Die Tettauer WindmühleIn Tettau standen
die Reste einer alten Holländer-Turm-Windmühle. Wegen der ungünstigen
Windverhältnisse am Standort wurde sie abgerissen und neu aufgebaut.
Der damalige Besitzer Johann Heimer, Bauer in Tettau, ließ 1838 eine
Studie anfertigen, nach der am neuen Standort durchschnittlich an 270
Tagen im Jahr kräftiger Westwind wehte. Für die Bausteine wurde das
Material aus dem Tettauer Steinbruch genommen.
Dort brach man einen
öligen, fetthaltigen Schiefer. An vielen Tettauer Gebäuden sind diese
Steine verwendet worden. Die Mauerstärke der Mühle beträgt beachtliche
1,20 m. Insgesamt ist die Mühle 10,50 m hoch, ihr unterer
Innenraumdurchmesser liegt bei 8 m, oben misst sie 7,10 m. Sie wurde
als Holländische Turmwindmühle gebaut, das heißt der obere Teil der
Mühle, die so genannte Mühlenhaube, konnte mittels eines Sprossenrades
in die jeweilige Windrichtung gedreht werden. Die gewonnene Windkraft
wurde mittels einer Transmission auf die Mahleinrichtung weitergegeben.
Die Mühlenhaube und die Flügel bestanden aus Holz, der kegelförmige
Rundbau aus Tettauer Schiefer. Die Spannweite eines Flügelpaares betrug
19,60 Meter. Bis 1916 wurde die Mühle an einen Müller verpachtet. In
den darauf folgenden Jahren wurde die Mühle für private Zwecke genutzt.
Bis 1924 wurde die Windkraft genutzt. Von 1924 bis 1930 stand die Mühle
still.
1930 wurde ein 20-PS-Dieselmotor aufgestellt, der später
durch einen Elektromotor ersetzt wurde. 1936 wurden die morschen Flügel
demontiert Das zu verarbeitende Getreide wurde sowohl zu Mehl, als auch
zu Schrot vermahlen. Bis 1975 nutzte die Landwirtschaftliche
Produktionsgenossenschaft (LPG) Schönberg die Mühle. Danach war sie dem
Verfall preisgegeben...
Restaurierung der Turmwindmühle Tettau
1989
fanden sich 25 Mitglieder des damaligen Bauernverbandes, Mitglieder der
Freiwilligen Feuerwehr sowie Tettauer Bürger, die eine Restaurierung in
Angriff nahmen. Dabei galt es vordergründig, dem weiteren Verfall
Einhalt zu gebieten. Notgedrungen mussten Zugeständnisse an die
Originalität erfolgen. So konnten Teile der Ausstattung nicht erhalten
werden, vieles war zerstört oder einfach nicht mehr vorhanden. Unter
der Leitung von Roland Graichen und Gottfried Speck dauerten die
Arbeiten von September 1989 bis ins darauffolgende Jahr. Tatkräftige
Unterstützung und denkmalpflegerische Beratung gab Klaus-Dietmar Hessel
von der damaligen Interessengemeinschaft Denkmalpflege Meerane. Die
Mitglieder der LPG Schönberg, Oberwiera und Waldenburg halfen mit
Einsätzen von Technik und mit fachlichem Rat.
Die Waldenburger
führten z. B. die Dachdecker- und Klempnerarbeiten aus. Aber auch
Zimmer-, Schlosser- und Elektroarbeiten waren vorzunehmen - für
Elektrokabel und Wasserleitungen mussten oft recht lange Gräben gezogen
werden. Ohne Geld ging allerdings nichts. Finanzielle Hilfe gab es aus
dem gemeinsamen Fonds der (landwirtschaftlichen) Genossenschaften des
Kooperationsverbandes Glauchau-Nord, von dem zu Beginn der Arbeiten
sich noch VdgB (Verband der gegenseitigen Bauernhilfe) nennenden,
Bauernverband, und von der Abteilung Kultur beim damaligen Rat des
Kreises Glauchau.
Für das Chemnitzer Regierungsbezirksgebiet gibt es
mehrere Nachweise auf ehemalige Standorte von Bockwindmühlen, für
Turmwindmühlen sind diese selten. So reiht sich an die weithin bekannte
und museal funktionstüchtige Turmwindmühle in Syrau, Kreis Plauen
(Vogtland), nun noch die restaurierte in Tettau an. Mit Beschluss des
Kreisrates Glauchau vom 3. Mai 1990 steht sie jetzt unter
Denkmalschutz. Das Bemühen der Restaurierenden um die Bereicherung und
Verschönerung des dörflichen Lebens und Ortsbildes führte jedenfalls im
Falle der Tettauer Windmühle zum Erfolg. Ein Wahrzeichen des Ortes
wurde erhalten. Heute wird die Mühle für öffentliche Vereins-, sowie
private Familienfeste genutzt. Seit 2006 sind während der Sommermonate
sogar Eheschließungen an diesem einzigartigen, historischen Standort
möglich...
Eheschließung in der historischen Windmühle Tettau
Sie suchen einen eher ungewöhnlichen Ort zum Heiraten und möchten sich
das Ja-Wort im rustikalen, ländlichen Flair geben? Wie wäre es dann mit
der Trauung in einer historischen Windmühle? Das Standesamt Meerane
bietet während der Sommermonate Eheschließungen in der Windmühle Tettau
an. Interessierte Paare können sich gern an die Standesbeamtinnen
wenden. Mit dem Brautpaar und der Standesbeamtin finden zirka 30 Gäste
in der Windmühle Platz. Die Mühle kann für die Zeit der Trauung, aber
auch für eine nachfolgende Hochzeitsfeier von den Brautleuten gemietet
werden. Der Außenbereich der Mühle ist in den Sommermonaten mit
Sitzgruppen gestaltet und durch eine Bepflanzung mit Sträuchern und
Hecken auch räumlich abgegrenzt.
Für die Hochzeitsfeier kann auch
die Bauernstube des Tettauer Dorf- und Heimatverein e.V., ganz in der
Nähe gelegen, gepachtet werden. Den Kontakt können die
Standesbeamtinnen vermitteln...
Vielen Dank an Jana Grosse für die Information.
Bitte seid vorsichtig das nichts kaputt geht, wir wollen das gute Stück doch noch lang sehen.
Mit erhöhter Muggelgefahr ist zurechnen.
Bitte einen Stift mitbringen!!!!
Es ist leider nur ein Micro, aber wollte nichts grösseres verstecken wegen der Muggels.