Altmühl trifft Schiene: Haltepunkt Großenried

Wie so mancher Fluß hat auch die Altmühl über weite Strecken ihrer stattlichen 227 km Länge einen treuen Begleiter - die Schiene. Mancherorts wurde die Freundschaft allerdings wieder aufgekündigt oder der Zug hält nicht mehr an.

Diese Mischung aus unverändert intensivem Waggon-Vorbeirauschen bis hin zur heute fast unmöglichen Nachweisbarkeit finde ich reizvoll und möchte sie Euch mit einer Serie aus Virtuals näherbringen.
Wegen der enormen Menge an ehemaligen Haltepunkten wird dies einige Zeit in Anspruch nehmen.

Begeben wir uns in die Jahre 1909-1922. In diesem Zeitraum waren alle der Altmühl nahekommenden Abschnitte unter Dampf.
Wir können also eine imaginäre Reise antreten..

..unser heutiger Halt ist Großenried.

Wir befinden uns aber doch in Kleinried ? 
Schon recht, aber wer wird denn so kleinlich sein ;-)

Dazu muß man wissen, dass die zahlenden Großenrieder den Bahnhof ursprünglich am Südrand ihres Großdorfes haben wollten. Nachdem dies nicht durchgesetzt werden konnte, sollte wenigstens der Name bleiben!

Am Cache-Treffpunkt ist von der ehemaligen Bahn nichts mehr zu sehen, obwohl in unmittelbarer Nähe damals das Bahnhofsgebäude stand (welches man mit einer Internet-Bildersuche leicht hervorzaubern kann).

 Dafür wird man etwas entschädigt, wenn man dem der Altmühl zustrebenden Damm in knapp 200m Entfernung südlich sein Augenmerk schenkt. Kurz danach hat das Gleis früher den Fluß überquert, um Kurs auf den Endbahnhof in Bechhofen zu nehmen.

Ihr meint, in Kleinried sei aber dennoch ein Gleis zu sehen?
Okay, nicht ganz falsch – auch wenn es nur 2 Meter neueren Datums sind :-)

Daneben ein nettes Erinnerungsstück (enthüllt am 24. August 2014), das uns bereitwillig die benötigte Quizfrage liefert.

Auffällig ist darauf eine Kilometerangabe zu sehen. Allein – sie ist falsch.
Hier war nämlich der Bahnkilometer 18,4.

Werft dann noch einen Blick auf das Gleis und zählt die Schwellen.

Beispiel: stünde auf dem Stein „km 18,9“ und gäbe es 8 Schwellen, so wäre das 5-stellige Codewort 18,98

-> sollte der Code abgelehnt werden, schickt mir bitte ein Foto an siegmar_schmidt@yahoo.de, damit ich prüfen kann, ob beides noch so aussieht wie am 25.09.16.

Der Verlauf der Strecke war eigentlich von Herrieden direkt bis nach Ansbach gedacht gewesen. Da das Gelände sich diesem Ansinnen aber entgegenstellte, kam man auf die Idee, das Gleis nordwestlich entlang der Altmühl zu führen und in Leutershausen-Wiedersbach an der bestehenden Bahnstrecke anzudocken.

Kein Vorteil ohne Nachteil: die Entfernung war dadurch fast doppelt so lang. Neben dem höheren Zeitbedarf der bei den vielen Stopps sicher gemütlichen Züge - wurde das Ticket nicht nach gefahrenen Kilometern bezahlt?!

Der Personenverkehr endete mangels Rentabilität bereits 1966, im Winter 1970/71 wurden die Gleise demontiert.

Weitere Infos in der Wikipedia

Abschließend noch ein paar statistische Daten:

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| Typ: Haltepunkt, stillgelegt
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| Betriebszeit: 1903 - 1970
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| Flusskilometer (Luftlinie): 33
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| Entfernung zur Altmühl: 350 m
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