Zur Geologie des nördlichen Rheinhessens
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Beschreibung Deutsch · English
Ein Sporn des Westerberges im nördlichen Rheinhessen. Aussicht über das Rheintal zum Taunus und Hunsrück. An der Koordinate befindet sich eine Hütte mit einer geologischen Informationstafel.
Zu Beginn des Devon vor 416 Mio. Jahren erstreckte sich südlich der Linie Köln-Hannover ein flaches Meer als Ausläufer des Ozeans Tethys, aus dem sich zeitweise im heutigen Hunsrück und Taunus eine Inselkette heraus hob. Belegt wird dies durch Fossilien wie Brachiopoden und Korallen. Die von hier aus auf dem Hunsrück, dem Taunuskamm und dem Rochusberg sichtbaren unterdevonischen Gesteine gliedern sich in Bunte Schiefer, Graue Phylite, Hermeskeiler Sandstein, Taunusquarzit und Hunsrückschiefer. Hermeskeiler Sandstein sowie der ihn überlagernde Taunusquarzit entstanden aus Sanden, die küstennah abgelagert wurden. Dieses harte Gestein bildet heute die höchsten Erhebungen der Umgebung. Eine anschließende Absenkung führte zur Überlagerung mit Tonen, die unter hohem Druck zu den Hunsrückschiefern verfestigt wurden. Während des Oberdevon und zu Beginn des Karbon vor etwa 360 Mio. Jahren setzte die Faltung des Gebirges ein und eine lang anhaltende Festlandphase begann.
In den anschließenden Jahrmillionen blieb das Rheinische Schiefergebirge Festland und es herrschten Abtragungsvorgänge vor. Mesozoische Sedimente wurden hier bisher nicht nachgewiesen.
Die Gesteine im Untergrund des Mainzer Beckens stammen überwiegend aus dem Tertiär. Vor ca. 38 ? 12 Mio. Jahren, war das Gebiet des heutigen Rheinhessens von einem Meer bedeckt. Dieses tertiäre Meeresbecken war bis zu 50m tief und wird heute als Mainzer Becken bezeichnet. Es stellt die Bucht eines Meeresarmes dar, der im Paläogen kurzzeitig die damalige Nordsee ? ein Nebenmeer des sich öffnenden Nord-Atlantiks ? mit der Paratethys - einem Nebenmeer der sich schließenden Tethys ? verband. Die Meeresbildung verlief in zwei Phasen mit einer dazwischen liegenden Verlandungsphase.
Vor 38 ? 25 Mio. Jahren waren das Oligozänmeer und seine Uferzonen etwa mit der heutigen Karibik vergleichbar. Es herrschten subtropische Temperaturen, die mittlere Jahrestemperatur lag bei ca. 18°C (gegenüber 10,5°C heute).
Auf den sandigen Buchten wuchsen Palmen und Lorbeerbäume. Im Wasser lebten Krokodile, Meeresschildkröten, Seekühe, Haie, Rochen und eine Vielzahl an Fischen. An Land lebten Flamingos, Pelikane, Nashörner, Affen und Elefanten.
Am Meeresboden lagerten sich zunächst Rupeltone, Schleichsand und mit zunehmend brackig werdendem Wasser Cyrenemergel ab, in den Küstenbereichen der untere und obere Meeressand. Im Ober-Oligozän war das Gebiet des Mainzer Beckens weitgehend verlandet.
Vor 25 ? 12 Mio. Jahren setzte wieder eine Senkung und damit verbunden eine zweite Meeresbildung ein. Im Gegensatz zu den sandig-mergeligen Ablagerungen des Oligozänmeeres wurden nun kalkige Sedimente abgelegt. Diese bilden heute die Plateaus und Hügel Rheinhessens.
Nach ihren Haupt-Fossilien werden diese Schichten in der zeitlichen Abfolge zuerst Cerithien- (Hornschnecke Cerithium), dann Corbiculaschichten (Körbchenmuschel Corbicula) und zuletzt Hydrobienkalk (ca. 4mm große korkenzieherförmige Wattschnecke Hydrobia elongata) genannt.
