Wirtsmühlenbach

Ich traf Ilari nach langer Zeit wieder im heimischen Wald. Seine etwas zu große Mütze rutschte ihm wieder auf die Nase. Wenn seine Augen zu sehen waren, blitzten sie wieder voller Schalk.

"Weißt Du eigentlich, an welchem Bach wir hier vorbeilaufen?" fragte er mich. Woher sollte ich das wissen? Schließlich steht hier weit und breit keine Info-Tafel! So erzählte er mir von längst vergangenen und vergessenen Zeiten.

"Wie Du siehst, ist dieser Bach viel zu klein, um eine Mühle anzutreiben. Auch gab es hier nie einen See, aus dem Wasser auf ein Mühlenrad hätte fließen können. Wie hätte der Müller seine Mühle zum Mahlen des Getreides antreiben sollen? Vielleicht war es eine Windmühle, die hier ihre Arbeit verrichtete. In den alten Urkunden aus dem 18. Jahrhundert wird eine Rossmühle erwähnt. Ihre Erzeugnisse wurden an die Kellnerei der nahe gelegene Burg geliefert. Sie wird wohl zusammen mit dem dort wohnenden Herrn Wirts die Namensgeberin für den kleinen Ortsteil "Wirtsmühle" und somit für diesen Bach gewesen sein"