von Piefendeckel
Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Aachen, Kreisfreie Stadt
N 50° 42.813'E 006° 12.166'(WGS84)
andere Koordinatensysteme
Größe: normal
Status: kann gesucht werden
Versteckt am: 26. Oktober 2009
Gelistet seit: 27. Oktober 2009
Letzte Änderung: 17. März 2011
Listing: https://opencaching.de/OC9629
Auch gelistet auf: geocaching.com
Der Cache führt Euch zu dem Kalkofen "Am Wolfspfad" in Hahn bei Wahlheim.
Früher gab es hier in der Gegend 5 Kalköfen, von denen der Kalkofen "Am Wolfspfad" (gebaut 1924) an der Hahner Straße durch die Stadt Aachen und den Geschichtsverein Hahn und Friesenrath e.V. restauriert wurde.
Dieser Trichterschachtofen (Großtrichterofen) produzierte 30 t Kalk pro Tag und ist heute ein technisches Baudenkmal.
Ganz in der Nähe verläuft der sogenannte Kalkofenlehrpfad (Kalkofenweg).
Insgesamt fünf Schautafeln auf diesem Weg zeigen dem Laien in anschaulicher Weise die Entstehung des Kalksteins und die Geschichte und die
Funktion der Kalköfen.
Eine Schautafel (Nr. 5) steht hier am Wolfspfad.
Informationen/Geschichte zum Kalkofenweg:
Der Kalkofenweg zwischen Walheim und Hahn im Indetal ist in seiner Art einmalig in Deutschland. Voraussetzungen für seine Anlage waren wissenschaftliche Untersuchungen zu den geologischen Grundlagen und zur Nutzung von devonischen Kalksteinen durch Kalkgewerbe und Kalkindustrie.
Die Initiative zur Restaurierung der bau- und industriegeschichtlich bedeutsamen Kalköfen in unserem Raum hat Prof. Dr. Werner Kasig vom Geologischen Institut der RWTH Aachen 1984 ergriffen. So konnten mehrere der vor über vier Jahrzehnten still gelegten Kalköfen vor dem Verfall gerettet werden. Im Mai 1989 wurde der Kalkofenweg, der die restaurierten Kalköfen zugänglich macht und untereinander verbindet, der Öffentlichkeit übergeben. Auf Erläuterungstafeln vor Ort werden dem Besucher eine Fülle von Informationen angeboten.
Die Entstehung der Kalkgesteine
Der Rohstoff Kalkstein war die Voraussetzung für Kalkgewerbe und Kalkindustrie im Walheimer Raum. Das gesamte Gebiet ist durch eine erdgeschichtliche Entwicklung von über 400 Millionen Jahren seit dem Beginn der Devonzeit geprägt. Als der Mensch sich nach dem Ende der letzten Eiszeit vor ungefähr 10 000 Jahren hier niederließ und die Naturlandschaft zur Sicherung seiner Existenz umzuwandeln begann, traf er bereits auf die heutigen Oberflächenformen. Sie sind das Ergebnis eines Zusammenspiels langer Gebirgsbildungs- und Abtragungsvorgänge.
Zur Zeit des Oberen Mitteldevons, vor 360 Millionen Jahren, wurde der Raum Walheim – Hahn – Friesenrath von Süden her überflutet und gelangte in den Bereich eines tropischen Flachmeeres. In diesem Flachmeer stand den riffbildenden Meereslebewesen (Stromatoporen, Korallen, Kalkschwämmen, Muscheln, Wasserschnecken etc.) der erforderliche Aufbaustoff für ihre körpereigenen Skelette und Schalen in ausreichender Menge zur Verfügung. Diese kalkigen Hartteile setzten sich nach dem Absterben der Organismen auf dem Meeresboden ab. Stromatoporen und Korallen lebten bevorzugt in Kolonien. Sie zementierten sich während des Wachstums mit ihren Skeletten aneinander und bauten so mit der Zeit Kalkstöcke (Riffe) von enormen Ausmaßen auf.