Insgesamt sind diese tertiären Sedimentschichten bis zu 250m mächtig. Die Grenze zwischen den devonischen und den tertiären Gesteinen verläuft etwa auf der Linie Rüdesheim ? Marienthal ? nördlich Johannisberg. Sie markiert den ungefähren Küstenverlauf des Mainzer Beckens gegen das aufsteigende Rheinische Schiefergebirge. Die Zusammensetzung und Lagerung der Gesteine deuten auf eine Steilküste hin, deren Kliffkante noch heute dort deutlich erkennbar ist, wo die Wellen gegen den Taunusquarzit brandeten.
Nachdem sich das Meer vor 11 ? 3 Mio. Jahren zurückgezogen hat begann die festländische Phase Rheinhessens. Seit dieser Zeit ist es Hebungsgebiet; das Rheinische Schiefergebirge hob sich bis heute um bis zu 240m. Mit Ausnahme des Rheingrabens, der weiter einsinkt und so weiter Ablagerungsgebiet von Fluss-Sedimenten ist, beherrschen Abtragungs-Vorgänge das Geschehen.
Es bildeten sich der Ur-Rhein, der Ur-Main und die Ur-Nahe als Fluss-Systeme aus. Sie mäandrierten hier durch eine flachwellige Landschaft.
Die sandigen Ablagerungen aus dieser Zeit werden als Dinotheriensande bezeichnet, benannt nach Fossilien des Elefanten-ähnlichen Rüsseltieres Dinotherium giganteum, das eine Schulterhöhe von 5m erreichte.
Seit dem Beginn des Quartärs sank die Temperatur deutlich. Kaltzeiten mit Permafrost und Warmzeiten mit etwa heutigen Bedingungen ? teilweise auch etwas wärmer ? wechselten sich seitdem ab. Die kaltzeitlichen Flüsse zerschnitten die noch zusammenhängende Kalkstein-Schichttafel in mehrere Plateaus und bildeten so die Grundform der heutigen Landschaft Rheinhessens aus.
Während der Eiszeiten des Pleistozäns lagerte der Rhein Terrassenschotter ab. Die ältesten Terrassen (Hauptterrassen) liegen am Taunusrand, an den sich die Mittel- und Niederterrassen zum Rhein hin treppenförmig anschließen. Über die Sande und Kiese wurde, wiederum während der Kaltzeiten, durch äolische Vorgänge Löss in unterschiedlicher Mächtigkeit abgelagert. Abgesehen von wenigen Resten der älteren Eiszeiten handelt es sich heute vorwiegend um Löss der letzten Würm-Eiszeit.
Der quartäre Altrhein wurde vor dem Rheinischen Schiefergebirge aufgestaut. Dadurch wurden die relativ weichen Tertiärgesteine im Gebiet der hier sehr breiten Talsohle ausgeräumt. Der Rhein floss hier vielfach verzweigt in mehreren Rinnen durch die weicheren Bestandteile des Untergrundes. Die härteren Bestandteile blieben dazwischen als Inseln stehen. Die Rinnen wurden vom Rhein mit Sanden und Kiesen aufgefüllt.
Tafeln des Geoökologischen Lehrpfades Gau-Algesheim
Rathaus, Marktplatz 1, D-55435 Gau-Algesheim.
Wikipedia, Stichwörter Mainzer Becken und Rheinhessisches Hügelland.
DLR - Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum: Böden der Weinbergslagen Rheinhessens.
Auf welcher Höhe liegen die Dinotheriensande in der schematischen Abbildung des Prof. Dr. Abele?
Welche Terrassen wurden während der letzten (Würm-) Eiszeit ausgebildet?
Wie breit war die oligozäne Verbindung des Nordmeeres mit dem Südmeer an ihrer breitesten Stelle bei Mainz?
Wo wurden zur Zeit des Karbon und Perm die Abtragungsprodukte aus dem Rheinischen Schiefergebirge abgelagert?
