Hinweise:- Formel für die Finalberechung korrigiert (Stand: 27.10.2011)
- Die Stationen können in beliebiger Reihenfolge besucht werden
- Die Stationen 1 und 2 liegen etwa 1,2 km auseinander, es besteht aber in der Nähe beider Punkte Parkmöglichkeit
- Weglänge zum Abklappern der Stationen 2 und folgende: knapp 2 km (kinderwagentauglich)
- Alle Fragen können vor Ort beantwortet werden
Zur Geschichte des Fliegerhorstes Obertraubling sowie der Gemeinde NeutraublingEtwa ab 1936 entstanden bei Regensburg fast zeitgleich zwei luftfahrttechnisch bedeutende Einrichtungen: Im Westen der Stadt das Messerschmitt-Flugzeugwerk in Prüfening und im Südosten ein Fliegerhorst auf dem Gebiet der Gemeinde Obertraubling. Ursprünglich als Bomberstützpunkt vorgesehen, beherbergte er zunächst kurzzeitig eine Sturzkampffliegerschule, bis ab 1940 die Firma Messerschmitt auch diesen Standort praktisch übernahm.
Während in Prüfening vor allem Maschinen des Typs Bf 109 (das meistgebaute Jagdflugzeug aller Zeiten, auch als Me 109 bekannt) hergestellt wurden (Bild links unten), war Obertraubling Produktionsstätte für einige der bemerkenswertesten Flugzeugmuster des Zweiten Weltkriegs:
- ab 1941 die Me 321 "Gigant", einen Lastensegler mit einer Spannweite von 55 Metern
- ab 1942 die Me 323 "Gigant", eine sechsmotorige Variante der Me 321 (links oben)
- die erste Bauserie des Abfangjägers Me 163 "Komet" (rechts oben); dieser war das erste raketengetriebene Kampfflugzeug der Welt und das erste Flugzeug, das im Horizontalflug die 1000 km/h - Marke überschritt
- ab 1944 die Me 262 "Schwalbe", den ersten einsatzbereiten Düsenjäger der Welt (rechts unten)
An der Erprobung dieser Flugzeuge war zeitweise auch die bekannte Fliegerin Hanna Reitsch beteiligt. Am 30.10.1942 stürzte sie in Obertraubling beim Landeanflug mit einer Me 163 ab und wurde schwer verletzt.
Nach der teilweisen Zerstörung des Prüfeninger Werks am 17. August 1943 wurden auch Bf 109 in Obertraubling endmontiert, daher wurde die Me 163 - Produktion zu einer anderen Firma verlagert. Am 22. Februar 1944 traf der erste schwere Luftangriff auch den Fliegerhorst Obertraubling. Aus diesem Grund wurden Teile der Fertigung in mehrere getarnte Endmontagebetriebe in den Wäldern der Umgebung ausgelagert. Diese Waldwerke blieben den Aliierten bis Kriegsende verborgen.
Nach dem Krieg war der Fliegerhorst schwer beschädigt, insbesondere war der Großteil der Flugzeughallen zerstört worden. In den teilweise noch stehenden, jetzt freigewordenen Unterkünften wurden zahlreiche Vertriebene aus den verloren gegangenen deutschen Ostgebieten untergebracht. Am 1. April 1951 wurde die so entstandene Siedlung auf dem ehemaligen Flughafen zur selbstständigen Gemeinde Neutraubling.
Ausgehend von den noch vorhandenen Produktionseinrichtungen und Facharbeitern entstanden zahlreiche, zunächst kleinere Gewerbebetriebe. Größter Arbeitgeber in Neutraubling ist heute die Firma Krones, Weltmarktführer auf dem Gebiet der Getränkeabfüllanlagen. Die PET-Rohlinge kann man aber auch noch für andere Zwecke gebrauchen ... .
1982 rückte Neutraubling in den Mittelpunkt des Medieninteresses, als in einer hier ansässigen Zahnarztpraxis angeblich ein Geist namens "Chopper" spukte.
Am 13. Juni 1986 erfolgte schließlich die Erhebung der Gemeinde Neutraubling zur Stadt.
Jetzt aber genug gequasselt. Ab zu
Station 1:Koordinaten: N 48° 58.971' E 012° 11.692' (Parkmöglichkeit besteht u.a. bei N 48° 58.930' E 012° 11.600')
Ihr befindet euch hier an der südöstlichen Ecke des bebauten Flugplatzbereiches. Den früheren Verlauf der begrenzenden Straße könnt ihr noch am abgerundeten Verlauf der Wiese erkennen (siehe Luftaufnahme). Südlich schloss sich die in Ost-West-Richtung verlaufende Landebahn an, östlich befanden sich Abstellplätze.
Als der Düsenjäger Messerschmitt 262 von Obertraubling aus startete, kam es immer wieder zu Unfällen, da nur eine Graspiste zur Verfügung stand und diese zudem von notdürftig verfüllten Bombentrichtern übersät und oft aufgeweicht war. Gegen Kriegsende wurde daher die heutige Bayerwaldstraße von hier aus nach Süden verlängert und als befestigte Behelfsstartbahn benutzt.
Wenn ihr von der Kreuzung aus nach Nordwesten blickt, dann seht ihr hinter der niedrigen Halle einen gedrungenen viereckigen Turm aufragen. In diesem Gebäude war die Flugleitung untergebracht, außerdem die Wetterstation und die Feuerwache.
