Rechenfrei

Mathe ohne Mathe.

Nicht repräsentative Umfragen unter Geocachern haben ergeben, dass der häufigste Kritikpunkt an Multi-Caches "die doofe Rumrechnerei" ist. Was liegt also näher, als nach Methoden zu suchen, um diese ebenso lästige wie überflüssige Tätigkeit bei Multis zu eliminieren?

Und hier lohnt sich der Blick zurück in eine Zeit, als Rechnen sogar noch viiiiiel lästiger war als heute. Eine Zeit, als Taschenrechner und Tabellenkalkulationsprogramme noch nicht einmal Thema von utopischen Romanen waren.

In solch einer Zeit, der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, waren französiche Ingenieure intensiv mit dem Bau von Bahnlinien und Straßen beschäftigt. Und wie bei Multi-Caches auch, will man beim Bahnstreckenbau eigentlich nur alle anfallenden Aufgaben erledigen, um möglichst elegant von A nach B zu kommen. Und ähnlich wie bei den meisten Multi-Caches stellen sich einem dabei ebenso mathematische Hürden in den Weg: Wo muss ich lang, welche Menge Erde muss ich bewegen, wieviel Platz, Ressourcen und Arbeitszeit muss ich vorsehen?

Und da Bauingenieure damals zwei Dinge besonders gut beherrschten, nämlich Mathematik und das Erstellen von aussagekräftigen Zeichnungen, war es wohl naheliegend, diese zwei Dinge zu kombinieren.

Und so wurde insbesondere von zweien dieser Ingenieure, Léon Lalanne und Maurice d’Ocagne, eine Methode zur graphischen Lösung komplexer mathematischer Probleme entwickelt, die Nomographie.

Und genau mit dieser Methode lässt sich auch dieser Cache finden, ganz rechenfrei!

Alles was Ihr jetzt braucht, um Euch zu fühlen wie ein Bauingenieur des späten 19. Jhdts., sind ein Lineal samt spitzem Stift, eine ebene Schreibunterlage und die Fähigkeit, einen Zahlenstrahl abzulesen.

Ach ja, und natürlich dieses herunterladbare PDF-Dokument, das die nötigen vorgefertigten Nomogramme enthält, und dass Ihr ausgedruckt dabeihaben solltet.

Und auch wenn das Areal selbst toll für einen ausgedehnten Spaziergang ist, ist das Finalversteck leider nicht besonders hübsch. Das Knoblauchsland ist halt immer noch eine quasi-industriell bewirtschaftete Zone mit Intensiv-Landwirtschaft. Das musste ich bei der Auswahl eines Versteckes wieder mal (diesmal etwas enttäuscht) feststellen...

Der Cache Final sollte aber zumindest leicht zu lokalisieren sein. Er befindet sich unter einer etwa 30 cm x 30 cm großen, flachen Steinplatte.