Diese Kalkbildung wurde in der Oberdevonzeit vor 350 Millionen Jahren durch weltweite Umweltveränderungen abrupt beendet. Sehr ton- und feinsandige Ablagerungen mit nur spärlichen Fossilien überdeckten in den folgenden 70 Millionen Jahren die noch lockeren und unverfestigten Kalkablagerungen mit einem etwa 2 000 Meter mächtigen Schichtpaket. Unter dem zunehmenden Druck dieser Lasten verfestigten sich die Kalksedimente allmählich zu Kalkstein.
In der Oberkarbonzeit erfolgte dann im Zusammenhang mit der variszischen Gebirgsbildung vor 280 Millionen Jahren die Auffaltung der gesamten Gesteinsserie. Die Walheimer Kalksteine wurden dabei in die heutige Schräglage aufgerichtet und wie der ganze Aachener Raum aus dem Meer herausgehoben.
Nach dem Rückzug des Meeres setzten lang anhaltende Verwitterungsprozesse ein. Mehrere hundert Meter Sedimentgestein wurden abgetragen, bis sich die heutige Oberflächengestalt in ihren Grundzügen herausbildete. Nur in der Kreide- und Tertiärzeit drang das Meer noch einmal kurzfristig in das Gebiet vor.
Die devonischen Riffkalksteine, die sich in erdgeschichtlich langen Prozessen gebildet haben, zeichnen sich durch eine außergewöhnliche Reinheit aus. Sie eignen sich hervorragend für Steinhauer- und Steinmetzarbeiten. Da der frisch gebrochene oder polierte Stein eine bläuliche Färbung aufweist, prägten die alten Steinmetze dafür schon im 17. Jahrhundert den Begriff „Blaustein“.
Kalköfen und Kalkbrennen
Schon in vorgeschichtlicher Zeit verstanden es die Menschen, Kalk aus Kalkstein zu brennen und den Kalk für unterschiedliche Zwecke nutzbar zu machen. Die Erfindung des Kalkbrennens erfolgte wohl schon in der Jungsteinzeit. Fast alle antiken Hochkulturen kannten die Herstellung des Kalkmörtels und der Kalktünche. Darüber hinaus verwendete man Kalk schon in der Freskomalerei, zum Düngen in der Landwirtschaft, zum Gerben von Leder und in der Medizin. Im Aachener Raum haben vermutlich die Kelten vor mehr als 2 000 Jahren als erste Kalk gebrannt.
Die Technologie des Kalkbrennens ist von den Römern an die Germanen weitergegeben worden und hat sich bis ins frühe 19. Jahrhundert nicht wesentlich verändert. Kalk wurde aber nicht nur in gemauerten Schachtöfen, sondern auch in einfachen Meilern oder Gruben gebrannt. In schriftlichen Dokumenten ist die Existenz von Kalköfen erst seit dem 14. Jahrhundert belegt. 1333 wird in Aachener Stadtrechnungen ein „Kalchoven“ aufgeführt. Die Fürstäbte von Kornelimünster belehnten Untertanen mit Bergwerken und Steinbrüchen und damit zugleich mit dem Recht, Kalköfen zu bauen und Kalk zu brennen. Auch in Hahn gab es im 18. Jahrhundert bereits bedeutende Steinbruchbetriebe. Sie gewannen den Kalkstein nicht nur als Baustein und für Steinmetzarbeiten, sondern auch zum Brennen von Kalk.
