Description
Deutsch
(German)
Am zweithöchsten Punkt des Naturparks Landseer Berge, liegt die
Ruine des sogenannten "alten Klosters" . Im Jahr 1700 wurde auf
Initiative von Eva Tököly der Gattin des Fürsten Paul Esterhazy mit
dem Bau dieses Klosters des Kamaldulenserordens (Gründer war der
hl. Romuald im 10. Jahrhundert) auf der 750 m hohen Anhöhe im
Norden von Landsee begonnen, die auch heute noch als Klosterberg
bekannt ist.
Gewidmet meinem Onkel Kreisdechant Michael Freismuth, ehem.
Pfarrer von Landsee
Der Cache ist zu Fuß von Landsee aus am Besten zuerst über die
rot-gelbe Markierung Richtung Pauliberg, dann auf diversen Pfaden
zu erreichen.
Vom Klosterberg hat man einen wunderbaren Blick auf den Pauliberg
und das Oberpullendorfer Becken. Für mich ein magischer Ort mit
viel Vergangenheit.
Dieser Cache aus meiner "Naturpark Landseer Berge" - Reihe ist gut
mit
"Ödes Kircherl" - OC49E9,
"Teufelsmühle" - OC485A ,
"Stones" - OC4858,
"Burgruine Landsee" - GCQT41,
"Heidriegel" - OC49E6,
"Vulkan" - OC49E8, und
"White Cross" - OC49E7 kombinierbar.
Geschichtliches:
Das Kloster wurde 1702 vom Kahlenberg aus besiedelt. Ursprünglich
gebaut für 12 Mönche (8 Priester und 4 Laienbrüder), lebten dort
bis zum Jahr 1782 außer den Ordensoberen insgesamt 55 Ordensleute
verschiedener Nationalitäten nach der Ordensregel des hl. Benedikt
mit strengem Fasten und strengem Stillschweigen, welches nur an
bestimmten Tagen zu bestimmten Zeiten unterbrochen wurde. Jeder
Einsiedler verfügte innerhalb des Zellentraktes über ein kleines
Häuschen mit 4 kleinen Räumen: Kapelle, Studierraum, Schlafraum und
Werkzeugraum.
Zwischen den einzelnen Häuschen befanden sich Gärten, die die
Mönche selbst bebauten. Im Mittelpunkt der Klosteranlage stand die
Kirche, in der sich die Mönche zum gemeinsamen Chorgebet und zur
hl. Messe versammelten. Anschließend an die Kirche befanden sich
ein Speisesaal, die Küche, die Bibliothek, die Werkstätten, das
Gästehaus, das Krankenhaus, die Zellen der Mönche und verschiedene
Wirtschaftsgebäude.
Modell des Klosters steht im Diözesanmuseum in Eisenstadt
Der Regen und das Schmelzwasser wurden in einer Zisterne an der
Südseite der Kirche gesammelt; das zum Trinken und Kochen benötigte
Wasser wurde mit einem Maulesel von dem auch heute noch bestehenden
Klosterbründl auf den Klosterberg hinaufgetragen. Von der Kirche
aus gesehen im Westen befand sich ein Aussichtsturm, der nach allen
Seiten einen herrlichen Rundblick bot. Unter der Kirche gab es eine
Gruft, wo die Ordensleute begraben wurden. Insgesamt sind 19
Todesfälle und Begräbnisse nachgewiesen. Die Toten wurden in einem
offenen Sarg beigesetzt.
Durch ein kaiserliches Rundschreiben vom 12.1.1782 wurden in den
österreichischen Ländern und in den Ländern, die zu Österreich
gehörten, alle Ordensgemeinschaften von Josef II. aufgehoben, die
nicht in der Schule oder in der Krankenpflege tätig waren. Dieser
Erlass betraf alle Orden, die auf ein beschauliches Leben und auf
Selbstheiligung ausgerichtet waren; darunter auch den Orden der
Kamaldulenser, der auf dem Kahlenberg bei Wien die einzige
Niederlassung in Österreich hatte, und die 4 Tochterniederlassungen
im früheren Ungarn, darunter auch die in Landsee. Am 23.4.1782
erhielten die Mönche am Landseer Klosterberg das
Aufhebungsdekret.
Am 24.4.1782 erfolgte die Konskription, also die Aufschreibung
aller Liegenschaften im Kloster und in der Kirche. Diese Liste ist
heute noch erhalten, doch lässt sich der Weg der einzelnen
Gegenstände nicht mehr verfolgen. Doch ist in diesem Zusammenhang
auf einen interessanten Fund hinzuweisen, der mit Sicherheit aus
dem Kloster stammt. In Landsee im Haus 101 ist eine Grabplatte aus
rosa Marmor erhalten, die in lateinischer Schrift auf den Pater
Tiburtius Lehozky hinweist, der im Jahre 1747 verstorben war.
Am 23.9.1782 mussten die Mönche das Kloster verlassen. Es wurde
jedoch nicht sogleich dem Verfall preisgegeben; in alten
Kirchenrechnungen finden sich noch Renovierungsarbeiten an
verschiedenen Gebäudeteilen.
Außerdem diente es den Kaplänen, die seit 1788 als selbständige
Seelsorger in Landsee wirkten, als Wohnstätte. Als mit dem
Kirchenneubau der Dorfkirche auch ein neuer Pfarrhof gebaut wurde,
ließ man das Kloster verfallen und verwendete es als Steinbruch.
Vielleicht wurde auch zum Bau der neuen Dorfkirche im Jahre 1800
Material vom Kloster geholt. Am 5.4.1807 wurde Andreas Prantl im
Alter von 36 Jahren von einer einstürzenden Mauer des aufgehobenen
Kamaldulenserklosters erschlagen.
Seither wurden von der Klosterruine keine Steine mehr entfernt. Zu
einem Wiederaufbau ist es durch Ausbruch des 1. Weltkrieges nicht
mehr gekommen. Es könnte heute mit seiner herrlichen Lage auf dem
Berggipfel in der Einsamkeit des Waldes ein Ort geistiger Erholung
sein.
Literatur: Aufzeichnungen von Hw. Hr. Kreisdechant Michael
Freismuth, Pfarrer von Landsee.
Svaqr qra Fpungm va qra Znhrea qrf Xybfgref
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