Die goldene Meile unter geologischen Gesichtspunkten
von das kleine cis
Deutschland > Rheinland-Pfalz > Neuwied
Achtung! Dieser Geocache ist „archiviert“! Es befindet sich kein Behälter an den angegebenen (oder zu ermittelnden) Koordinaten. Im Interesse des Ortes sollte von einer Suche unbedingt abgesehen werden!
|
|
||||
|
Infrastruktur |
![]() |
Saisonbedingt |
![]() |
Beschreibung
Dieser Earthcache führt Euch auf den Kaiserberg in Linz. Parken könnt Ihr bei N 50° 33.970 E 007° 17.330.
Zum Lösen der Aufgaben braucht Ihr das vergrößerte Panoramafoto aus dem Listing, gute Augen, eventuell ein Fernglas und eine Topografische Karte. Kenntnisse im Peilen wären hilfreich.
Um den Kaiserberg soll es hier aber überhaupt nicht gehen, von hier aus hat man aber einen wunderbaren Blick auf etwas ganz anderes:
Die Goldene Meile
Als „goldene Meile“ wird der Rheintalabschnitt zwischen Remagen und Bad Breisig bezeichnet. Etwa 7,5 km lang und an der breitesten Stelle 2km breit, liegt sie ziemlich genau in der Mitte zwischen dem mittelrheinischen Becken ( Neuwieder Becken) und der niederrheinischen Bucht um Köln-Bonn.
Der Name ist bereits aus dem Jahr 1628 belegt und geht vermutlich auf die außerordentlich fruchtbaren Schwemmböden zwischen Rhein und Ahr zurück.
Über ihre traurige Geschichte in der Neuzeit wurde bereits einiges veröffentlicht, wir wollen uns hier mit ihrer geologischen Entstehung beschäftigen.
Der Rhein hat sich in der letzten Million Jahre durschschnittlich etwa 150 bis 200m tief in das 350 Millionen Jahre alte Devongestein eingeschnitten und so das Mittelrheintal geschaffen.
Ohne nennenswerte Mäandrierungen (Mäander = Flussschleife), läuft das Tal sehr geradlinig in etwa nordwestliche Richtung.
Typisch für das untere Mittelrheintal sind halbmondförmige Verbreiterungen des Talbodens, immer abwechselnd rechts und links des Stromes.
Diese Buchten hat der Rhein bei seiner Erosionstätigkeit aus dem Schiefergestein gewaschen.
Betrachtet man eine Karte, fällt auf, daß die goldene Meile deutlich größer ist als die angrenzenden Talerweiterungen auf der rechten Rheinseite.
Wie kommt das?
Ein Erklärungsansatz ist, daß der Rhein in Verbindung mit der Ahr hier eine große Erosionskraft aufgebracht hat.
Aber warum sollte hier das Gestein so viel erosionsanfälliger sein als nur einen Kilometer weiter, wo sich zwischen Unkelbach und Unkel der Talquerschnitt auf knapp 1000 Meter verengt?
Außerdem ist die Ahr ein verhältnismäßig junger Zufluß des Mittelrheins. Ursprünglich entwässerte die Ahr über die Talaue des heutigen Swistbaches zur Erft, ihr Wasser kam also erst wesentlich weiter nördlich dem Rhein zu.
Diese Erklärung ist also nicht ausreichend, wenn man die Entstehung der goldenen Meile verstehen will.
Die Suche nach Antworten wirft weitere Fragen auf und läßt einen wesentlich größeren Zusammenhang zutagetreten.
Wie hat es der Rhein überhaupt geschafft, sich durch die senkrecht zur Fließrichtung verlaufenden Gesteinsfalten zu fressen? An dieser Stelle hätte der Devonschiefer wie ein Sperriegel wirken und den Rhein in eine nordöstliche Richtung zwingen müssen.
Vergleicht man den Verlauf des Rheins mit einer geologischen Karte, wird deutlich, daß er seinen Lauf entlang eines sehr weiträumigen Störungsfeldes (geol. Störung = Bruch im Gestein, der durch Verschiebungen in der Erdkruste entsteht) gegraben hat. Diese Störungen lassen sich bis in die Nordsee verfolgen.
Zu diesem Störungsfeld gehörten Kölner Bucht und Neuwieder Becken ebenso wie das gesamte Grabensystem des Oberrheingebietes.
Auf diesen Störungslinien, die das massive Gestein durchbrochen haben, konnte der Rhein also sein ungewöhnlich geradliniges Tal graben.
Es ist also anzunehmen, daß die Goldene Meile nicht ausschließlich das Ergebnis der Erosionsleistung des Rheins, weniger noch der Ahr ist, sondern ein Teil dieses weiträumigen Störungsfeldes.
Man nimmt sogar an, daß sie ebenso wie das mittelrheinische Becken und die niederrheinische Bucht ein selbständiges Senkungsfeld darstellt.
Leider kann diese Vermutung nicht endgültig bestätigt werden, da zugängliche Aufschlüsse fehlen, die das Gestein zutagetreten und einen Zusammenhang zwischen ursprünglich verbundenen Gesteinspaketen erkennen lassen.
Jedoch gibt es ein weiteres geologisches Argument für diese Annahme:
Wenn in einem Gebiet Brüche in der Erdkruste entstehen, kann in den entstehenden Hohlräumen und Spalten Magma aus dem Erdinneren aufsteigen.
Störungsfelder sollten also von vulkanischen Phänomenen begleitet werden.
