Mühlencache

Der Leutrabach, an dem entlang man auf dem Lommerweg so trefflich wandern kann, trieb in alter Zeit gleich sechs Mühlen an. Und er war wirklich ein rauschender Bach, auf dem man Boot fahren und in dem man ertrinken konnte.
Ihr steht hier vor dem Grundstück der alten Schrötersmühle. Sie wird auch Neumühle genannt, weil sie nach der alten Chronik im Jahr 1597 neu errichtet wurde. Über die weiteren Umstände hierzu irrt der Chronist, Adrian Beier, jedoch. Er schreibt, Dr. Johannes Schröter, erster Rektor der Universität, sei der Bauherr gewesen. Dieser starb jedoch bereits 1593. Ob er Söhne hatte, konnte ich nicht ermitteln. Vielleicht handelt es sich auch einfach um einen (Ab-)Schreibfehler. Durch einen solchen wurde Schröter im Laufe der vier Jahrhunderte seit seinem Tod ja auch zum kaiserlichen Leibarzt erhoben, der er tatsächlich nie war. (Ich habe das am Hof- und Staatsarchiv Wien recherchiert.) Ihr könnt es jedoch in allen Publikationen zur Unigeschichte lesen. Das kommt vom Abschreiben! ;-)
Das Mühlengebäude steht in der Mitte des Grundstücks, es ist dasjenige mit dem kleinen runden Fenster im Giebel. Leider könnt Ihr ja nicht hinein, daher müßt Ihr mir unbesehen glauben: Es gibt im Keller noch die alten Tonnengewölbe aus dem späten 17. Jahrhundert. Und in einem der Gärten steht ein halber Mühlstein.

Zu Horst Lommer, dem Namensgeber des Uferweges, kann ich noch berichten,daß er Pfarrerssohn war und Jura studierte. Er war am Oberappelationsgericht jena Assessor, Staatsanwalt und dann Oberappellationsgerichtsrat. Die Beamtenkarriere ging weiter: Am Thüringer Oberlandesgericht war er Oberstaatsanwalt und wurde an seinem 50. Dienstjubiläum Geheimer Oberjustizrat und Ehrenbüger der Stadt Jena und erhielt außerdem die Ehrendoktorwürde der Universität Jena.                                                    Ehrenbürger wurde er übrigens, weil er sich als Vorsitzender der Verschönerungsvereins für die Verschönerung der Umgebung einsetzte. Deshalb wurde auch der Wanderweg am Ufer nach ihm benannt.

Der Cache ist sehr winzig, das Muggelaufkommen ist hoch, bitte seid vorsichtig. 

!Aus gegebenem Anlaß weise ich darauf hin, daß zum Bergen des Döschens nicht die Mauer in der Nähe demontiert werden muß!

Zum Jahresende werde ich den Cache aus gegebenem Grund für ein paar Tage stillegen. (Das ist mein Hint!)