Welche heutige Stadt liegt auf der devonischen Subduktionszone am Nordrand der Mitteldeutschen Schwelle?
Welche beiden Bäche entwässern hauptsächlich das Rheinhessische Hügelland?
Wo versickern die Niederschläge, die hauptsächlich zur Grundwasser-Neubildung entlang des Rheins beitragen?
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Prefix | Lookup | Name | Coordinate | ||
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PA | PARK1 | Parkplatz 1 (Parking Area) | N 49° 57.305 E 008° 01.390 | ||
Note: | |||||
PB | PARK2 | Parkplatz 2 (Parking Area) | N 49° 57.564 E 008° 02.160 | ||
Note: | |||||
ZA | TAFEL1 | Zusatztafel (Question to Answer) | N 49° 57.283 E 008° 01.534 | ||
Note: | Zusätzliche Informationen zur Hydrologie | ||||
ZZ | GAGA | Final (Final Location) | N 49° 57.519 E 008° 01.710 | ||
Note: |
Hilfreiches
Dieser Geocache liegt vermutlich in den folgenden Schutzgebieten (Info): Landschaftsschutzgebiet Rheinhessisches Rheingebiet (Info)
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Logeinträge für GAGA - Gau-Algesheimer Geologische Aussicht
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19. Juli 2021 mackflo hat den Geocache gefunden
Diesen EC konnte ich heute besuchen, die Antworten finden (Email ging an den Owner) und den Ausblick genießen 😌
Heute habe ich den freien Tag und das gute Wetter genutzt, um eine
weitere Hiwweltour zu absolvieren. Aus Mainz angefahren, Rucksack
aufgeschnallt, Podcast 🎧 in die Ohren und los ging es 🥾.
So bin ich 🧔🏻 auch hier vorbeigekommen.
Viele Grüße aus Mainz!
TFTEC!
#online coin „MZMWCY“ zum discovern
08. April 2020, 12:30 Varkung hat den Geocache gefunden
Mail geht raus - lehrreicher Ort mit toller Aussicht, danke dafür :)
28. April 2016 Heinzybaby hat den Geocache gefunden
Diesen EC habe ich in zwei Etappen gemacht - denn erst nachdem ich vor rund einem 3/4-Jahr die Informationen an den Hauptkoordinaten studiert hatte, wurde mir klar, dass ja noch der Besuch der Zusatztafel notwendig ist, um alle Fragen ordentlich beantworten zu können. Man sollte Listings doch immer vorher ganz genau lesen!
Leider führte mich mein Weg damals nicht an der Zusatztafel vorbei, aber heute war ich zufällig in der Gegend und konnte die fehlenden Antworten dort vor Ort gut einsammeln. Der Ausblick auf Gau-Algesheim und das Rheintal von dieser Stelle hat mir heute Abend in der Dämmerung fast noch besser gefallen als an den Hauptkoordinaten.
Die Mail an den Owner ist schon raus - und in der Hoffnung, dass meine Antworten einigermaßen gut passen, traue ich mich jetzt schon mal zu loggen.
T4TEC!
#2.155
03. Januar 2015 Litthard hat den Geocache gefunden
Mit Anis511 konnten wir bei nicht ganz so schönem Wetter über Gau-Algesheim diesen Earthcache finden.
Vielen Dank und ein schönes Neue Jahr!
zuletzt geändert am 17. Januar 2017
08. April 2012 DieFalken hat den Geocache gefunden
So, heute ging es mit der Family zur "Tigerburg" (so nennen meine Kinder den Bismarkturm).
Ich bin unten ausgestiegen und hochgelaufen, und habe mal die Caches am Weg eingesammelt.
Oben angekommen, musste ich natürlich auch noch hier bei dem Earthcache vorbeischauen.
Leider habe ich das mit der Zusatztafel verpeilt. Vielen Dank an Geomops für die schnelle Logfreigabe und den tollen Earthcache.
Grüße von den Falken