Und richtig: Entlang des „Godesberger Trichters“, wo die Schenkel der niederrheinischen Bucht spitzwinklig aufeinandertreffen und der Rhein in die Ebene austritt, finden wir das imposante Vulkanfeld des Siebengebirges.
Die mittelrheinische Gebirgsbucht wird östlich und nordwestlich flankiert vom sogenannten Osteifler Vulkanfeld- in seinem Zentrum das grandiose Laacher-See-Gebiet.
Finden wir entlang der Goldenen Meile ebenfalls vulkanische Zeugnisse?
Sehen wir uns einmal um, und wir stellen fest:
Ordentlich aufgereiht am rechten Rheinufer finden sich Erpeler Ley, Ockenfels, Kaiserberg und Dattenberg, in zweiter Reihe die großen Vulkane von Naak, Nützenak, Minderberg und Hummelsberg.
Links des Rheins gehören zu dieser Störung der landschaftsbeherrschende Basaltdom der Landskrone, Dungkopf und Scheidskopf im Remagener Hinterland und der Unkelstein.
Unscheinbarere Zeugen des Vulkanismus sind zahlreiche Kohlendioxid- und Thermalquellen im Umfeld der goldenen Meile.
Aufgrund dieser Beobachtungen wird diese Theorie von den Geologen als sehr wahrscheinlich angesehen.
Die goldene Meile wird sicher auch zukünftig noch einiges für den engagierten Geologen bereithalten.
So lassen sich hier z.B. die verschiedenen Terassenstufen des Rheins sehr gut untersuchen, da fast sämtliche Schichtglieder auf kleinem Raum zu finden sind.
Eure Aufgaben sind nun folgende:
1. Was befindet sich an der breitesten Stelle der Goldenen Meile?
2. Seht Euch Bild 1 an. Abgebildet ist einer der erwähnten Vulkane. Welcher?
3. Geht auf den Kaiserberg, nehmt das Panoramafoto mit (möglichst groß.) Vergleicht das Foto mit dem, was Ihr seht. Es haben sich 10 Fehler eingeschlichen. Findet drei. (Wolken, Schiffe und Autos zählen nicht )
4. Ich freue mich immer über Fotos an Logs.
Viel Spaß wünscht
Spannikind
Bilder
Hilfreiches
Dieser Geocache liegt vermutlich in den folgenden Schutzgebieten (Info): Naturpark Rhein-Westerwald (Info)
Cache-Empfehlungen von Benutzern, die diesen Geocache empfohlen haben: alle
Suche Caches im Umkreis:
alle -
suchbare -
gleiche Cacheart
Download als Datei:
GPX -
LOC -
KML -
OV2 -
OVL -
TXT -
QR-Code
Mit dem Herunterladen dieser Datei akzeptierst du unsere Nutzungsbedingungen und Datenlizenz.
Logeinträge für Goldene Meile
9x
0x
0x
1x
01. Mai 2022
pico69
hat den Geocache gefunden
Heute haben wir nach langer Wartezeit die Chance genutzt unsere alten Wanderschuhe vor dem geplanten Südtirol-Urlaub noch mal ein wenig warm zu Laufen.
Auf dem heutigen Plan stand die Linzer Basalt-Schleife die auch mit dem ein oder anderen Cache-Beifang und viele erstaunlich unbedoste Locations aufwartete [;)].
Wieder auf dem Kaiserberg haben wir die Aussicht genossen, uns mit dem Earth-Cache beschäftigt, dem Fußballspiel zugeschaut und den Tradi geloggt [^].
Wir hoffen, dass unsere Antworten passen, sie sind per Mail auf dem Weg [:D].
Besten Dank an die #c für das Locken an diesen Ort, das Erstellen und betreuen des Earth-Caches [:D]
Herzliche Grüße aus dem Kölner Süden
Pico69
gesucht [8] gefunden [8] geschaut [8] gesammelt [8] geantwortet [8] gefreut [8] geloggt.
11. Juli 2021
filser1
hat den Geocache gefunden
Die goldene Meile kennt im Ahrtal jeder. Die geologischen Zusammenhänge kennt kaum einer, mich eingeschlossen. Dank dieses Caches konnte ich meine Wissenslücke ein Stück schließen. Der Ausblick auf die goldene Meile vom Kaiserberg ist super.
Da spendiere ich gleich einen Favoritenpunkt.
T4TC Filser1
22. März 2018
Waldseetaucher
hat den Geocache gefunden
Heute auf dem Rückweg von Linz konnte ich diesen schon lange auf meiner Liste stehenden EC besuchen , da ich endlich mal den Ausdruck des Bildes mitgenommen hatte (ausgedruckt lag das Bild schon etwas länger zu Hause rum). Während die Jugendmannschaft Fußballtraining hatte, konnte ich den Blick auf und über den Rhein genießen (auch wenn es heute stellenweise etwas nebelig war) und mich mit den Aufgaben dieses EC beschäftigen. Vielen Dank an #c!
18. Januar 2014
das kleine cis
hat den Geocache archiviert
...und tschüss!
01. Dezember 2013
HeiDi211
hat den Geocache gefunden
Wenn man schon mal in Linz ist, muss man natürlich auch auf den Kaiserberg.
Von dort hat man einen tollen Blick auf die Goldene Meile. Die Fernsicht war aber heute ziemlich bescheiden, daher waren Frage 2 und 3 gar nicht so leicht zu beantworten.
Danke für`s Zeigen, Erklären und die Logfreigabe.