Erst um 1850 erfolgte im Zuge der industriellen Revolution wegen des höheren Kalkbedarfs z.B. für die Eisen- und Stahlindustrie der Übergang vom Kalkgewerbe zur Kalkindustrie. Der älteste im Aachener Stadtgebiet noch erhaltene Kalkofen stammt aus dem Jahre 1870. Es handelt sich um den alten Kalkofen an der Bilstermühle in Kornelimünster am Rande des Naturschutzgebietes Klauserwäldchen. Dieser Ofen wurde in den Jahren 1984/85 restauriert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert und ab 1914 entstanden dann in Walheim große Kalköfen, in denen bis Mitte der 50er Jahre industriell Kalk gebrannt wurde. Ein 5. Ofen, der noch Anfang der 50er Jahre gebaut worden war, musste jedoch bald wieder still gelegt werden, da sich die strukturellen Veränderungen in der Kalkindustrie so auswirkten, dass man sich nur noch auf sehr große Betriebseinheiten konzentrierte. Die Walheimer Kalkwerke mit ihren 5 großen Kalköfen stellten eines der bedeutendsten Zentren der Kalkproduktion in Deutschland dar.
Quelle: Geschichtsverein Hahn und Friesenrath e.V., 2007
Park-Möglichkeiten:
N 50° 42.754 E 006° 12.049 (Hahner Straße)
Hier könnt Ihr ohne Probleme parken.
Cache-Beschreibung:
Bei dem Cache handelt es sich um eine Box im Small-Format mit dem typischen Lock&Lock-Verschluß.
Bitte wieder richtig verschließen. Danke.
Als so genannte Neuauflage (siehe Log 03.01.10) befinden sich nun endlich Tauschgegenstände im Cache wie z.B.
und ein Coin der gerne weiter auf Reise gehen möchte.
ACHTUNG -WICHTIGE HINWEISE:
Der Zugang zum Cache befindet sich rechts neben dem Gebäude (N 50° 42.812 E 006° 12.155) und geschieht auf eigene Gefahr.
Dieser Weg ist sehr steil und bei Regen sehr rutschig!!! Also bitte vorsichtig sein.
Da man hier je nach Kraft und Kondition seine Hände zur Hilfe nehmen muss, ist die Terrainwertung auf 3 gesetzt.
Bitte geht der Natur zu Liebe nicht links am Gebäude entlang und errichtet dort eine neue Cacherautobahn.
Bitte betretet nicht den Privatweg, der unmittelbar hinter dem Kalkofen verläuft, und parkt auch nicht dessen Zufahrt zu.
Vielen Dank.
Viel Spaß. Happy Hunting.
Gruß Piefendeckel & Enterrador
07. Juni 2024, 15:11
__MicHa__
hat den Geocache gefunden
Das Logbuch ist feucht aber das ist ja verständlich, da der Kalkofen lange nicht mehr genutzt wurde..
Danke Piefendeckel fürs Auslegen, Warten und Pflegen des Cachebehälters Wolfspfad. Danke fürs Zeigen der Location, __MicHa__
# 33 um 15:11
10. August 2021, 15:06
tmaiworm
hat den Geocache gefunden
Im Team DiTo gut gefunden, allerdings wäre es leichter gewesen, hätten wir einen einfacheren Zugang (nicht der Privatweg!) gesucht 😉
Danke fürs Legen und Pflegen!
10. August 2021, 01:00
Dine
hat den Geocache gefunden
Mein erster Log bei OC.🤗
Diesen Cache haben wir heute im Team DiTo gefunden. Das Listing ist sehr lehrreich. Ein schöner Ort für einen Cache. Allerdings hat der Weg dorthin es in sich! Dass man rechts um das Gebäude gehen sollte, hat uns sehr verwirrt. Ich denke, dass wir vielleicht die falsche Sichtweise angenommen hatten. TFTC 😊
15. Mai 2021, 15:50
murphy_jones
hat den Geocache gefunden
Diesen Cache heute gefunden, geloggt und wieder angemessen in seine ursprüngliche Behausung untergebracht. Danke für's legen und pflegen 15. Mai 2021 15:50 3
21. Februar 2021, 18:15
Gillio7
hat den Geocache gefunden
Auch im kalten Winter darf so ein kleiner Spaziergang nicht fehlen, die Gegend von Vennwegen läd immer dazu ein
Eine gut gepflegte Dose war heute auch noch dabei - TFTC