Sechster Cache einer Sagenserie in Soltau und Umgebung
von Oschn Deutschland > Niedersachsen > Soltau-Fallingbostel
Achtung! Dieser Geocache ist „archiviert“! Es befindet sich kein Behälter an den angegebenen (oder zu ermittelnden) Koordinaten. Im Interesse des Ortes sollte von einer Suche unbedingt abgesehen werden!
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Beschreibung
Glaube, Spuk und Gestalten:
Ein Sagenkranz der Lüneburger Heide
Sagen sind Blutadern der Heimat. Aus uralten Wachholdergründen steigen sie geistergleich empor und nachtwandeln am Berg, Stein und See, über Heide, Bruch und Moor. Heimatsage, wie gleichst Du einem verborgenen Schatz im Acker! (Karl Baurichter)
Die letzte
Ritterschlacht
fand am 28. Juni 1519 genau hier, auf der "Soltauer Heide", statt.
Zu dieser Zeit war das Schießpulver bereits in Europa verbreitet,
und Landsknechte mit Feuerwaffen lösten die schweren Reiter mit
ihren Hieb- und Stichwaffen ab, deren Rüstungen nicht länger Schutz
vor Verwundung und Tod boten. Die Schlacht im Wieheholz beendete
die Hildesheimer
Stiftsfehde, einen zunächst nur regionalen Konflikt zwischen
dem Herzog von Lüneburg und den Braunschweiger Fürsten Wilhelm von Wolfenbüttel und Erich von Calenberg, der aber später europaweit Bedeutung bekommen
sollte. Herzog Heinrich der Mittlere von Lüneburg und der
Hildesheimer Fürstbischof Johann IV. verteidigten ihren Besitz
gegen die Hildesheimer Ritterschaft. Diese führte den Krieg als
Raubzug. Das feindliche Braunschweiger Heer mordete und
brandschatzte wie wohl zu keiner anderen Fehde. Auf mehr als 1.000
Wagen wollten sie ihre Beute zum neutralen Stift Verden in
Sicherheit bringen. Aus östwärtiger Richtung von Munster kommend
nahmen sie bei Emmingen den Umweg nördlich an Soltau vorbei über
Töpingen, Bispingen, Surbostel und Langeloh. Dort mussten sie sich
den Lüneburgern, die von Celle über Wietzendorf, Bassel, Wiedingen
und Wieheholz heranzogen, zur Schlacht stellen. Noch bevor die
Braunschweiger sich formiert hatten, griffen die Lüneburger mit
ihrer 2.000 Mann starken Reiterei am Mittag des 28. Juni den
zahlenmäßig dreifach überlegenen Feind an. Sie erstachen die
Geschützbedienungen und richteten unter den Braunschweiger
Landsknechten ein furchtbares Blutbad an. 3.500 Braunschweiger
kamen dabei um, während die Lüneburger nur ca. 200 Mann und
zahlreiche Pferde verloren. "Das Drepen und slan hen und her werde
kume twe Stunde, dat Brunswigische Lager was geschoret, up de
Flucht geslagen und von ander gebracht", so berichtet ein
Zeitgenosse. Die Sieger erbeuteten 24 Geschütze, 8.000 Pferde und
16.000 Goldgulden. Der unterlegene Heerführer, Erich von Calenberg,
wurde gefangengenommen und nach Soltau gebracht, wo er im Hause
des Amtsvogts Thielemann inhaftiert wurde. Als er sah, wie
seine Fahne im Siegeszug des Lüneburger Herzogs vorbeigetragen
wurde, "ist er weinend geworden, dass er die Tränen von sich
geworfen", sagt der Chronist. Drei Tage lagerten die Sieger in
Soltau vor dem Walsroder Tore und zogen, alter Sitte gemäß, täglich
aufs Schlachtfeld am Wieheholz, um sich zu stellen, falls die
Geschlagenen Vergeltung üben wollten.
Der geneigte Leser mag
sich fragen, was dieser militärhistorische Exkurs in der
Sagenkranz-Serie zu suchen hat. Betrachtet man allerdings die
Sagen der Region, findet man eine ganze Reihe von
Überlieferungen, die einen unmittelbaren Zusammenhang zu
dieser Schlacht und den vorangegangenen Bewegungen der
verfeindeten Heere haben, angefangen bei Harm Tyding, der die
Stadt Soltowe (Soltau) gerettet haben soll, über die
Plagegeister an den Luhequellen,
Pater Jürgen, der den Geist ins Wieheholz gebannt hat, Herzog
Heinrich am Hemser Wunderstein und andere mehr.
Die Schlacht und Ereignisse um sie herum sind also gewissermaßen Nukleus für zahlreiche regionale Sagen. Und gleichzeitig fanden Heimatforscher, allen
voran der Soltauer Historiker Udo Stanelle (Lehrer für Geschichte
und Latein am Gymnasium Soltau, gest. 1988) bei ihren Forschungen
zahlreiche Hinweise darauf, dass die Überlieferungen auf Tatsachen
basieren. Die Artefakte, die im Wieheholz gefunden wurden oder die
Landwirte beim Pflügen ihrer Felder gelegentlich ans Tageslicht
befördern, sind im Soltauer Heimatmuseum zu besichtigen.