Was wurde in diesem Gebäude nach 1945 produziert ?
- Musikinstrumente => A=6
- Schuhe => A=7
- Metallgeschirr => A=8
- Strickwaren => A=9
Station 2:Koordinaten: N 48° 59.388' E 012° 11.501' (Parkmöglichkeit direkt vor Ort)
Der quadratische Gebäudekomplex, in den sich die Kirche einfügt, beherbergte bis 1945 die Kommandantur des Fliegerhorstes. Etwa 200 m westlich von hier, jenseits der heutigen Walhalla-Straße, befand sich ein Lager für Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter (siehe Luftbild).
Am 25. Februar 1944 wurde das Kommandanturgebäude durch Sprengbomben schwer beschädigt. Von den ursprünglich fünf Rundbögen im Eingangsbereich der Kommandantur wurde ein Teil zerstört; der Rest wurde in das Kirchenportal integriert.
Wie viele Bögen fehlen heute ? => B
Station 2a:Geht 84 Meter weiter in Richtung 318 Grad. Welche deutsche Vertriebenengruppe hat hier welchen Baum gepflanzt ?
- Die Egerländer eine Linde => C=0
- Die Ostpreußen eine Eiche => C=1
- Die Ostpreußen eine Linde => C=2
- Die Egerländer eine Eiche => C=3
Wenn Ihr wollt, könnt Ihr noch einen Blick in den Innenhof der Kommandantur werfen (links oder rechts an der Kirche vorbei). Ansonsten begebt Euch zu
Station 3:Koordinaten: N 48° 59.422' E 012° 11.593'
Der Neutraublinger See, an dessen Südende ihr hier steht, entstand beim Bau des Fliegerhorstes durch Kiesentnahme. An seinem Ostende erstreckt sich der aufgrund seiner Länge so genannte "Schlangenbau", in dem sich die Unterkünfte der Mannschaften befanden. Auch die Trafostation am Südende des Schlangenbaus stammt aus dieser Zeit.
Geht weiter am See entlang bis zu
Station 4:Koordinaten: N 48° 59.539' E 012° 11.668'
Hier findet Ihr ein Kunstwerk. Aus wievielen Lagen Steinen besteht es (ohne Sockel) ? Anwort = D
Südlich des Kunstwerks kann man über einen Steg auf eine kleine Insel gelangen, von der aus man einen schönen Ausblick auf die Gebäude am Ufer des Sees hat.
Geht nun weiter zu
Station 5:Koordinaten: N 48° 59.584' E 012° 11.677'
Hier steht Ihr vor den drei so genannten "O-Häusern", in denen sich Wohnungen für die Offiziere befanden. Nördlich davon standen ein viertes Haus sowie ein Kasino, in dem gegen Kriegsende Häftlinge des Konzentrationslagers Flossenbürg untergebracht waren (diese beiden Gebäude wurden beim Bau des Bürgerzentrums abgerissen). In nur zwei Monaten kamen damals durch Hunger und Krankheiten etwa 170 Häftlinge ums Leben. Der Rest wurde im April 1945 zu Fuß nach Dachau getrieben.
Geht weiter, bis Ihr zu einem runden Brunnen kommt. Wieviele auf der Spitze stehende Würfel finden sich an dessen Rand ? Lösung = E
Station 6:Koordinaten: N 48° 59.596' E 012° 11.811'
Hier befand sich ab 1950 ein Friedhof für die umgekommenen KZ-Häftlinge. 1956 wurde er jedoch schon wieder aufgelöst und die Toten auf einen Sammelfriedhof im KZ Flossenbürg umgebettet.
Ihr findet hier einen Gedenkstein, der an diese und andere NS-Opfer erinnert. Darauf stehen 8 Ziffern. Drei davon sind doppelt vorhanden, zwei jeweils nur einmal. Zieht die kleinere von der größeren ab => F
Station 7:Koordinaten: N 48° 59.551' E 012° 11.928'
Ihr steht hier am Marktplatz. Im Osten seht ihr noch eine alte Trafostation. Das westlich an den Platz angrenzende Gebäude diente ursprünglich als Lazarett; heute sind hier ebenfalls wieder Blaulichtnutzer untergebracht. Was aber wurde unmittelbar nach dem Krieg darin produziert ?
- Handschuhe => G=0
- Möbel => G=1
- Werkzeuge => G=2
- Fahrräder => G=3
Damit habt Ihr die "Pflichtstationen" abgeklappert. Wer will, kann noch kurz einen Abstecher zum Kulturzentrum "Theatraubling" bei N 48° 59.483' E 012° 11.938 machen, einem ehemaligen Wirtschaftsgebäude, das nach dem Krieg zunächst als Schule diente. Ansonsten geht es jetzt ab zum Final bei
N 48° 5A.(B+F)D(C+6)' E 012° 11.(B+E)(F+G)(E+F)'Nachdem der ursprüngliche Cache schon zweimal gemuggelt wurde und der Final zudem etwas abseits der Innenstadt lag, gibt es jetzt einen neuen Final. Leider ist es derzeit nur noch ein Nano - aber ich denke, die Runde lohnt sich trotzdem.
Weiterführende Literatur:Peter Schmoll:
Messerschmitt-Giganten und der Fliegerhorst Regensburg-Obertraubling 1936-1945, MZ Buchverlag, 2002
sowie zwei weitere Werke des selben Autors zu Luftangriffen auf Regensburg-Prüfening sowie Regensburg allgemein