Pummpälzsteg

Ein recht leichter Tradi für alle, die sich nicht vor Naturgeistern fürchten. Wichtige Info (Dezember 2021): Die Brücke, der Pummpälzsteg, ist wegen Sanierungsarbeiten offenbar auf unabsehbare Zeit gesperrt. Daher ist der Cache vorübergehend umgezogen. Wir haben ganz in der Nähe eine passende Stelle gefunden, seid bitte vorsichtig und passt auf, dass das Pummpälzche euch nicht im Nacken sitzt.

Was wäre Thüringen ohne seine Sagen und Legenden? Der schlafende Kaiser im Kyffhäuser, die durch Till Eulenspiegel versenkte Glocke im Salzunger See oder das Rosenwunder der hl. Elisabeth sind nur einige bekannte Beispiele aus dem reichen Sagenschatz dieser Gegend. Und natürlich fühlen sich auch in den Wäldern rund um den Rennsteig zahlreiche Fabelwesen und Naturgeister wohl. Sie finden in Elfengrotten, Höhlen, alten Bergwerken, Drachenschluchten und auf steilen Felsen noch immer ein zu Hause, ja manche verfügen hier sogar über ein ganzes Reich. Einer von ihnen ist der Pummpälz. Dieser Kobold ist ein sogenannter Aufhocker, denn er springt Nachtwandlern in den Nacken und bringt sie mit einer ordentlichen Portion Ohrfeigen auf den rechten Weg zurück. Er herrscht über ein Gebiet, das von der Burg Frankenstein bis zur Wartburg reicht, und seit 2002 führt sogar ganz offiziell ein Weg hindurch. Auf diesem Weg lässt es sich wunderbar entlangwandern, denn er führt an vielen sagenhaften Orten vorbei, und richtig schöne Holzskulpturen erzählen diese Geschichten noch einmal auf ihre Weise. Für Rätselfreunde ist an jeder der 22 Stationen ein Buchstabe versteckt. Das Lösungswort ergibt sich aus der richtigen Zuordnung der Buchstaben zu den Sagen auf der Pummpälzwanderkarte. Seine Residenz hat der Pummpälz keineswegs auf den Burgen, sondern auf einem Steg in Gumpelstadt errichtet. Christian L. Wucke hat dies in seiner Sagensammlung wie folgt beschrieben:
»In Gumpelstadt heißt links von Waldfisch her die erste Gasse die Hintergasse. An der Ecke, wo sich dieselbe nach rechts umbiegt, fließt der ›Dorwich‹ (Thorbach), die hier das Pom- oder Pummwasser heißt. Ebenso wird der darüber führende Steg der Pummsteg genannt. Hier sitzt nachts ein rauhaariger Kobold, ähnlich dem Steinbacher Bieresel, springt den Nachtwandlern auf den Nacken, gibt ihnen Ohrfeigen und lässt sich eine Strecke Weges mit forttragen. Er wird das ›Pummpälzche‹ genannt.«