Hier am Cache findest Du Überreste der Schanzen, die eines der
Heere zu seinem Schutz angelegt hatte. Ein schlichter Stein (siehe
Bild oben) weist darauf hin.
Zum Cache
Begib Dich zu den Ausgangskoordinaten an den Rand des Wieheholzes.
Dort steht eine Schutzhütte mit einigen Infotafeln zur
Siedlungsgeschichte der Region und natürlich zur letzten
Ritterschlacht Deutschlands. Von dort folgst Du der Straße nach
Norden bis zu einem hölzernen Wegweiser. Dieser führt Dich auf
einem schmalen Pfad nach links in den Wald zu einem Wall, in dessen
Mitte der flache Stein mit der Aufschrift liegt, den Du oben im
Bild siehst.
Von diesem Stein aus sind es dann noch 79 Meter in Richtung 299 Grad
bis zum Cacheversteck.
Viel Vergnügen!
Bilder
Hilfreiches
Dieser Geocache liegt vermutlich in den folgenden Schutzgebieten (Info): Naturpark Lüneburger Heide (Info)
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Logeinträge für Die letzte Ritterschlacht
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11. Dezember 2011 Gini_X hat den Geocache gefunden
Sehr schön gemacht! tftc
11. Dezember 2011 Die drei Trolle hat den Geocache gefunden
Toll gemacht!
21. Mai 2011 daRAMA hat den Geocache gefunden
Die "Neugierigen", die Zettel an den Baum beim Stein hinterlassen haben, scheinen die ganzen Infohäuschen, Findlinge etc. übersehen zu haben. Naja, vielleicht ist es für mich auch schon zu normal geworden, immer dem Pfeil zu folgen
Danke für's Herlocken und für die Infos.
Kann der nächste Finder bitte eine neue Ziplock-Tüte für das Logbuch mitbringen (A6 Chinakladde)? Danke!
DfdC daRAMA
23. Januar 2011 wullimann hat den Geocache gefunden
Ziel eines kleines Sonntagsspazierganges zu 4 + 2.Die Tüte für das Buch ist nicht mehr ganz dicht. Der Nächste könnte so nett sein, und eine neue mit zum versteck bringen.
29. Oktober 2010 EltonSFA hat den Geocache gefunden
Auch den habe ich schon vor längerer zeit gefunden
DFDC sagt
EltonSFA
11. Oktober 2010 Metzi67 hat den Geocache gefunden
Schönen Gruß aus dem Ruhrpott.
Vielen Dank für den schönen Cache.
17. Mai 2010 Geofaxe hat den Geocache gefunden
etwas länger gesucht, war prima
Geofaxe
23. Oktober 2009 Türmer hat den Geocache gefunden
Eure Durchlaucht,
wir haben in Euren Ehren diesen ehrfürchtigen Platze aufgespürt. Wir können Euch berichten, daß seit der Zeit der tapferen Recken alles beim Alten ist, nur die Bäum an Größe zugenommen haben.
04. Juli 2009 Rennmaus hat den Geocache gefunden
Vielen Dank für die Lektion in Geschichte. Dank der tollen Spoiler-Bilder haben wir den Cache recht schnell gefunden. Ein Tipp für alle die nach uns kommen: Schön leise sein, dann könnt ihr Rehe sehen.
LG - Rennmaus
03. Juni 2009 Orion11 hat den Geocache gefunden
02. Mai 2009 ollip hat den Geocache gefunden
So hier nun der nächste Bergungsversuch eines oschn cache at his best. Vielen Dank für die Informationen, die immer perfekt mitgeliefert werden. Hier habe ich mir meine Zähne ausgebissen, da ich falsch vor dem Stein stand ( Warum bin bloß so ein Epileptiker und zappel immer so ). Also nochmal den Pfad entlang und dann ca. Peilung 299 °. Hat dann auch geklappt. Schöne große Dose, in der auch ein netter TB lag, ja lag, denn ich tauschte ihn gegen eine Hexe und werde den TB nun nach Schleswig-Holstein schleppen ( und ihn irgendwo bei einem oschn-cache inhaftieren ).
DFDV
Ollipeh
18. Januar 2009 roemic15 hat den Geocache gefunden
Oha,hier haben wir uns schwer getan. erst im 3ten Anlauf geloggt. Jetzt im Winter sind da überhaupt keine grünen Sträucher. Wir landeten mit der Gradzahl vom Stein auch immer ca. 35m weiter rechts. Aber hartnäckigkeit zahlt sich doch irgendwann aus.
