20. Februar 1939 als Erstgeborener meiner Eltern hier in Pomßen zur Welt, genau zur falschen Zeit, wie sich kurzzeitig später herausstellen sollte.

Doch bleiben wir einfach bei dem Namen, mit dem ich bekannt wurde: Kind K.

Das mit mir etwas nicht stimmte, bemerkte ich ziemlich schnell, den die Welt um mich blieb dunkel. Weder meine Mutter, noch meinen Vater habe ich je gesehen, keine Blumen, Wolken oder die Sonne, keine Wiese, Tiere oder das Meer. Kurz gesagt: Ich war blind.

Aber das war nicht das Einzige, was mich von anderen Kinder unterschied. Mein linker Unterarm fehlte und ein Bein war deformiert. Doch war ich deshalb weniger wert? In den Augen meines Vaters schon. Obwohl ich erst wenige Wochen auf der Welt war und er mich noch nicht mal richtig kennenlernen konnte, schrieb er einen Brief, der schlussendlich mein Schicksal besiegeln sollte.

Mein Vater richtete an den damaligen Reichskanzler Adolf Hitler eine Petition, mit der Bitte, mir den Gnadentod zukommen zu lassen. Ich frage mich bis heute, was einen Menschen dazu bewegen kann, seinem eigenen Kind den Tod zu wünschen.

Eines Tages kam ein Arzt und begutachtete mich. Es war Karl Franz Friedrich Brandt chirurgischer „Begleitarzt“ von Adolf Hitler, SS-Gruppenführer der Allgemeinen SS, SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS sowie Generalkommissar für das Sanitäts- und Gesundheitswesen.


Dieser Mann entschied über Leben und Tod, genauer gesagt, über mein Leben oder Tod.

"Es handelte sich um ein Kind, das blind geboren war, idiotisch schien und dem außerdem ein Bein und ein Teil des Armes fehlte.",

sagte er über mich.

Das war mein Todesurteil, was für mich den Gnadentod zur Folge hatte, obwohl ich diese Gnade nie gewollt habe. Aber ich wurde ja nicht gefragt.

Und so fand mein kurzes Leben sein Ende. Im Kirchenbuch in Pomßen, ist der 25. Juli 1939 als mein letzter Tag auf Erden angegeben. Du kannst gerne nachschlagen, wenn du willst.

Nach meinem Tod bekam dieser "Arzt" sogar ein Schreiben, dass er fortan, weiter über Leben und Tod entscheiden darf. Und so folgten mir viele.... sehr viele Kinder in den Tod.

 

Doch war es wirklich mein letzter Tag?

Nicht ganz, den seitdem finde ich keine Ruhe. Natürlich ist meine sterbliche Hülle schon längst zerfallen, aber das, was gemeinhin als Seele bezeichnet wird, ist noch immer vorhanden.

Um dir meine kleine Welt hier in Pomßen zu zeigen, machen wir doch einen kleinen Spaziergang. Am Parkplatz kannst du dein Cachemobil abstellen.

Geh zunächst zum Schloß Pomßen. Es dürfte nicht zu übersehen sein. 

Hier wohnte zu meinen Lebzeiten ein edler Herr, der Fürst von Schönburg-Waldenburg. Ob dieser etwas über mein Schicksal wusste, kann ich nicht sagen. Zumindest hat er es nicht positiv beeinflusst. Die Schönburgs wurden 1945 im Zuge der Bodenreform übrigens enteignet. Doch nun ist das Schloss wieder in Privatbesitz, aber rein kann man nicht. Das ist verboten.

Rechts vom Eingang findest du ein großes Tastenfeld mit 4x4 Tasten. Am besten machst du davon ein Foto, denn dieses Feld führt dich zu den weiteren Wegpunkten. 

Rechts davon findest du an der Säule eine schwarze Zahl auf weißem Grund. Merke sie dir gut, denn sie ist für das Final notwendig. Diese Zahl ist U.

Lauf jetzt weiter zum Wegpunkt 2 bei:

N 51 14.BJB E 012 36.IKN

Dort siehst du einen großen ...

An dessen nördlicher Seite findest du eine goldene Plakette mit einer Inschrift. Diese hat genau V Zeilen.

Lauf nun weiter bis zum Wegpunkt 3 bei:

N 51 14.CNG E 012 36.GAK

Dort findest du ein historisches Gebilde an dessen nördlicher Seite (in Richtung Mauer) eine zweistellige Zahl steht. Merke diese dir als PX.

Weiter gehts zu Wegpunkt 4 bei:

N 51 14.CCI E 012 36.IJF

Begleite mich dort erstmal etwas über den Friedhof. Hier bin ich die meiste Zeit, denn alle, die ich in meinem kurzen Leben kannte sind nun auch schon tot und liegen hier begraben.

Von hier aus hast du auch einen guten Blick auf die Wehrkirche Pomßen. In ihr steht Sachsens älteste spielbare Orgel, die Gottfried Richter 1671 baute.

Wenn du die Kirche umrundest, findest du an einem Nebeneingang eine schwarze Plakette mit genau Y-Worten und einem kreisförmigen Symbol in der Mitte. Ich denke, dass dürfte kein Problem sein.

