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Die letzte Ritterschlacht

Sechster Cache einer Sagenserie in Soltau und Umgebung

by Oschn     Germany > Niedersachsen > Soltau-Fallingbostel

Attention! This Geocache is "Archived"! There is no physical container at the specified (or to be determined) coordinates. In the interest of the place it should not be necessarily to search!

N 53° 02.290' E 009° 47.579' (WGS84)

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 Size: normal
Status: Archived
 Time required: 0:30 h   Route: 0.5 km
 Hidden on: 13 April 2007
 Listed since: 14 April 2007
 Last update: 14 May 2012
 Listing: https://opencaching.de/OC3362
Also listed at: geocaching.com 

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Description    Deutsch (German)

Glaube, Spuk und Gestalten:
Ein Sagenkranz der Lüneburger Heide

Sagen sind Blutadern der Heimat. Aus uralten Wachholdergründen steigen sie geistergleich empor und nachtwandeln am Berg, Stein und See, über Heide, Bruch und Moor. Heimatsage, wie gleichst Du einem verborgenen Schatz im Acker! (Karl Baurichter)

Die letzte Ritterschlacht
fand am 28. Juni 1519 genau hier, auf der "Soltauer Heide", statt. Zu dieser Zeit war das Schießpulver bereits in Europa verbreitet, und Landsknechte mit Feuerwaffen lösten die schweren Reiter mit ihren Hieb- und Stichwaffen ab, deren Rüstungen nicht länger Schutz vor Verwundung und Tod boten. Die Schlacht im Wieheholz beendete die Hildesheimer Stiftsfehde, einen zunächst nur regionalen Konflikt zwischen dem Herzog von Lüneburg und den Braunschweiger Fürsten Wilhelm von Wolfenbüttel und Erich von Calenberg, der aber später europaweit Bedeutung bekommen sollte. Herzog Heinrich der Mittlere von Lüneburg und der Hildesheimer Fürstbischof Johann IV. verteidigten ihren Besitz gegen die Hildesheimer Ritterschaft. Diese führte den Krieg als Raubzug. Das feindliche Braunschweiger Heer mordete und brandschatzte wie wohl zu keiner anderen Fehde. Auf mehr als 1.000 Wagen wollten sie ihre Beute zum neutralen Stift Verden in Sicherheit bringen. Aus östwärtiger Richtung von Munster kommend nahmen sie bei Emmingen den Umweg nördlich an Soltau vorbei über Töpingen, Bispingen, Surbostel und Langeloh. Dort mussten sie sich den Lüneburgern, die von Celle über Wietzendorf, Bassel, Wiedingen und Wieheholz heranzogen, zur Schlacht stellen. Noch bevor die Braunschweiger sich formiert hatten, griffen die Lüneburger mit ihrer 2.000 Mann starken Reiterei am Mittag des 28. Juni den zahlenmäßig dreifach überlegenen Feind an. Sie erstachen die Geschützbedienungen und richteten unter den Braunschweiger Landsknechten ein furchtbares Blutbad an. 3.500 Braunschweiger kamen dabei um, während die Lüneburger nur ca. 200 Mann und zahlreiche Pferde verloren. "Das Drepen und slan hen und her werde kume twe Stunde, dat Brunswigische Lager was geschoret, up de Flucht geslagen und von ander gebracht", so berichtet ein Zeitgenosse. Die Sieger erbeuteten 24 Geschütze, 8.000 Pferde und 16.000 Goldgulden. Der unterlegene Heerführer, Erich von Calenberg, wurde gefangengenommen und nach Soltau gebracht, wo er im Hause des Amtsvogts Thielemann inhaftiert wurde. Als er sah, wie seine Fahne im Siegeszug des Lüneburger Herzogs vorbeigetragen wurde, "ist er weinend geworden, dass er die Tränen von sich geworfen", sagt der Chronist. Drei Tage lagerten die Sieger in Soltau vor dem Walsroder Tore und zogen, alter Sitte gemäß, täglich aufs Schlachtfeld am Wieheholz, um sich zu stellen, falls die Geschlagenen Vergeltung üben wollten.