TFTC roemic15 / Michi+Imke
out. coin / in: flaschenöffner
02. September 2008 poncas hat den Geocache gefunden
Eine blutige Geschichte, aber so waren wohl die Zeiten damals. Wenn man auf dem Boden des Gemetzels steht, hat man schon ein wenig Ehrfurcht. Danke sagen
poncas+bille
31. Juli 2008 Oschn hat eine Bemerkung geschrieben
Au-weiauweiauwei! Das Versteck ist ja nicht wiederzuerkennen! Nachdem ich wie ein Depp mit den Finalkoordinaten meine eigene Dose gesucht und nicht gefunden, schließlich mir das Listing aufs Tragtelefon geladen habe und mit der darin angegebenen Peilung dann meine Koords noch einmal bestätigt hatte, fand ich das Versteck schließliech, komplett von Brombeerranken umwuchert. Da ist nichts, aber auch gar nichts mehr mit Hilfe des alten Spoilerbildes zu machen.
Ich lade zeitnah neue Fotos hoch, hatte aber heute nur mein Handy dabei, so dass die Bildqualität unterirdisch ist. Sucht einfach nach dem größten Brombeerdickicht, das Ihr finden könnt.
11. April 2008 Die Geo s hat den Geocache gefunden
Gefunden...
04. Juni 2007 sigkli hat den Geocache gefunden
Mein erster gefundener Cache.Sehr gelungen in geschichtsträchtiger Umgebung. Bin-unnötigerweise-völlig von Dornen zerkratzt, da ich mich von gewissen Logeinträgen habe in die Irre führen lassen. Vielen Dank für diesen schönen Cache. No Trade.
03. Juni 2007 steppet hat den Geocache gefunden
Sehr schöner Cache. Leider erst im zweiten Anlauf an der richtigen Stelle rausgekommen. Dann aber schnell gefunden.
Gruß Steppet
24. April 2007 Sobo hat den Geocache gefunden
Netter Cache in toller Umgebung mit interessanter Geschichte. Mehr davon!
Herzlichen Dank fuer den Cache und die zusaetzlichen Informationen,
Sobo
17. April 2007 Mystphi hat den Geocache gefunden
Bevor das schöne Wetter wieder umschlägt, wollte ich unbedingt diesen Cache noch finden. Warum aber? Normalerweise ist es bei mir so, dass nähere Ausführungen über Kriege und Schlachten des Mittelalters zum einen Ohr hinein, dann aber gleich zum anderen Ohr wieder hinauslaufen, so dass ich meist am Ende gar nicht mehr sagen kann, wer nun am Anfang wo und wie zuerst angegriffen wurde. Das mag vielleicht daran liegen, dass ich eher pazifistisch veranlagt bin oder aber daran, dass ich ein absolut mieser Stratege bin. Auf jeden Fall hatte ich schon früher im Geschichtsunterricht selten mal eine Zensur oberhalb einer 5, und diese innere Abneigung gegen heimische Frühgeschichte ist mir bis heute erhalten geblieben. Eigentlich schade, denn wie bei Oschn eigentlich Standard, ist auch hier die Päsentation der geschichtlichen Fakten und die Einbettung des Caches darin vortrefflich gelungen, weswegen ich mir auch brav alles durchgelesen habe. Dennoch übt geschichtsträchtiger Grund und Boden (und handle es sich auch nur um bedeutende Schlachtfelder) einen faszinierenden Reiz auf mich aus, weswegen ich mich heute morgen vor der Arbeit an diesen Cache wagte.
Vor Ort dann wurden mir mal wieder deutlich vor Augen geführt, mit welchen Unzulänglichkeiten wir Städter ... nein, ich will ja nicht von mir auf andere schließen ... also, mit welchen Unzulänglichkeiten ich als Städter im Wald zu kämpfen hab. Nicht nur, dass ich diesen vermaledeiten Stein zuerst nicht finden konnte, und ich, um mich nicht völlig der Lächerlichkeit preiszugeben, mal nicht weiter vertiefe, wo ich überall dieses Ding gesucht habe , sondern dass ich mir, nachdem ich den Stein dann endlich gefunden hatte, in Finalnähe nicht weniger als 3 Mal einen kompletten Satz abgebrochener Dornen aus meiner dünnen Hose pulen musste . Die Koordinaten waren diesmal verständlicherweise keine so gute Hilfe, weswegen ich den Cache dann doch mehr durch Gespür fand, natürlich nicht ohne vorher bereits 3 Mal drum herum gesucht zu haben . Doch nun kam die erstaunliche Wendung des ganzen: Tolles Versteck, wirklich schön aufbereitet ! Da waren dann sofort alle Strapazen vergessen, und ich konnte mich an zweiter Stelle im Logbuch eintragen .
Dieser Cache ist rundum eine gelungene Sache, weswegen ich ihn unbedingt weiterempfehlen kann. Vielen Dank für diesen kleinen Exkurs in die Heimatgeschichte und den tollen Cache.
Viele Grüße
Gerald
Out: Smiley
In: Skatblatt, Reisespiel