Nun verlässt du das Gelände wieder und begibst dich zum nächsten Wegpunkt bei:

N 51 14.CIB E 012 36.JEN

Ehrlich gesagt, wäre ich gerne hier in dieses Gebäude gegangen, aber leider durfte ich diese Zeit nicht erleben. Denn so alt wurde ich nicht.

Schaut euch etwas um und findet die schwarze Zahl über dem EPLR-Schild. Diese merkt ihr euch als Z.

Nun habt ihr alle Zahlen zusammen und könnt noch einen kleinen Spaziergang zum Final unternehmen. Auch ein schöner Ort den ich nie sehen durfte.

Zu finden bei:

N51° 14.(X+Y)(V-P)(Z-V)

E012° 36 (U+V)(P-X)V

Hier findet ihr ein Lichtlein, welches ein freundlicher Mensch zu meinem Gedenken entzündet hat.

Solltet ihr Lust auf einen schönen Ausblick haben, könnt ihr noch weiter laufen zu:

N51° 14.(X+Z)PX

E012° 36.(U+V)(Y-Z)V

 

Ach übrigens:

Mein Mörder wurde im Rahmen des Nürnberger Ärzteprozesses vom 9. Dezember 1946 bis zum 20. August 1947 vor dem Ersten Amerikanischen Militärgerichtshof in Nürnberg angeklagt und am 20. August 1947 zum Tode durch den Strang verurteilt. Er wurde am 2. Juni 1948 in Landsberg am Lech hingerichtet.

Bis zuletzt fand er kein Wort des Bedauerns für die Opfer.

Des waypoints supplémentaires   Autres systèmes de coordonnées

Place de parking
N 51° 14.267'
E 012° 36.817'
Info Les autres points de passage sont affichés sur la carte lorsque le cache est sélectionné, sont inclus dans le téléchargement de fichiers GPX et seront envoyés à l'appareil GPS.

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Logs pour Der Fall des Kindes K.    trouvé 12x pas trouvé 0x Note 1x Entretien 2x

trouvé 19. juin 2024 dersuchendeAndy trouvé la géocache

Heute konnte der Eintrag ins Logbuch erfolgen. Beim ersten Versuch musste leider zeitbedingt die finale Suche verschoben werden da das Döschen sich doch etwas in sicherer Entfernung versteckt hatte. Die Stationen konnten problemlos absolviert werden.

Danke fürs legen und pflegen sagt der Suchende Andy.

disponible 03. janvier 2024 Valar.Morghulis a maintenu la géocache

Dose und Logbuch getauscht. Weiter geht's.

temporairement non disponible 19. décembre 2023 Valar.Morghulis a désactivé la géocache

Kurze Wartungspause 

trouvé La géocache a besoin de maintenance. Recommandé 16. décembre 2023 salmiaker trouvé la géocache

Die Cachegeschichte macht betroffen und nachdenklich. Sehr schwere Kost an diesem sonnigen Samstag.
Trotzdem schön, dass der Owner sich dieses schwierigen Themas angenommen hat und die Erinnerungen an Unsagbares aufrecht erhält. Es ist gelungen dies recht würdevoll umzusetzen.
Die Aufgaben an den Stationen ließen sich alle gut lösen. So ergab sich ein schöner Rundgang durch Pomßen, das wirklich sehenswert ist.
Am Ende kam ich zielsicher zum Final. Wie schon vom Vorgänger geschrieben, ist das Logbuch grade nicht gut beschreibbar.
Vielen Dank für den Cache zu diesem schwierigen Thema und für den schönen Rundgang durch Pomßen sagt salmiaker!

trouvé Recommandé 25. novembre 2022 GaiusPupus trouvé la géocache

Da nach den letzten beiden Besuchen in Grimma immer noch eine große Anzahl lohnenswerter Ziele auf meiner To-do-Liste standen, begab ich mich zu meinem heutigen freien Tag noch einmal auf den Weg in diese außerordentlich stark bedoste Region. Diesmal jedoch weitete ich mein Zielgebiet etwas nach Nord-Westen aus, da es auch dort noch viele offene "Baustellen" gibt.

Auch heute befand sich das Bike im Kofferraum, welches an ausgewählten Parkplätzen immer mal wieder aus selbigen befreit wurde, wenn etwas längere Strecken zurückgelegt werden mussten.

Auf meiner ausgedehnten Cache-Runde kam ich auch an diesem Ort vorbei. Hier war das Bike wieder enorm von Vorteil, zuerst jedoch wollte das aufwändige und informative Listing durchgearbeitet werden. Was für eine Geschichte, die man sich als Elternteil zur jetzigen Zeit nur schlecht vorstellen kann.
Dann jedoch wurden die einzelnen Stationen immer mit dem Gedanken an die grausige Zeit eine nach dem anderen absolviert, bis sich die Finalkoordinaten ergeben hatten.
Als ich diese erreicht hatte, konnte das Döschen entdeckt und das enthaltene Gästebuch signiert werden. Dann ging es natürlich noch ein bisschen weiter, den schönen Ausblick genießen.

Für das Gesamtpaket aus sehr gut gestalteten und informativen Listing mit nachdenklichem Thema lasse ich gern ein Favi zurück.

Ein herzliches Dankeschön fürs Herlocken und den Cache
Grüße von GaiusPupus