Der geneigte Leser mag sich fragen, was dieser militärhistorische Exkurs in der Sagenkranz-Serie zu suchen hat. Betrachtet man allerdings die Sagen der Region, findet man eine ganze Reihe von Überlieferungen, die einen unmittelbaren Zusammenhang zu dieser Schlacht und den vorangegangenen Bewegungen der verfeindeten Heere haben, angefangen bei Harm Tyding, der die Stadt Soltowe (Soltau) gerettet haben soll, über die Plagegeister an den Luhequellen, Pater Jürgen, der den Geist ins Wieheholz gebannt hat, Herzog Heinrich am Hemser Wunderstein und andere mehr.
Die Schlacht und Ereignisse um sie herum sind also gewissermaßen Nukleus für zahlreiche regionale Sagen. Und gleichzeitig fanden Heimatforscher, allen voran der Soltauer Historiker Udo Stanelle (Lehrer für Geschichte und Latein am Gymnasium Soltau, gest. 1988) bei ihren Forschungen zahlreiche Hinweise darauf, dass die Überlieferungen auf Tatsachen basieren. Die Artefakte, die im Wieheholz gefunden wurden oder die Landwirte beim Pflügen ihrer Felder gelegentlich ans Tageslicht befördern, sind im Soltauer Heimatmuseum zu besichtigen.

Hier am Cache findest Du Überreste der Schanzen, die eines der Heere zu seinem Schutz angelegt hatte. Ein schlichter Stein (siehe Bild oben) weist darauf hin.

Zum Cache
Begib Dich zu den Ausgangskoordinaten an den Rand des Wieheholzes. Dort steht eine Schutzhütte mit einigen Infotafeln zur Siedlungsgeschichte der Region und natürlich zur letzten Ritterschlacht Deutschlands. Von dort folgst Du der Straße nach Norden bis zu einem hölzernen Wegweiser. Dieser führt Dich auf einem schmalen Pfad nach links in den Wald zu einem Wall, in dessen Mitte der flache Stein mit der Aufschrift liegt, den Du oben im Bild siehst.
Von diesem Stein aus sind es dann noch 79 Meter in Richtung 299 Grad bis zum Cacheversteck.

Viel Vergnügen!

Pictures

Spoiler
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Sgraffito an der Wand des alten Soltauer Landratsamtes an der Harburger Straße.
Sgraffito an der Wand des alten Soltauer Landratsamtes an der Harburger Straße.
Unter dem Kraut befindet sich im Sommer das, was Du auf dem Spoiler-Foto siehst.
Unter dem Kraut befindet sich im Sommer das, was Du auf dem Spoiler-Foto siehst.
Hilfsziel: Wenn Du vor dem Stubben stehst, wende Dich nach rechts. Dann weiter mit Spoilerfoto (Sommer/Winter)
Hilfsziel: Wenn Du vor dem Stubben stehst, wende Dich nach rechts. Dann weiter mit Spoilerfoto (Sommer/Winter)

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Log entries for Die letzte Ritterschlacht    Found 18x Not found 0x Note 1x

Found 11 December 2011 Gini_X found the geocache

Sehr schön gemacht! tftc

Found 11 December 2011 Die drei Trolle found the geocache

Toll gemacht!

Found 21 May 2011 daRAMA found the geocache

Die "Neugierigen", die Zettel an den Baum beim Stein hinterlassen haben, scheinen die ganzen Infohäuschen, Findlinge etc. übersehen zu haben. Naja, vielleicht ist es für mich auch schon zu normal geworden, immer dem Pfeil zu folgen  ;)

Danke für's Herlocken und für die Infos.

Kann der nächste Finder bitte eine neue Ziplock-Tüte für das Logbuch mitbringen (A6 Chinakladde)? Danke!

DfdC daRAMA

Found 23 January 2011 wullimann found the geocache

Ziel eines kleines Sonntagsspazierganges zu 4 + 2.Die Tüte für das Buch ist nicht mehr ganz dicht. Der Nächste könnte so nett sein, und eine neue mit zum versteck bringen.

Found 29 October 2010 EltonSFA found the geocache

Auch den habe ich schon vor längerer zeit gefunden 

DFDC sagt

EltonSFA